RTL/ntv Trendbarometer: 64 Prozent unzufrieden mit der bisherigen Arbeit der Ampel-Koalition
Baerbock von Regierungsmitgliedern am häufigsten wahrgenommen
Großer Zuspruch für Steinmeier
Köln (ots)
Zwei Monate sind seit der Regierungsbildung am 8. Dezember 2021 vergangen. Wie fällt die Zwischenbilanz aus? Nur knapp ein Drittel der Bundesbürger (30%) ist laut aktuellem RTL/ntv Trendbarometer insgesamt mit der bisherigen Arbeit der "Ampel-Koalition" zufrieden. 64 Prozent sind damit weniger oder gar nicht zufrieden. Mehrheitlich mit der Arbeit der "Ampel-Koalition" zufrieden sind ausschließlich die Anhänger der SPD (74%) und der Grünen (76%). Von den FDP-Anhängern sind hingegen nur 31 Prozent zufrieden, fast zwei Drittel (64%) aber weniger oder gar nicht zufrieden. Von den Anhängern der Unionsparteien sind 83 Prozent, von den AfD-Anhängern sind 99 Prozent mit der Arbeit der Bundesregierung nicht zufrieden.
Noch geringer fällt die Zufriedenheit der Bundesbürger mit dem Umgang der Bundesregierung mit der Ukraine-Krise aus: 23 Prozent sind damit zufrieden, 67 Prozent aber nicht zufrieden. Mehrheitlich zufrieden mit dem Agieren der Bundesregierung in der Ukraine-Krise sind aktuell nur noch die SPD-Anhänger (52%), wobei auch in dieser Gruppe fast die Hälfte (46%) damit weniger oder gar nicht zufrieden ist.
Bildung sowie Erhalt des Friedens und der äußeren Sicherheit als wichtigste Problemprioritäten
Den größten Handlungsbedarf sehen die Bundesbürger aktuell wie in den vergangenen Erhebungen in der Schaffung eines guten Bildungs- und Schulsystems (70%). Die Einhaltung des Friedens und der äußeren Sicherheit halten aktuell 65 Prozent für eine besonders drängende Aufgabe, 60 Prozent sagen dies von der Bekämpfung von Kriminalität und Gewalt. Etwa die Hälfte hält die Stärkung des Gesundheitssystems (56%) sowie die Bekämpfung der sozialen Ungleichheit (50%) für Problembereiche, um die sich die Politik besonders kümmern muss. 48 Prozent stufen die Bekämpfung der Corona-Pandemie, 47 Prozent die Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sowie 44 Prozent den Umwelt- und Klimaschutz als wichtige Prioritäten für die Politik ein. Vergleichsweise am seltensten sehen die Bundesbürger zurzeit die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit (30%), die Integration von Ausländern und Zuwanderern (28%) sowie die Begrenzung der Staatsverschuldung (23%) als drängende Aufgaben.
Baerbock unter den Regierungsmitgliedern am häufigsten wahrgenommen
Von den Mitgliedern der Bundesregierung haben die Befragten in den letzten Wochen vergleichsweise am häufigsten Annalena Baerbock (50%) wahrgenommen. An zweiter Stelle folgt Bundeskanzler Olaf Scholz: Von ihm haben 45 Prozent in letzter Zeit etwas gehört, gesehen oder gelesen. Jeweils etwa ein Drittel hat etwas von Robert Habeck (35%), Christian Lindner (32%) oder Karl Lauterbach (29%) wahrgenommen. Alle anderen Regierungsmitglieder sind jeweils weniger als 10 Prozent der Befragten in irgendeinem Zusammenhang aufgefallen. Gut ein Drittel der Bundesbürger (36%) hat von überhaupt keinem Regierungsmitglied in den letzten Wochen etwas wahrgenommen.
Ranking: Von welchen Mitgliedern der Bundesregierung hat man etwas wahrgenommen?
Annalena Baerbock (50%)
Olaf Scholz (45%)
Robert Habeck (35%)
Christian Lindner (32%)
Karl Lauterbach (29%)
Nancy Faeser (6%)
Marco Buschmann (6%)
Cem Özdemir (6%)
Christine Lambrecht (5%)
Hubertus Heil (4%)
Volker Wissing (3%)
Svenja Schulze (1%)
Steffi Lemke (1%)
Mehrheit mit Corona-Management Lauterbachs zufrieden
Die Zufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach hat sich wieder etwas stabilisiert: 52 Prozent sind aktuell mit seinem Krisenmanagement zufrieden, 45 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden. Mehrheitlich zufrieden mit Karl Lauterbachs Krisenmanagement sind weiterhin die Anhänger von SPD und Grünen (jeweils 79%) sowie eine Mehrheit der Unions-Anhänger (58%). Unter den FDP-Anhängern (57%) und den Anhängern der AfD (89%) ist jeweils eine Mehrheit mit Karl Lauterbachs Corona-Management weniger oder gar nicht zufrieden.
Großer Zuspruch für Arbeit Steinmeiers
69 Prozent der Bundesbürger sind mit der bisherigen Arbeit des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zufrieden, nur knapp ein Fünftel (17%) ist weniger oder gar nicht zufrieden. Mit der Arbeit des Bundespräsidenten sind nicht nur eine große Mehrheit der SPD-Anhänger zufrieden (87%), sondern ebenso zahlreich die Anhänger der Grünen (87%), der FDP (76%), der Unionsparteien (88%) und der Linke (70%). Mehrheitlich unzufrieden sind lediglich die Anhänger der AfD (87%).
Knapp zwei Drittel (64%) der Bundesbürger finden es gut, dass Frank-Walter Steinmeier für eine zweite Amtszeit zur Verfügung steht. 21 Prozent wäre es lieber, wenn ein anderer zum Bundespräsidenten gewählt würde. Nur die Anhänger der AfD hätten mehrheitlich lieber einen anderen Bundespräsidenten (83%).
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 3. bis 4. Februar 2022 erhoben. Datenbasis: 1.000 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte.
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