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Weltflüchtlingstag 20. Juni: Besorgnis über Situation syrischer Flüchtlinge

München (ots)

Mehr als 1,6 Millionen Menschen sind vor den Kämpfen in Syrien geflohen, um meist in den Nachbarländern Zuflucht zu suchen. Anlässlich des Weltflüchtlingstages, der durch diesen Konflikt eine besondere Brisanz erhält, weist Handicap International auf den alarmierenden Mangel an Ressourcen hin, die für eine angemessene Unterstützung der Flüchtlinge notwendig wären. Auch die Auswirkungen auf die Gastländer sind besorgniserregend. Die Geberländer und die Vereinten Nationen müssen deshalb dringend die erforderlichen Mittel und Koordination zur Verfügung stellen.

Die Flüchtlinge machen bis zu 25% der Bevölkerung des Gastlandes aus

Im Libanon könnte nach Schätzungen des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) noch Ende 2013 die Zahl von einer Mio. Flüchtlingen erreicht werden, das entspräche 25% der Bevölkerung des Landes. Die libanesische Regierung schätzt, dass diese Zahlen bereits erreicht sind. Ohne ein offizielles Flüchtlingslager leben die Flüchtlinge im ganzen Land verstreut, oft in sehr notdürftigen Unterkünften. Manche wurden von Gastfamilien aufgenommen. In Jordanien könnte dieselbe Anzahl von Flüchtlingen ebenfalls noch 2013 erreicht werden. Thierry-Mehdi Benlahsen, Einsatzleiter der Nothilfe von Handicap International in der Region, weiß, was diese große Zahl an Flüchtlingen mit ihren enormen Bedürfnissen für die Aufnahmeländer bedeutet: "Krankenhäuser sind überlastet und Unterkünfte extrem knapp. Die Hilfe der internationalen Gemeinschaft muss den Herausforderungen entsprechen, sonst könnte die außergewöhnliche Hilfsbereitschaft der Menschen in den Gastländern bald erschöpft sein."

Mehr als fünf Millionen syrische Flüchtlinge und Vertriebene

Der UNHCR geht davon aus, dass bis Juni bereits 5 Millionen Syrerinnen und Syrer ihre Heimatorte verlassen mussten, um den Kämpfen zu entkommen. Davon haben 1,6 Millionen das Land verlassen. Weltweit spricht der UNHCR Anfang 2012 von 15 Millionen Flüchtlingen, also Menschen die gezwungen waren, ihr Land nach einer Katastrophe oder einem Konflikt zu verlassen und nun in Flüchtlingslagern oder Gastfamilien ohne Einflussnahme auf ihre eigene Zukunft leben. Diese Zahl könnte seither noch gestiegen sein und aufgrund der Krise in Syrien einen neuen Höhenpunkt erreichen.

Mangel an internationaler Unterstützung

Handicap International unterstützt seit Sommer 2012 in Jordanien und im Libanon und seit Anfang 2013 auch innerhalb Syriens syrische Flüchtlinge durch medizinische Hilfe, Betreuung der schutzbedürftigsten Menschen und Aufklärung über die Risiken explosiver Kriegsreste. Der Einsatzleiter beklagt die Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft. "Im besten Fall decken die freigegebenen Mittel die Bedürfnisse, die vor vier Monaten festgestellt wurden", erklärt Benlahsen. "Inzwischen hat sich die Situation jedoch noch verschlechtert." Handicap International fordert von der internationalen Gemeinschaft die Koordination der humanitären Hilfe durch die Vereinten Nationen, da sonst meist gerade die schutzbedürftigsten Menschen ohne jede Hilfe bleiben. Außerdem sollen europäische Länder wie Deutschland unbürokratisch syrische Flüchtlinge aufnehmen.

Pressekontakt:

Information: Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

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