Mehrere Studien belegen den Nutzen von Impfungen
Berlin (ots)
Es gebe international keine Studie, die den Nutzen von Impfungen belegen könnte, wird in einigen Posts in sozialen Netzwerken behauptet (http://archive.ph/pFhWw).
BEWERTUNG: Mehrere Studien belegen die Wirkung von Impfstoffen, auch auf internationaler Ebene.
FAKTEN: Das Robert-Koch-Institut und das Paul-Ehrlich-Institut äußerten sich bereits vor Jahren zu den häufigsten Einwänden gegen das Impfen. Dazu gehört auch die Behauptung: "Die Wirksamkeit von Impfungen wurde niemals belegt." (http://archive.ph/FO1iu)
Nach den Angaben der beiden Institute wird ein Impfstoff nur dann zugelassen, "wenn nachgewiesen ist, dass er auch wirksam und verträglich ist". Der Nachweis müsse von Herstellern der Impfstoffe in vorklinischen Untersuchungen und in klinischen Prüfungen erbracht werden. Geprüft würden die Ergebnisse auf EU-Ebene unter der Regie der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA (European Medicines Agency) und in Deutschland vom Paul-Ehrlich-Institut.
Zudem würden Wirksamkeit und Sicherheit von Impfungen fortlaufend untersucht: "Daher konnten bei Impfstoffen, die bereits seit vielen Jahrzehnten eingesetzt werden, zum Beispiel beim Masernimpfstoff, Wirksamkeit und Sicherheit bei Millionen von Menschen belegt werden", schreiben die Institute.
Ein weiteres Beispiel sei die "Einführung der Schluckimpfung gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) Anfang der 1960er Jahre". Während demnach im Jahr 1961 in der Bundesrepublik noch knapp 4700 Kinder an Kinderlähmung erkrankten, waren es 1965 weniger als 50 Kinder.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstreicht die Wirksamkeit von Impfstoffen mit Zahlen: "Masernimpfungen führten zwischen 2000 und 2018 zu einem weltweiten Rückgang der Masern-Todesfälle um 73 Prozent" (http://archive.ph/l8VSW).
Noch höher sind die Zahlen für Polio: Seit Beginn der Global Polio Eradication Initiative (GPEI), der Globalen Initiative zur Ausrottung von Polio, sei die Zahl der Erkrankungen um über 99 Prozent zurückgegangen (http://archive.ph/A2U60).
In einer Doppelblindstudie aus den USA wurde die Wirksamkeit von Impfstoffen gegen das Varicella-zoster-Virus, Verursacher von Windpocken und Gürtelrose, belegt. Laut Studie reduzierte der getestete Impfstoff die Zahl der Gürtelrose-Erkrankungen um mehr als 50 Prozent (http://dpaq.de/TygsA).
Auch eine umfassende Studie zu bakterieller Meningitis belegt die erfolgreiche Einführung von Impfstoffen gegen die Keime Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Meningokokken von 1990 bis 2013 in Bahrain (http://archive.ph/0phU6).
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Links:
Instagram-Post mit Behauptung: https://www.instagram.com/p/B70WvziI5gT/ (archiviert: http://archive.ph/pFhWw)
Robert-Koch-Institut zu Impfungen: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutung/Schutzimpfungen_20_Einwaende.html#doc2378400bodyText1 (archiviert: http://archive.ph/FO1iu)
WHO zu Masern: https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/measles (archiviert: http://archive.ph/l8VSW)
WHO zu Polio: https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/poliomyelitis (archiviert: http://archive.ph/A2U60)
Doppelblindstudie zu Varicella-Zoster-Virus: https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa051016 (archiviert: http://dpaq.de/TygsA)
Studie zu Effekt von Meningitis-Impfung in Bahrain: https://apps.who.int/iris/handle/10665/255228 (archiviert: http://archive.ph/0phU6)
Robert-Koch-Institut zur Bedeutung von Schutzimpfungen: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutung/Downloads/meyer_reiter.pdf?__blob=publicationFile
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