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Drastische Einsparungen bei den Freiwilligendiensten
DRK Volunta: Die geplanten Kürzungen treffen vor allem Jugendliche in einer entscheidenden Phase ihrer persönlichen Entwicklung

Drastische Einsparungen bei den Freiwilligendiensten / DRK Volunta: Die geplanten Kürzungen treffen vor allem Jugendliche in einer entscheidenden Phase ihrer persönlichen Entwicklung
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Wiesbaden (ots)

Die Bundesregierung plant drastische Einsparungen bei den Freiwilligendiensten in den kommenden beiden Jahren. Obwohl im Koalitionsvertrag noch erklärt wurde, dass die Freiwilligendienste gestärkt werden sollen, sieht der Haushaltsentwurf für 2024 erhebliche Kürzungen in der Förderung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) vor. Demnach sollen die Mittel um insgesamt 78 Millionen Euro im Jahr 2024 und um weitere 35 Millionen Euro im Jahr 2025 gekürzt werden. Diese Maßnahmen würden dazu führen, dass ein Viertel der bisherigen Förderung im Jahr 2024 wegfallen würde.

Die Einsparungen bedeuten aus der Perspektive der Einsatzstellen, dass beispielsweise in Kindergärten, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern die zusätzlichen Angebote der Freiwilligen nicht mehr zur Verfügung stehen. Diese Situation ist mehr als bedauerlich, allerdings wird unser Sozialsystem dadurch nicht zum Zusammenbruch gebracht. Vielmehr sind es die jungen Menschen, die an einem Freiwilligendienst interessiert sind, die unter den Konsequenzen der finanziellen Kürzungen zu leiden haben.

Kürzungen rauben jungen Menschen wichtigen Bildungsbaustein

Zahlreiche junge Menschen werden darauf verzichten müssen, die Vorteile dieses außergewöhnlichen Jahres zu nutzen: Bildung, Orientierung und Engagement. Die Kürzungen wirken sich auf Jugendliche in einer entscheidenden Phase ihrer persönlichen Entwicklung aus: Für viele von ihnen stellt das FSJ einen bedeutsamen Schritt zwischen Schule und Berufsausbildung dar. Dabei wollten die politischen Akteure angesichts der langanhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie ihren Fokus auf Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen legen.

"Die Kürzungen kommen trotz angespannter Haushaltslage zur Unzeit", so Peter Battenberg, Geschäftsführer der DRK Volunta gGmbH. Damit sich junge Menschen engagieren können, brauche es nicht nur gesellschaftliche und politische Rückendeckung, sondern auch finanzielle Sicherheit. Es sei eine zentrale Aufgabe des Staates, solche Dienste zu fördern und das freiwillige gesellschaftliche Engagement junger Menschen besonders zu würdigen. "Es ist doch widersprüchlich, über die Einführung eines Pflichtdienstes zu diskutieren, während der Staat das freiwillige Engagement junger Menschen nicht ausreichend anerkennt", wie Battenberg betont. "Der gerne zitierte gesellschaftliche Zusammenhalt kann doch nur dann entstehen, wenn er auch erlernt werden kann", so Battenberg. Genau hier kommen die Freiwilligendienste ins Spiel: Sie ermöglichen das Erlernen von Schlüsselkompetenzen, die den Zusammenhalt zwischen Menschen über alle Grenzen hinweg fördern. Durch die Kürzungen besteht die Gefahr, dass die pädagogischen Begleitmaßnahmen der Träger leiden und viele weitere Maßnahmen gestoppt werden müssen, die zum Beispiel zur Teilhabe benachteiligter Jugendlicher beitragen.

Finanzielle Kürzungen widersprechen gesellschaftlicher Erwartung

Wie sehr Jugendliche das Thema bewegt, zeigt die jüngste Petition "Freiwilligendienst stärken!", die über 100.000 Unterschriften erhalten hat. Dies übertrifft deutlich das erforderliche Quorum für eine Anhörung im Bundestag. Der Erfolg der Petition unterstreicht die starke gesellschaftliche Erwartung: Freiwilligendienste müssen gestärkt und nicht gekürzt werden.

Die Diskussion über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste muss weitergeführt werden, selbst unter dem Druck der aktuellen finanziellen Lage. Das Ziel ist es, die Freiwilligendienste, wie das FSJ, so zu gestalten, dass junge Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten die Möglichkeit zur Beteiligung haben. Eine Neuausrichtung ist erforderlich. Die politische und gesellschaftliche Diskussion sollte sich in diese Richtung bewegen.

Über Volunta

Volunta ist eine gemeinnützige Tochter des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen. Volunta berät und betreut junge Menschen in ihrem Freiwilligendienst in Hessen und im Ausland. Außerdem organisiert Volunta Schüleraustausch nach Irland, Kanada, Südafrika, Spanien und in die USA. Weitere Informationen auf www.volunta.de

Pressekontakt:

Für Presseanfragen steht Ihnen Christine Orth zur Verfügung.
Deutsches Rotes Kreuz in Hessen Volunta gGmbH
Abraham-Lincoln-Str. 7
Unternehmenskommunikation
65189 Wiesbaden
Tel. 0611 9 75 01 51
E-Mail: christine.orth@volunta.de

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