EU-Mittel Triebfeder des Grünen Wandels in ärmeren Ländern
ESPON-Studie untersucht Einfluss von EU-Geldern und nationaler Politik
Brüssel (ots)
Die Kohäsionspolitik hat unmittelbaren Einfluss auf den Grünen Wandel in den weniger entwickelten Regionen Europas. In den stärker entwickelten Regionen sind ihre Auswirkungen auf die politische Schwerpunktsetzung hingegen marginal und begrenzt. Dies sind die Ergebnisse der Locate-Studie, durchgeführt als Teil des auf regionale Analyse spezialisierten Forschungsprogramms ESPON.
Laut der Studie hängt es in beiden Fällen von der Kohärenz europäischer, nationaler und regionaler Politik ab, wie erfolgreich die Mittel aus EU-Strukturfonds verwendet werden können.
Die Forscher hatten die EU-Förderprogramme 2007-2013 und 2014-2020 miteinander verglichen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Finanzierung von Projekten und Maßnahmen zur Förderung des Grünen Wandels.
Die EU-Politik rühre aus Richtlinien und Anreizen, so die Forscher. Ihre Auswirkungen vor Ort würden jedoch stark von nationalen und regionalen Aktivitäten abhängen.
Zum Beispiel führte die EU im Zeitraum von 2014 bis 2020 Mindestquoten für grüne Investitionen ein: 20 Prozent der Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in den stärker entwickelten Regionen, 15 Prozent in den Schwellenregionen und 12 Prozent in den weniger entwickelten.
Diese Neuerung ermöglichte es Ländern wie Polen, Bulgarien, Rumänien, der Slowakei, Kroatien, Lettland und Litauen, die Mittel zur Förderung des Grünen Wandels zu verdoppeln, hieß es in der Studie. Prozentual betrachtet finanzierten allerdings die stärker entwickelten Regionen der EU mehr grüne Projekte und Maßnahmen, insbesondere Frankreich, Italien, Deutschland, das Vereinigte Königreich und Österreich.
Den Forschern zufolge sind die Unterschiede auf die jeweils implementierten nationalen Strategien für den Grünen Wandel zurückzuführen, die wiederum die verschiedenen (energie-)wirtschaftlichen Strukturen der Staaten widerspiegeln.
Nationale Politik ist von größter Bedeutung bei der Implementierung effektiver Strategien für einen Übergang zu einer Wirtschaft mit geringen CO2-Emissionen, so die Forscher.
Werden diese aktiv und zukunftsorientiert verfolgt, können diese Strategien signifikant zu "Grünem Wachstum" beitragen.
Letztendlich schwanke die Wirksamkeit der Kohäsionspolitik und insbesondere der Mittel für den Grünen Wandel auch je nach Entwicklungsniveau und staatlicher Steuerung in den einzelnen EU-Regionen:
Die weniger entwickelten Regionen profitierten deutlich von der Zuweisung von Mitteln zur Förderung des Wandels.
In den Augen der Forscher hat die Kohäsionspolitik in diesen Regionen unmittelbare Auswirkungen, da sie festschreibt, wo und wie lokale, öffentliche und private Mittel verteilt werden.
Im Gegensatz dazu liege die Bedeutung der Kohäsionspolitik in den stärker entwickelten Regionen darin, dass damit politische Prioritäten gesetzt und konsequentere und effektivere Energiestrategien gefördert würden.
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Nikos Lampropoulos
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