VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
Innovationen vorantreiben
Düsseldorf (ots)
- VDI unterstützt Hightech-Strategie der Regierung - Umsetzung der Forschungsergebnisse in Produkte mit Defiziten - Finanzierung für junge Unternehmen verbessern
Der VDI, Verein Deutscher Ingenieure, unterstützt die in dieser Woche vom Bundeskabinett verabschiedete Hightech-Strategie. Vor allem die ressortübergreifende Analyse der Bundesregierung stößt bei VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs auf Zustimmung. "In vielen Branchen und Technologien ist Deutschland erstklassig", weiß Fuchs, "aber um diese Position zu halten und auszubauen und um auf den Märkten von Morgen bestehen zu können, reicht unsere hervorragende Grundlagenforschung nicht aus. Was wir brauchen ist eine bessere Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in Spitzenprodukte." Nach einer VDI/IW-Studie bleibt jedes vierte Patent in Deutschland ungenutzt, was meist an Finanzierungshemmnissen liegt. "Acht Milliarden Euro Wertschöpfung gehen uns hier verloren", klagt Fuchs.
In der Förderung des innovativen Mittelstandes und zukunftsträchtiger Technologien sowie der Gründung neuer Technologieunternehmen sieht Fuchs aber die richtigen Ansätze, um den Technologiestandort Deutschland nachhaltig zu sichern. "Aber Mittelstand ist nicht gleich Mittelstand, die Unternehmen haben unterschiedliche Ansprüche an die Forschungsförderung", so Fuchs. Dem trägt die Bundesregierung auf den ersten Blick mit ihrer abgestimmten KMU-Innovationsförderung Rechnung. Damit sollen sowohl die FuE-Einsteiger als auch die kleine und mittelständische Hightechunternehmen erreicht werden. Ob hier jedoch der richtige Mix zwischen Spitze und Breite bereits gefunden ist, zeigt sich Fuchs skeptisch. Daher begrüßt er die regelmäßige Überprüfung der geplanten Maßnahmen. Aber wenn die Bundesregierung im September 2007 zum ersten Mal Bilanz zieht, reicht es nicht, die Fortschritte zu dokumentieren, auch die Fehlentwicklungen müssen benannt und korrigiert werden.
Ebenso wichtig, um Innovation in Deutschland voranzutreiben, sind die spezifischen Innovationsstrategien. Zukunftsträchtige Technologien in 17 Hightech-Sektoren werden spezifisch nach ihren Stärken und Schwächen, ihren Chancen und Herausforderungen bewertet und gefördert. "Hier wird nun die erfolgreiche Projektförderung aus den Fachprogrammen des BMBF ressortübergreifend eingesetzt", freut sich Fuchs und verbindet gleichzeitig damit die Mahnung an die Bundesregierung, die finanziellen Mittel auch so zu gestalten, dass die ehrgeizigen Ziele erreicht werden können.
Die Gründung und das Wachstum neuer Technologieunternehmen könnten die Innovation deutlich beflügeln, wenn der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten für viele junge Unternehmen nicht so schwierig bis unmöglich wäre. Hier kann nicht nur die Aufstockung des Hightech-Gründerfonds, sondern auch das für 2008 geplante Private Equity-Gesetz Linderung schaffen, ist Fuchs überzeugt.
Aber nicht nur das Geld ist eine Innovationsbremse. Auch der Mangel an Fachkräften entwickelt sich zunehmend als Hemmschuh. "Um den Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern decken zu können, ist die Investition in Köpfe der Menschen entlang der gesamten Bildungskette erforderlich", mahnt Fuchs. Denn Ingenieure seien schließlich die Umsetzer von Forschungsergebnissen. Frühkindliche Förderung, exzellente Schul- und Hochschulbildung, berufsnahe Weiterbildung nennt er als Stichworte. "Die Ressource Mensch ist der Schlüsselfaktor jeder Innovation. Daher müssen wir vor allem in den technisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen ungenutzte Qualifikationsreserven nutzen. Hierbei müssen wir uns besonders um die Frauen, aber auch um die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kümmern", unterstreicht Fuchs.
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