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McKinsey & Company

Öffentlicher Sektor kann Milliarden bei Ausgaben für IT sparen
McKinsey-Studie: Verwaltung hinkt Privatwirtschaft etwa 20 Jahre hinterher - Knapp ein Drittel aller öffentlichen IT-Projekte scheitert

Düsseldorf (ots)

Allein durch professionelles Management könnte
die öffentliche Verwaltung in Deutschland jährlich knapp zwei
Milliarden Euro oder 20 Prozent ihrer gesamten IT-Ausgaben von rund
elf Milliarden Euro sparen und ihre Effizienz deutlich steigern. Etwa
fünf Milliarden Euro davon entfallen auf Projekte wie etwa die
Entwicklung des Lkw-Mautsystems TollCollect oder der Steuersoftware
Fiscus. Die Hälfte solcher Vorhaben verzögert sich massiv oder
überschreitet das vorgesehene Budget zum Teil erheblich. Knapp ein
Drittel scheitert sogar. Das sind Ergebnisse einer aktuellen
McKinsey-Studie, die jetzt mit dem Titel "Erfolgreiches IT-Management
im öffentlichen Sektor" als Buch erschienen ist. Danach sei IT ein
geeignetes Mittel, dringend notwendige Verwaltungsreformen in
Deutschland voranzutreiben. Im Mittelpunkt der Studie stehen konkrete
Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen.
"Unklare Entscheidungsstrukturen, eine Risikovermeidungsmentalität
vieler Beamter und übertriebene Detailplanung sind vielfach die
Gründe für das Scheitern öffentlicher IT-Projekte. Solange IT nicht
auch in der Verwaltung Chefsache ist, werden wir weiter mit hohen
Ineffizienzen und Pannen leben müssen", sagt McKinsey-Direktor Detlev
Hoch, einer der Verantwortlichen des Projekts.
Von der Privatwirtschaft lernen
Die Studie zeigt, wie die öffentliche Hand trotz Einschränkungen
durch das Vergabe-, Haushalts- und Beamtenrecht sowie der
kameralistischen Buchhaltung von der Privatwirtschaft lernen kann.
Zentral für den Erfolg von IT-Projekten sei eine klare Definition der
Ziele. Dazu komme eine sinnvolle Beschränkung der Anforderungen.
Wichtig sei weiterhin professionelles Projektmanagement, das die
Mitarbeiter motiviere und das Projekt inhaltlich und zeitlich auf
Kurs halte sowie Gefahren rechtzeitig erkenne. "Risikomanagement und
Controlling sind schließlich wirksame Instrumente, den Erfolg einer
Initiative zu überwachen und zu sichern", erläutert Peter Leukert,
Co-Autor der Studie und Partner bei McKinsey.
Moderne IT als Standortfaktor
Eine moderne Verwaltung sei für ein Land zwingend notwendig, so
die Autoren der Studie. Sie sei ein entscheidender Standortfaktor und
Voraussetzung für die Ansiedlung internationaler Unternehmen.
Letztlich helfe sie damit der gesamten Volkswirtschaft.
"Eine Wirtschaftsnation wie Deutschland kann sich eine 10 bis 20
Jahre veraltete Verwaltung nicht leisten. Wir sollten IT als
Katalysator für die Modernisierung nutzen", sagt Markus Klimmer,
Leiter des Public Sectors der Unternehmensberatung und der dritte
Autor der Studie. "Die deutsche Verwaltung muss dringend schneller,
besser und weniger aufwändig werden." Verbessertes IT-Management im
öffentlichen Sektor sei eine Chance, ganze Prozesse umzugestalten und
zu vereinfachen, so die Studie. Nur so könne Verwaltung entschlackt
werden.
Erhebliches Potenzial für Privatwirtschaft
Mit einem Gesamtvolumen von rund elf Milliarden Euro werden die
IT-Ausgaben der öffentlichen Hand nur noch vom
Finanzdienstleistungsbereich übertroffen. Nach aktuellen Schätzungen
wird der Markt für IT in der Verwaltung künftig jährlich um etwa
sieben Prozent wachsen. Davon könne vor allem die heimische
IT-Branche profitieren. Sie gewinne an Markt- und
Wettbewerbsfähigkeit und schaffe Wachstum sowie neue Arbeitsplätze,
was sich wiederum positiv auf die Weiterentwicklung der IT im Public
Sector auswirken werde, so das Fazit der Studie.
Das Buch zur Studie ist im Gabler Verlag erschienen und ab jetzt
im Buchhandel erhältlich.
Detlev J. Hoch, Markus Klimmer und Peter Leukert. Erfolgreiches
   IT-Management im öffentlichen Sektor: Managen statt verwalten.
   Wiesbaden: Gabler, 2005. ISBN 3-8349-0048-6, 39,90 EUR
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Josef Arweck, Tel. 089 5594-8336, E-Mail  Josef_Arweck@mckinsey.com

Original-Content von: McKinsey & Company, übermittelt durch news aktuell

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