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Erneut zwei Minenräumer von medico-Partnerorganisation in Afghanistan ermordet
Zivil-militärische Zusammenarbeit gefährdet Hilfsorganisationen

Frankfurt/Main (ots)

Mit Entsetzen reagiert die Frankfurter
Hilfsorganisation medico international auf die Benachrichtigung ihres
afghanischen Projektpartners Mine Detection and Dog Center (MDC), 
dass erneut zwei ihrer Minenräumer im Südosten Afghanistans ermordet 
wurden.
Bereits Anfang August wurden drei lokale Mitarbeiter der 
medico-Partnerorganisation von bewaffneten Aufständischen umgebracht.
Nach weiteren Überfällen hatte MDC daraufhin die Minenräumung in der 
Region um Kandahar eingestellt und die dort tätigen Mitarbeiter nach 
Kabul zurückbeordert. Auf dem Rückweg von Kandahar nach Kabul am 19. 
September wurde die letzte Gruppe des MDC-Konvois von einer 
bewaffneten Talibangruppe angegriffen.
Im Laufe einer Schießerei zwischen dem Begleitschutz des 
MDC-Konvois und Einheiten der Taliban wurden zwei Minenräumer 
entführt. Nach dem Eingreifen der afghanischen Armee mussten die 
Taliban einen verletzten Kämpfer zurücklassen, der in ein 
Armeekrankenhaus eingeliefert wurde. Aufgrund der Kürze des 
Ultimatums der Taliban war jedoch kein Austausch mit den beiden 
Geiseln möglich, woraufhin die beiden Minenräumer Haji Akhtar 
Mohammad und Akhtar Mohammad von ihren Entführern ermordet wurden. 
Ihre Leichen wurden am 6. Oktober in der Provinz Zabul in einem 
Straßengraben gefunden, berichtet Shah Wali Ayubi von MDC aus 
Afghanistan.
Seit Juni wurden die Minenräumer von MDC insgesamt 7-mal gezielt 
angegriffen. Zuletzt wurde am 6. Oktober in der Provinz Logar ein 
Minenräumteam überfallen und der Krankenwagen geraubt. Seit dem 
Beginn ihrer Arbeit in den 90er Jahren hat MDC nicht unter so 
gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen wie gegenwärtig.
medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer erläutert: "Die Vermischung 
von ziviler Hilfe und militärischen Einsätzen macht unsere 
Projektpartner verstärkt zur Zielscheibe. Helfer und ausländische 
Soldaten verschmelzen in der Wahrnehmung der Bevölkerung. Die Folge 
sind tödliche Angriffe mit Opfern vor allem unter den lokalen 
Mitarbeitern der Hilfswerke." Es steht zu befürchten, dass Minen in 
Afghanistan nur noch sehr eingeschränkt geräumt werden können. Dies 
erhöht die Gefahr von weiteren Minenunfällen und verhindert damit die
Rückkehr zum Alltagsleben. medico international unterstützt unter 
anderem mit den Mitteln des Auswärtigen Amtes seit 2002 die Arbeit 
des afghanischen Mine Detection and Dog Center.
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
Bernd Eichner 
Tel.: 069/94438-45 oder  presse@medico.de

Original-Content von: medico international e.V., übermittelt durch news aktuell

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