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Soziale Vermieter: Politik muss eine Lösung für die unterschiedlichen Stromkosten finden

VNW-Direktor Andreas Breitner: In Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern sind die Kosten im Vergleich zu anderen Bundesländern überdurchschnittlich hoch, obwohl hier besonders viel regenerative Energie erzeugt wird.

79/2024

Kiel/Schwerin. Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben die Politik aufgefordert, rasch eine Lösung für die erheblichen Unterschiede bei den Stromkosten zu finden.

„Es kann nicht sein, dass die Mieterinnen und Mieter in Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit einem hohen Anteil an Windenergie überdurchschnittlich hohe Strompreise bezahlen müssen“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Wir brauchen noch vor dem Winter eine bundesländerübergreifende Regelung.“

Hintergrund der Forderung des VNW-Direktors sind Ergebnisses des Vergleichsportals Verivox, wonach sich die jährlichen Stromkosten in der Grundversorgung erheblich unterscheiden. Demnach muss ein Haushalt in Schleswig-Holstein im Durchschnitt 1.850 Euro und in Mecklenburg-Vorpommern 1.849 Euro bezahlen. In Bremen sind es 1.692 Euro, in Bayern 1.710 Euro und in Hessen 1.735 Euro.

Die hohen Preise im Norden hätten unter anderem mit dem massiven Ausbau der Produktion erneuerbarer Energie zu tun, schreibt Verivox. „Das ist ungerecht, weil im Norden sehr viel Windenergie erzeugt wird, die Kosten dafür aber vor allem den Menschen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern tragen müssen“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner.

Der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) liegt Anteil der erneuerbaren Energie an der Bruttostromerzeugung in Schleswig-Holstein bei 59,1 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern bei 77,8 Prozent. „Mecklenburg-Vorpommern liegt - prozentual gesehen - damit im Vergleich der Bundesländer auf Platz 1, Schleswig-Holstein nach Sachsen-Anhalt und Thüringen auf Platz 4, so der VNW-Direktor.

„Die allgemeine politische Diskussion dreht sich oftmals ausschließlich um die Mieten, lässt aber die Energiekosten außer Acht. Für die Mieterinnen und Mieter macht es am Ende aber kein Unterschied, wenn die Mieten zwar niedriger als anderswo sind, dieser ‚Vorteil‘ dann aber durch überdurchschnittlich hohe Stromkosten wieder ‚aufgefressen‘ wird“, sagt der VNW-Direktor.

Abgesehen davon fragten sich die Mieterinnen und Mieter schon, warum sie für die hohen Kosten der Energiewende überdurchschnittlich zur Kasse gebeten würden, sagt Andreas Breitner. „Die politisch Verantwortlichen vor allem auf Bundesebene diskutierten in erster Linie darüber, wie die Errichtung von Windkraftanlagen erleichtert werden solle, vergessen darüber allzuoft, dass die Ausbaukosten die Menschen im Norden mit hohen Netzentgelten mehr als andere tragen müssen.“

Die Energiewende sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und es stehe außer Frage, dass die Bedingungen für Windkraft im Norden sehr gut seien, so der VNW-Direktor weiter. „Wer aber will, dass die Menschen diese Jahrhundertaufgabe weiter unterstützen, muss ihnen auch die Vorteile zukommen lassen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“

11/08/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 709.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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