SHELTER. Vom Leben im Dazwischen
Die neue Dauerausstellung in der Nissenhütte des Grenzdurchgangslagers Friedland
Friedland (ots)
Am 17. November hat das Museum Friedland in der Nissenhütte auf dem Gelände des Grenzdurchgangslagers Friedland die neue Dauerausstellung "SHELTER. Vom Leben im Dazwischen" eröffnet.
Vier wesentliche Aspekte charakterisieren die in sechs Sprachen angelegte Ausstellung. Sie stellt die persönlichen Erfahrungen von ehemaligen Bewohner:innen einer Nissenhütte und heutigen Bewohner:innen von Flüchtlingsunterkünften in den Mittelpunkt. Dabei erklingen die Erinnerungen von Zeitzeug:innen aus den 1940er-Jahren als gesprochene Erzählungen im Raum. Zugleich spannt die Ausstellung einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart, denn noch immer müssen Menschen ihre Heimat auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung verlassen. In der Nissenhütte gibt es die Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen niederzuschreiben und in das Kollektiv der vorhandenen Erinnerungen einzubringen. Die Ausstellung trägt auch dem Aspekt Rechnung, dass in einem Flüchtlingslager viele verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. Großformatige Fotos zeigen, wie Menschen sich in Friedland zufällig oder aktiv begegnen. Die Ausstellung in der Nissenhütte möchte einen Freiraum für Gedanken, Wünsche und Hoffnungen öffnen. In diesem Sinn können sich die Besuchenden einerseits an Medienstationen die Aussagen von jüngst geflüchteten Menschen anhören, und andererseits auch eigene Gedanken notieren. So entsteht ein "Gedanken-Tauschregal".
Der Eröffnung ist ein längerer Prozess der Partizipation und des Empowerment vorausgegangen: Denn was kann eine Ausstellung in einer ehemaligen Notunterkunft Menschen sagen, die gerade selbst in einer Aufnahmeeinrichtung sind? Um Antworten zu finden, hat das Museum Friedland ein mehrköpfiges internationales Co-Kurationsteam zusammengestellt, dessen Mitglieder eigene Bezüge zu Friedland aufweisen, sei es als ehemalige oder derzeitige Bewohner:innen des Lagers oder anderen Flüchtlingsunterkünften, als Mitarbeitende, als Nachbarinnen und Nachbarn. In vier Workshops erarbeitete das Team gemeinsam mit dem Museum und einer Szenografie-Agentur ein Konzept für die Ausstellung.
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