Alle Storys
Folgen
Keine Story von medico international e.V. mehr verpassen.

medico international e.V.

Taylor-Prozess: medico international fordert Entschädigung der Kriegsopfer

Frankfurt/Main (ots)

Bürgerkriegsopfer in Sierra Leone begrüßen
den Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Liberias, Charles 
Taylor, der am 4. Juni in den Haag eröffnet wird. Dies berichtet die 
Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico 
international, die seit mehreren Jahren Opferverbände in dem 
westafrikanischen Land unterstützt.
Taylor muss sich wegen Kriegsverbrechen während des Bürgerkrieges 
im benachbarten Sierra Leone verantworten. Das juristische Verfahren 
ist ein wichtiger Beitrag zur Versöhnung im kriegszerstörten Sierra 
Leone. Für einen nachhaltigen Friedensprozess muss das Verfahren 
jedoch Hand in Hand gehen mit der Entschädigung der Opfer. 
Medico-Mitarbeiterin Anne Jung hat kürzlich das Land besucht, sie 
berichte: "In den ländlichen Regionen des Landes drohen die 
Kriegsversehrten zu verhungern. Vor allem die Menschen, die gezielt 
am sind dringend auf Unterstützung angewiesen" berichtet Anne Jung, 
die gerade das westafrikanische Land besucht hat. "Die 
internationalen Befriedungskonzepte greifen oftmals zu kurz. Für 
einen nachhaltigen Frieden ist die Entschädigung der Kriegsopfer 
unabdingbar." Auch Edward Conteh von der "Amputees and War Wounded 
Association" sieht den Frieden in Gefahr: "Die von den Opfern erlebte
Rechtlosigkeit kann sie wieder zu den Waffen greifen lassen." Die 
Wahrheits- und Versöhnungskommission hat bereits 2005 die Schaffung 
eines Kriegsopferfonds empfohlen - geschehen ist bislang nichts.
Kriegsprofiteure in Europa
Die Konfliktursache darf nicht auf die "Unperson" Charles Taylor 
reduziert werden. Die Kriege in Westafrika während der 1990er Jahren 
wurden durch den Waffenhandel mit Europa immer wieder angefacht, der 
Kauf der Waffen aus dem Diamantenhandel finanziert. Daher fordert 
medico international wirksame Maßnahmen, die helfen, den Handel mit 
Konfliktressourcen in Zukunft zu unterbinden. Die Bundesregierung 
wird aufgefordert, sich dieser Forderung anzuschließen, um ihre 
Ankündigung, sich für ein friedliches Afrika einzusetzen, Substanz zu
verleihen.
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
Katja Maurer 069 9443829
Anne Jung 0179 123 07 19

Original-Content von: medico international e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: medico international e.V.
Weitere Storys: medico international e.V.