Der MRT-Befund als wichtiger Teil der Therapie im Projekt HerzCheck
Der MRT-Befund als wichtiger Teil der Therapie im Projekt HerzCheck
RadioReport sorgt für einheitliche, übersichtliche und verständliche Diagnose-Ergebnisse
Wie schafft man es, hochspezialisierte Gesundheitsleistungen auch dort anzubieten, wo vor Ort die Infrastruktur – Einrichtungen, Geräte, Fachpersonal – fehlt? Das ist in vielen gesundheitspolitischen Diskussionen eine zentrale Frage. HerzCheck, ein gemeinsames Projekt des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB), der AOK Nordost, des Herz- und Gefäßzentrums Bad Bevensen, der medneo GmbH sowie der Universitätsklinika Göttingen, Köln und Heidelberg liefert seit Mai 2021 eine Antwort. Ziel ist die frühe Erkennung einer asymptomatischen Herzinsuffizienz mittels telemedizinischer Verfahren in strukturschwächeren Regionen. Das Vorhaben wird bis 2023 durch den Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit circa sieben Millionen Euro gefördert.
In den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind mobile MRT-Einheiten unterwegs und erstellen magnetresonanztomografische Untersuchungen des Herzens, die telemedizinische Befundung übernimmt das DHZB. „Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem innovativen Projekt eine deutliche Verbesserung der herzmedizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten im ländlichen Raum erreichen können“, sagt Konsortialführer Prof. Dr. Sebastian Kelle, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Oberarzt am DHZB und Universitätsprofessor an der Charité.
Verständliche Befunde für jeden
Bei dem Projekt spielt die Erstellung der Befunde eine zentrale Rolle. Da HerzCheck von einer Studie zur Gesundheitsforschung begleitet wird, müssen die kardiologischen Berichte standardisiert, von verlässlich hoher Qualität und vor allem reproduzierbar sein. Diese Anforderungen erfüllt RadioReport, die neuartige Lösung des Berliner Start-ups Neo Q. Sie wird von allen an HerzCheck beteiligten Kardiologen zur Befundung genutzt. „RadioReport zeichnet sich durch eine einfache Bedienung aus und liefert einheitliche, übersichtliche und verständliche Befunde – nicht nur für die Ärzte, sondern auch für die Patienten“, erläutert Prof. Dr. Bjoern Andrew Remppis, Chefarzt für Kardiologie am Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen (HGZ) die Gründe für die Entscheidung.
Im Projekt HerzCheck setzt Neo Q erstmals ein neues Tool ein, das den Befund für die Ärzte automatisch in einen für die Patienten verständlichen Text umwandelt. „Der Befund ist immer schon Teil der Therapie. Wenn der Patient den Befund wirklich versteht, erkennt er seine gesundheitlichen Probleme leichter und kann die vorgeschlagenen Maßnahmen besser nachvollziehen“, sagt Prof. Dr. Alexander Huppertz, Gründer und CEO von Neo Q und selbst Radiologe. „Wir gehen davon aus, dass er dann auch eher gewillt ist, die Maßnahmen zu akzeptieren und schließlich die Therapietreue höher ist. Genau das wird in einer Studie untersucht.“
Das gemeinsam mit der AOK Nordost initiierte Konzept besteht aus den vier Komponenten sehr frühe Diagnose, klare Übermittlung der Untersuchungsergebnisse sowohl an den Hausarzt als auch an den Patienten selbst, telemedizinische Begleitung der Patienten und Empfehlung zur Reduktion von Risikofaktoren. „Mit HerzCheck wollen wir für unsere Versicherten, die an einer Herzinsuffizienz leiden, eine bessere Prognose und einen deutlichen Zugewinn an Lebensqualität erreichen. Herzinsuffizienz tritt gerade in den Flächenländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern überproportional häufig auf. Frühzeitig erkannt ist sie aber gut in den Griff zu bekommen und gravierende Folgen können vermieden werden“, sagt Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost
RadioReport erfüllt noch eine weitere Anforderung der Krankenkassen in diesem Projekt: Am Ende der Befundung werden automatisch alle in der MRT-Untersuchung gestellten Diagnosen ICD-10-kodiert und können reibungslos in die Dokumentation von Ärzten und Krankenkassen einfließen.
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