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Häusliche Pflege endlich wirkungsvoll stärken
Von unnutzbaren Leistungsansprüchen zu neuer kommunaler Entlastung

Berlin (ots)

Zum Jahresbeginn 2024 richtet der Bundesverband wir pflegen e.V.- Stimme der pflegenden An- und Zugehörigen in Deutschland - neue Appelle für einen Paradigmenwechsel in der Pflegepolitik an die Regierungen in Berlin und in den Bundesländern.

In dem 30-seitigen Positionspapier "Häusliche Pflege endlich wirkungsvoll stärken" zeigt wir pflegen e.V. auf, dass die Leistungsausgaben der Sozialen Pflegeversicherung für die häusliche Pflege lediglich 50 Milliarden Euro betragen, weitere 74 Milliarden Euro, auf die Haushalte mit Pflegebedarf Anspruch hätten, jedoch ungenutzt liegen bleiben - zumeist aufgrund fehlender passgerechter Angebote. Dabei bezieht sich der Verband maßgeblich auf Informationsquellen der Bundesregierung und der Pflegeversicherungen.

"Die großen Verlierer sind Haushalte mit intensivem Pflegebedarf, mit Kindern, Erwachsenen oder Senioren mit Pflegegraden 4 oder 5. Hier kündigen immer mehr Pflegedienste die häusliche Versorgung und lassen pflegende Angehörige im Stich", erklärt Edeltraut Hütte-Schmitz aus dem Bundesvorstand die prekäre Situation. "Hier fordert die Interessenvertretung pflegender Angehöriger zunächst, die zunehmende Praxis der Pflegetriage abzuschaffen und mit einer Priorisierung zu ersetzen, die pflegenden Haushalten in größter Not Priorität einräumt."

Gleichzeitig fordert wir pflegen e.V. flexiblere Rahmenbedingungen für Selbstbestimmung in der häuslichen Pflege zu schaffen, die Inanspruchnahme von Leistungsansprüchen zu flexibilisieren und mehr zivilgesellschaftliche Pflegeinitiativen zu stimulieren und in die kommunale Entwicklung von Entlastungsangeboten einzubeziehen.

"Unsere Sozialgesetzgebung behauptet, dass Pflegeversorgung eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung ist," erklärt Wissenschaftlerin Prof. Dr. Notburga Ott, Mitglied der Fachkommission Pflegepolitik des Bundesverbands. "Doch davon sind wir leider noch weit entfernt. Jetzt mehr denn je müssen Politik und Gesellschaft handeln, um neue zivilgesellschaftliche Initiativen anzuregen und zu versuchen, den Fachkräftemangel zu kompensieren."

Das Positionspapier steht auf der Webseite des Bundesverbandes zum Herunterladen bereit: https://ots.de/aSpajQ

Pressekontakt:

Lisa Thelen, Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: medien@wir-pflegen.net
Telefon: 030 4597 5750

Original-Content von: wir pflegen e. V., übermittelt durch news aktuell

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