Enterale Ernährung: Sondenernährung über den Darm erfordert verantwortungsvolle Pflege
Neuwied (ots)
Enterale Ernährung, auch Sondenernährung, bedeutet, dass die Nahrung ohne Nutzung des Mundes in den Magen-Darm-Trakt gelangt. Ein Unfall oder eine Erkrankung kann diese Ernährung zeitweise oder langfristig notwendig machen. In wenigen Fällen ist Nahrungsverweigerung der Grund. Nur im weiteren Sinne gehört Trinknahrung zur enteralen Ernährung. Sie wird auch "enterale Ernährung ohne Sonde" genannt.
Die medizinische Indikation oder der Grund
Bei enteraler Ernährung wird der obere Teil des Verdauungstraktes, also der Mund-Rachen-Bereich und manchmal auch die Speiseröhre, umgangen. Wenn die Patienten nicht mehr in der Lage oder gewillt sind, feste Nahrung zu sich zu nehmen, kann die enterale Ernährung eingesetzt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Manche Krankheit führt zu einer Störung der Nahrungsverwertung, die enterale Ernährung notwendig macht. Andere Erkrankungen, beispielsweise Krebserkrankungen, ziehen einen erhöhten Nährstoffbedarf nach sich. Auch durch länger andauernde Bewusstlosigkeit kann eine enterale Ernährung indiziert sein. Auch nach Operationen im Bereich des Mundes oder der Speiseröhre kann diese Ernährungsform eine zeitweise Entlastung bringen.
Die Kontraindikation
Soll ein Patient künstlich ernährt werden, worunter auch die enterale Ernährung fällt, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Ein medizinisch haltbares Behandlungsziel sowie das Einverständnis des Patienten oder seines gesetzlichen Vertreters. Besonders, wenn ein gesetzlicher Vertreter entscheidet, wird der mutmaßliche Patientenwille berücksichtigt. Dabei helfen insbesondere eine Patientenverfügung sowie eine Vorsorgevollmacht.
Die zu erwartende Lebensqualität ist das wichtigste Kriterium bei einer Entscheidung dafür oder dagegen. Verschiedene Studien kamen zu dem Ergebnis, dass die Sondenernährung die Überlebenszeit in schwersten Fällen nicht verlängert. In vielen Fällen trägt sie aber kurzzeitig dazu bei, den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und langfristig wieder zur gewohnten Lebensqualität nach Genesung zu gelangen. Zur gleichen Zeit birgt die enterale Ernährung viele Risiken und erfordert somit Feingefühl und Verantwortungsbewusstsein. Professionelle Pflegekräfte können die Angehörigen und das Pflegepersonal in der korrekten Verwendung schulen und wichtige Fragen zum Umgang klären.
Ziele der enteralen Ernährung
Aus der medizinischen Indikation ergibt sich das jeweilige Ziel der Ernährung. So kann eine vorübergehende Ruhigstellung des Mund-Rachen-Speiseröhren-Raumes zur Erholung nach einer Verletzung oder Operation führen. Die Gesundheit der Patienten kann mit enteraler Ernährung auch dauerhaft erhalten werden. Eine Therapie aufgrund einer Mangel- oder Fehlernährung ist ebenso möglich, sodass die Substanz des Körpers bestehen bleibt oder wieder funktionsfähig wird. Der Energiebedarf sowie der Bedarf an einzelnen Stoffen kann individuell gedeckt werden. Das große Ziel ist jedoch stets die Nahrungsaufnahme über den Mund, auch wenn dies in einzelnen Fällen nicht erreicht werden kann.
Enterale Ernährung verglichen mit parenteraler Ernährung
Die enterale Ernährung nutzt den Magen-Darm-Trakt des Menschen zur Versorgung mit Nährstoffen. Die parenterale Ernährung umgeht diesen und führt die notwendigen Nährstoffe intravenös zu. Da der Mensch die Funktionsfähigkeit von Körperteiler abbaut, die nicht aktiv genutzt werden, birgt längerfristige parenterale Ernährung die Gefahr, dass der Magen-Darm-Trakt darunter leidet. Ein Beispiel ist die Darmschleimhaut, die bei parenteraler Ernährung weniger mit Nährstoffen versorgt wird. Um im Anschluss ihre Funktionalität wieder erfüllen zu können, muss die Darmschleimhaut erneut aufgebaut werden. Im Gegensatz zur parenteralen Ernährung ist die enterale Ernährung schonender und das Infektionsrisiko vergleichsweise gering.
Risiken der enteralen Ernährung
Auch wenn enterale Ernährung vergleichsweise risikoarm ist, kann sie Komplikationen nach sich ziehen. Viel öfter als Infektionen führen Anwendungsfehler zu Schwierigkeiten. Diese liegen in zu hoher Schnelligkeit beim Verabreichen der Nahrung, der Beimengung von Luft oder falscher Temperatur. Schluckauf, Erbrechen oder Durchfall können die Folge sein. Die Sonde kann zudem verstopfen, wenn die Nahrung oder Medikamente schlecht löslich sind. Auch das "Refeeding Syndrom" kann auftreten, wenn der Körper langfristig mangel- oder fehlernährt wurde. Bei diesem gefährlichen Zustand wird der Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt plötzlich verschoben.
Um Fehler auszuschließen, ist eine gute Schulung der Pflegenden notwendig. Ausgebildete Pflegekräfte können ihr Wissen weitergeben und dafür sorgen, dass die Sonden ihren Zweck erfüllen und die Patienten bestmöglich von einer fachkundigen Anwendung profitieren.
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