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Kanadische Regierung erhöht Fangquote für die Robbenjagd

Ottawa, Kanada (ots)

Das kanadische Fischereiministerium DFO gab die diesjährige Fangquote für die Robbenjagd an Kanadas Ostküste bekannt: Allein 280.000 Sattelrobben dürfen in dieser Saison getötet werden - 5.000 Tiere mehr als im letzten Jahr. Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) ist entsetzt, dass die kanadische Regierung ihre kommerzielle Robbenjagd fortsetzt und die Fangquote sogar noch erhöht, obwohl die Absatzmärkte für Robbenfelle weltweit schwinden.

"Es ist nicht mehr nachvollziehbar, was die kanadische Regierung umtreibt," so Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe des IFAW-Deutschland. "Während Russland die Robbenjagd letzte Woche verboten hat und die EU über ein Handelsverbot für Robbenprodukte entscheidet, verurteilt die kanadische Regierung etwa ein Drittel des Robbennachwuchses zum Tode. Dabei gibt so gut wie keine Nachfrage mehr nach Robbenfellen, nicht mal zu Dumpingpreisen."

Nach wirtschaftlichen Einschätzungen ist der Markt für Robbenfelle gesättigt. Die Preise fielen in der letzten Zeit um die Hälfte. Die Pelzindustrie berichtet, dass der Verkauf von Robbenfellen Ende 2007 einbrach und sich bis heute nicht erholt hat. Kanadischen Presseberichten zufolge warten die erbeuteten Felle der Robbenjagd 2008 noch immer in Lagerhäusern auf Käufer.

Der IFAW ist außerdem besorgt um den Bestand der Robbenpopulation. Wissenschaftler der kanadischen Regierung haben öffentlich verkündet, dass eine so hohe Quote die Robbenpopulation um mehr als 30 Prozent dezimieren wird.

"Es ist unverantwortlich von der kanadischen Regierung, eine so hohe Quote festzusetzen", so Sonntag. "Zumal die Robbenpopulation zusätzlich massiv von der Klimaerwärmung bedroht ist. In den letzten Jahren gab es immer weniger festes Eis, das die Robben für die Geburt und Aufzucht ihrer Jungen benötigen. 2007 beispielsweise sind fast alle Jungtiere ertrunken, bevor die Jagd überhaupt begann."

Pressekontakt:

Für weitere Informationen, Interviews oder Bildmaterial:
Dörte von der Reith, Tel. 040-86650033, mobil: 0160-90486493 oder
dreith@ifaw.org

Original-Content von: IFAW - International Fund for Animal Welfare, übermittelt durch news aktuell

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