Internationaler Handel: Unternehmen sind weiterhin zuversichtlich
HSBC-Studie Trade Confidence Index
Düsseldorf (ots)
Deutsche Handelsunternehmen rechnen mit einem Anstieg des weltweiten Handels, so das Ergebnis der internationalen Studie HSBC Trade Confidence Index der weltweiten Bankengruppe. Mehr als zwei Drittel der befragten deutschen handelsorientierten Unternehmen rechnen in den kommenden sechs Monaten mit einem weiteren Wachstum des Handelsvolumens, jedes dritte Unternehmen glaubt zumindest, dass das aktuelle Niveau im kommenden halben Jahr gehalten werden kann. Dabei wird vor allem die Vernetzung der deutschen Unternehmen mit den Emerging Markets zunehmen. Insbesondere den Ländern aus Mittel- und Osteuropa sowie Greater China räumen die Unternehmen weiteres Potenzial ein.
Im HSBC Trade Confidence Index sind Daten aus insgesamt 21 Ländern berücksichtigt - darunter die wichtigen Volkswirtschaften im asiatisch-pazifischen Raum, im Nahen Osten, in Lateinamerika, den USA, Kanada und Europa. In der größten Studie ihrer Art wurden im Zeitraum vom 17. Februar bis 30. März 2011 insgesamt 6.390 handelsorientierte kleine und mittelständische Unternehmen befragt, wie sie den Ausblick auf die nächsten sechs Monate in folgenden Bereichen beurteilen: Handelsvolumen, Risiken für Käufer und Verkäufer, Bedarf an Handelsfinanzierungen, Zugang zu Handelsfinanzierung, die Auswirkungen der Devisenkurse und regulatorischen Rahmenbedingungen auf ihre Unternehmen.
Vor dem Hintergrund des vielfach erwarteten Wachstums des Handelsvolumens rechnet rund ein Viertel der deutschen Unternehmen auch mit einem Anstieg des Finanzierungsbedarfs in diesem Bereich. In der öffentlichen Diskussion geäußerte Befürchtungen von Finanzierungsengpässen werden durch die Daten des Index allerdings nicht bestätigt. Zwei Drittel aller deutschen Unternehmen erwarten einen gleichbleibend guten Zugang zu Handelsfinanzierungen, 30 Prozent sogar einen künftig besseren. Als Quellen für die Finanzierung ihres internationalen Geschäfts nennen die Unternehmen am häufigsten die "eigene Liquidität" sowie die "eigene Bank".
Neben der positiven Gesamtstimmung ist zudem nur noch jedes vierte deutsche Unternehmen der Auffassung, dass das Ausfallrisiko auf Seiten ihrer internationalen Handelspartner in den kommenden sechs Monaten zunehmen wird. In der letzten Umfrage des Trade Confidence Index waren es noch rund 30 Prozent. Knapp 40 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen zur Absicherung ihrer Handelsgeschäfte Exportkreditversicherungen sowie Handelsfinanzierungen über deren Kernbanken, um das Zahlungsausfallrisiko zu minimieren.
Das Thema "Wechselkursrisiko" bleibt auch in der fünften Umfrage das größte Hindernis für das internationale Handelsgeschäft. Nahezu jedes dritte Unternehmen rechnet mit einem negativen Einfluss der Wechselkurse auf seine internationalen Handelsaktivitäten. Auch global wurde das Wechselkursrisiko von fast allen befragten Unternehmen als größtes Hindernis im internationalen Handelsgeschäft genannt. Daneben werden insbesondere höhere Transport- und Logistikkosten befürchtet.
Im Gegensatz zu den Ergebnissen der letzten Umfrage sind die handelsorientierten Unternehmen in den befragten Ländern weltweit im Schnitt noch optimistischer als die deutschen. Dies bezieht sich insbesondere auf die Länder in den Emerging Markets im Nahen Osten, in Lateinamerika und Asien. Am zuversichtlichsten zeigen sich Unternehmen aus Indien, Saudi-Arabien und Mexiko, was die allgemeine Handelsaktivität und das Wachstum in den kommenden sechs Monaten betrifft. Auch die Türkei, die das erste Mal im Trade Confidence Index vertreten ist, sowie China und Vietnam erwarten ebenfalls ein höheres Handelsvolumen. Weiterhin rechnet der Großteil der Unternehmen damit, dass die chinesische Landeswährung, der Renminbi (RMB), noch in diesem Jahr zu den drei wichtigsten Handelswährungen aufsteigt.
"Die Mehrheit der Unternehmen blickt optimistisch auf die weltweite Wirtschaftsentwicklung, trotz der aktuellen Unruhen im Mittleren Osten und in Nordafrika", so Wulf Linzenich, Leiter des Geschäftsbereichs Ausland bei HSBC Trinkaus. "Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung der Emerging Markets für die Entwicklung des internationalen Handels. Industrienationen wie Deutschland, die Geschäftsbeziehungen zu den Emerging Markets unterhalten, können davon profitieren." So zeigt ein Ergebnis der Studie, dass diese Märkte aus Sicht der Exporteure immer attraktiver werden und Unternehmen mit Handelspartnern in diesen Ländern im Schnitt optimistischer sind als solche mit anderen Handelspartnern.
"Die rasante Entwicklung des internationalen Handels erfordert angepasste Finanzierungs- und Absicherungsmöglichkeiten. Angesichts der oft großen Komplexität sind nur wenige Finanzdienstleister dabei gut aufgestellt, um international agierenden Unternehmen umfassend zur Seite zu stehen", so Linzenich.
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