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Stiftung für Mensch und Umwelt

Hunderte Zwiebeln für hungrige Nektarschlürfer🧅🌿🌷

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Berlin-Schöneweide:

Hunderte Zwiebeln für hungrige Nektarschlürfer

Pflanzaktion verknüpft ökologische

Aufwertung mit Umweltbildung

Dank des Engagements von Schüler*innen der Köpenicker Montessori-Schule wird das Gelände neben dem Wildbienenschaugarten Schöne­weide im kommenden Frühjahr besonders früh und reichhaltig blühen. Auf Einla­dung der Stiftung für Mensch und Umwelt und des Bezirksverbands der Garten­freunde Berlin-Treptow e.V. setzten die Kinder gestern Zwiebeln von diversen Frühjahrsblühern. Die Gehörnte Mauerbiene und andere früh fliegende Wildbienenarten sind auf diese Nahrungsquellen angewiesen. Eine Aktion, die Umweltbildung, das Kleingartenwesen und die biologische Vielfalt gleichermaßen fördert!

Löcher graben, Zwiebeln rein und fertig ist die Blühoase? Ganz so einfach ist es nicht. Das erfuhren die Montessori-Schüler*innen, bevor es mit der Pflanzaktion auf einer Rasenfläche vor dem Verwaltungsgebäude des Bezirksverbands der Gartenfreunde Berlin-Treptow e. V. losging. „Für die Pflanze ist es leichter aus der Erde herauszu­wachsen, wenn die Zwiebel mit der Spitze nach oben gesteckt wurde. Sie kann auch schräg liegen, da der Stängel immer den Weg nach oben findet. Komplett falsch herum sollte die Zwiebel jedoch nicht gepflanzt werden“, instruierte Matthias Schüller, Mitar­beiter des Bezirksverbands der Gartenfreunde Berlin-Treptow e.V. Dominik Jentzsch von der Stiftung für Mensch und Umwelt unterstützte die Aktion und ergänzte: „Gut macht es sich auch, die Blumenzwiebeln in 3er- oder 5er-Gruppen zu setzen oder einfach auf die Fläche zu werfen. Das sorgt für ein natürlicheres Erscheinungsbild im Vergleich zur Reihenpflanzung.“

Wer Frühjahrsblüher setzt, sollte diese auch immer doppelt so tief wie hoch (bezogen auf die Zwiebelgröße) in die Erde bringen. Bei der gestrigen Pflanzaktion kamen u. a. Zwiebeln vom Kleinen Schneeglöckchen, Zweiblättrigen Blaustern und Elfen-Krokus in die Erde. Sie liefern wertvolle Nahrung für früh fliegende Wildbienen. Wie Wildbienenexperte Dr. Paul Westrich auf seiner Website schreibt, ist die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) bei entsprechenden Temperaturen schon im Januar aktiv. Als Nahrungsquelle dienen ihr u. a. Schneeglöckchen. Der Wildbienenschaugarten Schöneweide und das umliegende Gelände entwickeln sich stetig weiter. Erst vor Kurzem hatte die Stiftung für Mensch und Umwelt mit einer 100 m2 großen Neuanlage einer Wildblumenwiese auf dem Gelände des Bezirksverbands begonnen.

Insektenfreundlicher Vorzeigegarten direkt nebenan

Der Wildbienenschaugarten Schöneweide wurde im Sommer 2015 auf dem Gelände des Bezirksverbands der Gartenfreunde Berlin-Treptow e.V. eingeweiht. Fast 100 Kleingärt­ner*innen trugen gemeinsam mit der Stiftung für Mensch und Umwelt zur Realisierung bei. Wie der Name vermuten lässt, ist der Garten auf die Bedürfnisse von Wildbienen ausgerichtet. In Mitmachprojekten entstanden bisher eine Kräuterspirale, ein Gartenteich, eine Eidechsenburg und mehr. Auch als außerschulischer Lernort ist der Schaugarten beliebt. Neben Führungen haben Grundschulen die Möglich­keit, eine Wildbienenrallye zu buchen.

Anschrift & Öffnungszeiten

Bezirksverband der Gartenfreunde Berlin-Treptow e. V., Friedrich-List-Straße 2 B, 12487 Berlin; Mo–Do: 9–15 Uhr. Anmeldung: Bitte vor dem Besuch unter +49 30 5301-4941 oder per E-Mail an mail@gartenfreunde-treptow.de. Führungen sind auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich. Bitte kontaktieren Sie Matthias Schüller: schueller@stiftung-mensch-umwelt.de

Hintergrund

Laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) sind in Deutschland über ein Viertel der Insek­tenarten in ihrem Bestand gefährdet. „Etwa 48 % der 557 in der Roten Liste bewerteten Bienenarten sind bestandsgefährdet oder schon ausgestorben“, schreibt das Rote Liste Zentrum. Die Ursachen für den Rückgang und die Gefährdung der Insekten liegen in der Zerstörung ihrer Nistplätze und in der Vernichtung oder Verminderung ihrer Nahrung. Wildbienen und andere Insekten spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Nimmt ihr Bestand ab, hat dies letztendlich auch Folgen für uns.

Über die Stiftung für Mensch und Umwelt

Die Stiftung für Mensch und Umwelt mit Sitz in Berlin ist gemeinnützig und bundesweit tätig. Sie realisiert eigene Projekte, die u. a. naturnahes Grün in urbane Räume bringen. Damit möchte sie die biologische Vielfalt fördern. Mit ihrem Naturgarten-Team hat sich die Stiftung in den vergangenen Jahren einen Namen in der naturnahen Gestaltung von Freiflächen im Wohnungsbau gemacht. Neu: Aktuell bietet die Stiftung ihren Wildbienen­kalender 2025 an ( www.shop.deutschland-summt.de).

Ann-Kathrin Scheuerle, M. Sc. Wildlife Biology & Conservation
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung für Mensch und Umwelt
Hermannstraße 29 | 14163 Berlin-Zehlendorf
Tel.: +49 30 394064-316 | Fax: +49 30 394064-329
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