Wir müssen reden!
Gespräche und soziale Kontakte schützen die psychische Gesundheit
Berlin (ots)
"Sich etwas von der Seele reden" ist mehr als nur eine Floskel. Sich jemandem in einem Gespräch zu öffnen und anzuvertrauen, ist gut für die mentale Gesundheit. So hat das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit die "Woche der seelischen Gesundheit", die vom 10. bis 22. Oktober 2022 stattfindet, unter das Motto "Reden hebt die Stimmung - Seelisch gesund in unserer Gesellschaft" gestellt. Prof. Dr. med. Frank-Gerald B. Pajonk, Ärztlicher Direktor des Zentrum Isartal am Kloster Schäftlarn, das zur Oberberg Gruppe gehört, erklärt, warum soziale Interaktionen und Reden so wichtig sind.
"Viele Menschen achten auf ausreichend Sport und gesunde Ernährung, um körperlich gesund zu bleiben. Es gibt aber auch einige präventive Maßnahmen, die dazu beitragen können, psychisch gesund zu bleiben. Dazu gehören regelmäßige soziale Kontakte und Gespräche", so der Experte. Ein tiefgründiges Gespräch trägt dazu bei, das Gegenüber kennenzulernen, schafft Vertrauen und Verbundenheit. Der Mensch ist ein soziales Wesen, das die Gemeinschaft braucht. Die Qualität der Kontakte bzw. des Gesprächs ist allerdings entscheidend, beim Thema Wetter entsteht keine Verbundenheit. "Grundzutaten für ein gutes und tiefgründiges Gespräch sind Neugier und ehrliches Interesse am Gegenüber, die Fähigkeit, zuhören zu können und auf die Gesprächspartnerin oder den Gesprächspartner einzugehen. In Gesprächen nehmen wir Anteil am Leben anderer, trösten, ermutigen, fühlen mit oder teilen Freude und erfahren dies auch umgekehrt. Man kann seelischen Ballast loswerden. Nach einem Gespräch ist einem oft leichter ums Herz", so Prof. Pajonk. Dabei ist die direkte Kommunikation von Angesicht zu Angesicht besonders wertvoll, weil Mimik und Gestik ein direktes, echtes und unmittelbares Feedback geben.
Wie wichtig soziale Kontakte im Alltag für die psychische Gesundheit sind, zeigt die Studie von Forscherinnen und Forschern des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) sowie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Menschen, die soziale Kontakte pflegen, weisen eine veränderte Struktur in einem Areal des Vorderhirns auf, das maßgeblich für die Abwehr psychischer Erkrankungen bzw. die Stärkung der Resilienz, verantwortlich ist.[1] "Wer seiner Psyche also etwas Gutes tun möchte, sollte seine Freundschaften und Kontakte pflegen", rät Prof. Pajonk.
"Wie unentbehrlich ein Gespräch ist, zeigt sich auch bei der täglichen Arbeit in der Klinik. Die direkte Kommunikation mit der Patientin oder dem Patienten ist bei der Psychotherapie das zentrale Element der Behandlung", erklärt der Ärztliche Direktor des Zentrum Isartal am Kloster Schäftlarn. Während bei körperlichen Erkrankungen objektive Parameter wie Röntgenbilder oder Blutwerte zur Diagnosestellung herangezogen werden können, ergibt sich diese bei einer psychischen Erkrankung aus den individuellen Schilderungen der Betroffenen.
Mehr Informationen zu Prof. Dr. med. Frank-Gerald B. Pajonk, Ärztlicher Direktor des Zentrum Isartal am Kloster Schäftlarn:
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Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten Deutschlands. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden TherapeutInnen und Selbsthilfegruppen.
[1] Quelle: https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2779601
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