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Hundert Tage nach der Katastrophe - Internationale NGO-Konferenz in Chennai zieht Zwischenbilanz der Tsunami-Hilfe

Frankfurt am Main (ots)

Am 8./9. April treffen sich auf
Einladung des globalen Netzwerks des People's Health Movement (PHM)
Hilfsorganisationen aller vom Tsunami betroffenen Länder sowie aus
den USA, Lateinamerika, Afrika und Europa zu einer Arbeitskonferenz
im indischen Chennai. Aus Deutschland nimmt die Frankfurter
Hilfsorganisation medico international an der Konferenz teil.
Tsunami-Response-Watch
Anlass ist die noch immer dramatische Lage der Überlebenden.
"Obdachlose Familien campieren im Freien", so Max Martin vom
medico-Partner indiadisasters.org, "weil mit Asbest gedeckte Hütten
sich wie ein Ofen aufheizen und die Hitze bis in die Nacht halten."
Währenddessen betreiben die Regierungen die Privatisierung der Küsten
zum Vorteil des Tourismus und internationaler Fischereiflotten. Dazu
Sarath Fernando vom srilankischen medico-Partner MONLAR: "Der
'Wiederaufbau'-Plan der Regierung weitet 'Tourismus-Zonen' aus und
verwehrt den kleinen Fischern den freien Zugang zu See und Küste".
Die in Chennai versammelten Hilfs- und
Nicht-Regierungs-Organisationen richten einen
"Tsunami-Response-Watch" ein, der die Lage vor Ort fortlaufend
dokumentiert (www.medico.de). Zugleich vertiefen sie ihre
Zusammenarbeit in politischen Kampagnen wie der von MONLAR
initiierten internationalen "People's Petition" gegen den
"Wiederaufbau"-Plan der Regierung: "Über die Köpfe und die Nöte der
Betroffenen hinweg will die Regierung mehr als 2 Milliarden US-Dollar
ausgeben. Die Opfer allein aber sind die rechtmäßigen Eigentümer des
in ihrem Namen gesammelten Geldes. Sie müssen entscheiden."
Von der Nothilfe zum Wiederaufbau
Wie alle an der Chennai-Konferenz beteiligten Organisationen hat
sich auch medico sofort in der Nothilfe engagiert. Im jetzt
beginnenden Wiederaufbau konzentrieren sich medico und seine Partner
auf von der Hilfe vernachlässigte Menschen. In Sri Lanka auf
muslimische Familien, die im Tamilen-Gebiet leben und schon während
des Bürgerkriegs ihre Dörfer verlassen mussten. Der lokale
medico-Partner SEED bewegt sich mit seinen friedens- und
demokratiefördernden Projekten zwischen den Fronten von Regierung und
tamilischen Rebellen. In den indischen Bundesstaaten Tamil Nadu und
Andra Pradesh gilt die medico-Hilfe Gemeinden der Dalit, der sog.
"Unberührbaren". Für die Wiederansiedlungsprojekte und Maßnahmen wie
den Wiederaufbau von Gesundheitsposten oder die Aus- und Fortbildung
von Gemeinde- und NGO-MitarbeiterInnen im Primary Health Care -
Ansatz wurden bislang Spendengelder in Höhe von 260.000 Euro zur
Verfügung gestellt.
medico-Mitarbeiter Thomas Seibert ist in Chennai vom 7. - 11. April
mobil unter 0049-160-97557350 zu erreichen.
Bis zum 12. April stehen in Sri Lanka die medico-Mitarbeiterinnen
Sabine Eckart und Karen Watermann unter der lokalen Mobilnummer
0094-72-3-472963 Nachfragen zur Verfügung.
Zentrale: 069-94438-0, www.medico.de

Original-Content von: medico international e.V., übermittelt durch news aktuell

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