Zivildienst: Chancen für einen Platz gehen gegen Null - Soziale Dienste gefährdet
Berlin (ots)
Wer eine Stelle als Zivildienstleistender sucht, telefoniert sich inzwischen bundesweit die Finger wund, nicht nur bei den Johannitern. Erst im Dezember 2002 wurden zusätzliche Einsparungen durch den Bund von anfänglich 90 Millionen Euro bekannt. Inzwischen ist von über 100 Millionen Euro die Rede. Zugleich sollen die Einberufungskontingente noch im laufenden Jahr um vermutlich 20 Prozent reduziert werden. "Die Chancen, jetzt noch einen Zivildienstplatz zu bekommen, gehen zunehmend gegen Null", so Klaus-Werner Haase, Leiter der Zivildienstverwaltungsstelle der Johanniter in Köln.
Das hat weitreichende Konsequenzen: Den Einsatzstellen - und somit der Bevölkerung - fehlen zunehmend Zivis für viele soziale Dienstleistungen. Sind die Kontingente ausgeschöpft, muß sich der Bewerber eben bis zum nächsten Haushaltsjahr gedulden, so die Auswirkungen der Sparmaßnahmen.
"Die betroffenen jungen Menschen können nicht ewig auf die Möglichkeit warten, ihren Zivildienst abzuleisten. Das macht eine vernünftige Lebensplanung unmöglich." sagt der JUH-Zivildienstbeauftragte. Gleichzeitig befürchtet er, dass viele wichtige Hilfen in unserer Gesellschaft durch die aktuellen Sparmaßnahmen gefährdet sind: "Mal eben anderes Personal aus dem Hut zu zaubern - und dieses auch finanzieren zu können - ist bei einer Hau-Ruck-Aktion, wie wir sie momentan erleben, schlicht unmöglich."
Die Johanniter fordern daher Planungssicherheit. "Inzwischen kann niemand mehr sagen, wie viele Zivis noch ihren Dienst wann beginnen können und welche Dienstleistungen eingeschränkt oder eventuell ganz eingestellt werden müssen. Selbst erfolgte Stellenzusagen müssen inzwischen teilweise revidiert werden", beschreibt Fachmann Haase die Situation.
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