Effektiver Arten- und Klimaschutz mit Freiwilligenarbeit in der Diepholzer Moorniederung
Bäume sind Wasserverbraucher, die dem Moor Wasser entziehen und so für eine Zersetzung des Torfkörpers und der Freisetzung von Treibhausgasen sorgen. Für eine konsequente Vernässung muss der aufkommende Bewuchs daher regelmäßig entfernt werden. Eine Arbeit, die von den Freiwilligen des Bergwaldprojektes übernommen wird.
Sie sind herzlich eingeladen, unser Team bei dem Einsatz vor Ort zu besuchen.
Effektiver Arten- und Klimaschutz mit Freiwilligenarbeit in der Diepholzer Moorniederung
Würzburg / Diepholz, 04.10.2021
Insgesamt annährend 60 Freiwillige aus ganz Deutschland arbeiten vom 3. bis 23. Oktober in der Diepholzer Moorniederung für den Moorschutz. Die Ehrenamtlichen werden in den Einsatzwochen den BUND Diepholzer Moorniederung in der Offenhaltung verschiedener Moorflächen und deren weiterer Vernässung zur Treibhausgasreduzierung unterstützen. Neben den praktischen Arbeiten soll der Einsatz die Freiwilligen auch für eine nachhaltige Lebensweise in ihrem Alltag sensibilisieren.
Die ehrenamtlichen TeilnehmerInnen werden auf unterschiedlichen Moorflächen in den Naturschutzgebieten Rehdener Geestmoor, Oppenweher Moorlandschaft und Neustädter Moor in wertvollen Moorheiden und teilweise auf Schwingrasen mit Schneeschuhen junge Birken und Kiefern zur Offenhaltung der Landschaft aus den Moorflächen entfernen. Damit verschwinden große Wasserverbraucher, die dem Moor bisher Wasser entziehen und der weiteren Zersetzung des Torfkörpers und der Verdrängung hochmoortypischer Arten wird entgegengewirkt. Zusätzlich werden die Freiwilligen in der Nähe des Aschener Moores mit der Renovierung eines Besucherturms das Moor neu erlebbar machen und die Infohütte eines Obstlehrpfades sanieren. Bei den Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit der gebietsbetreuenden Einrichtung BUND Diepholzer Moorniederung und dem Landkreis Diepholz werden die Ehrenamtlichen von Naturschutzfachleuten des Bergwaldprojektes angeleitet. Finanziert werden die Einsatzwochen vom Landkreis Diepholz, dem Kreis Minden-Lübbecke und der Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup-Stiftung.
Klimaschutz dank Emissionsvermeidung mit Vernässung von Moorflächen
„Für das Klima ist klar: Moor muss nass. Die Vernässung von Moorflächen bewirkt eine Emissionsreduzierung. Trockengelegte Moore zersetzen sich, Torf löst sich quasi in Luft auf, unter Wasser wird die Zersetzung gestoppt“, so Julia Lambers vom BUND. In naturnahem Zustand sind Moore dank ihres im Torf gebundenen Kohlenstoffs Kohlenstoffsenken. Im trockengelegten Zustand werden sie allerdings zu Quellen für Treibhausgase wie CO2, Methan und Lachgas. Ihre konsequente Vernässung gilt deshalb auch als vorsorgender Klimaschutz.
Neben der Arbeit in den Moorflächen ist in jeder der drei Einsatzwochen ein Exkursionsnachmittag für die TeilnehmerInnen geplant, bei dem noch mehr über die vielfältigen Schutzaspekte der Diepholzer Moorniederung und die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz zu erfahren sein wird. Untergebracht sind die Gruppen in einer alten Schule mitten in der Moorlandschaft. Eigene Köche kümmern sich mit vegetarischer Vollwertkost - mit möglichst regionalen und saisonalen Zutaten - um die Verpflegung der Freiwilligen.
Ein weiteres Anliegen dieses Einsatzes ist für Jan Köhl, Projektleiter vom Bergwaldprojekt e.V.: „Die TeilnehmerInnen lernen bei ihrer Arbeit nicht nur die enorme Bedeutung von Mooren für Klima und Biodiversität kennen, sondern entwickeln auch eine neue Beziehung zur Natur. Die mit der Arbeit gemachte Erfahrung der Selbstwirksamkeit motiviert die Teilnehmenden dann oftmals auch darin, den eigenen Alltag naturverträglicher und damit zukunftsfähiger zu gestalten.“
BUND Diepholzer Moorniederung
Der BUND Diepholzer Moorniederung engagiert sich seit 1983 erfolgreich für den praktischen Moorschutz im Naturraum Diepholzer Moorniederung und ist seit 2018 Ökologische Station. Träger der über 35jährigen Naturschutzeinrichtung ist der BUND Landesverband Niedersachsen e.V.. Grundlage für die Arbeitsschwerpunkte im Natur- bzw. Moorschutz sind die Verträge mit dem Land Niedersachsen und dem Kreis Minden-Lübbecke. Zum Aufgabenspektrum gehören unter anderem das Monitoring verschiedener Tier- und Pflanzenarten und der Moor-Wasserstände sowie die Begleitung von umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen in den Hochmooren, von der Entbirkung über das Setzen von Staupunkten bis zum Dammbau.
Bergwaldprojekt e.V.
Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg organisiert deutschlandweit Freiwilligen-Wochen mit jährlich mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in über 140 Projektwochen an mehr als 70 Einsatzorten in Deutschland. Schwerpunkte der Arbeiten sind neben Biotop- und Artenschutz auch Waldumbau und -pflege sowie Moorwiedervernässungen.
Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den TeilnehmerInnen die Bedeutung und die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Der Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden.
HINWEIS FÜR REDAKTIONEN: Sie sind herzlich eingeladen, sich selbst einen Eindruck von den Arbeiten vor Ort zu machen. Vereinbaren Sie dazu bitte mit einem der Projektleiter einen Termin.
Pressekontakte Peter Germer Leiter BUND Diepholzer Moorniederung Tel: 05774 997 87 0 E-Mail: info@bund-dhm.de www.bund-dhm.de
Detlef Tänzer Leitung Fachdienst Kreisentwicklung, Landkreis Diepholz Telefon: 05441 976-1274 E-Mail: detlef.taenzer@diepholz.de
Peter Naumann Vorstand Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher Bergwaldprojekt e.V. Telefon: 0831 512 7635 E-Mail: presse@bergwaldprojekt.de (Belegexemplare bitte an diese Adresse, vielen Dank.)
Ein Pressefoto in druckfähiger Ausführung vom Einsatzort können Sie hier kostenfrei herunterladen. Das Copyright liegt beim Bergwaldprojekt e.V., sofern nicht anders angegeben.