Brückenbau: Warum China in zwei Wochen baut, was in Deutschland Jahre braucht
Wittlich (ots)
China verblüfft die Welt immer wieder mit seiner Geschwindigkeit im Infrastrukturbau. Während in Deutschland Brückenprojekte oft Jahrzehnte dauern, werden in China ähnliche Bauwerke in wenigen Wochen oder Monaten fertiggestellt. Der Unterschied liegt nicht nur in der Effizienz, sondern auch in der Herangehensweise an Planung und Bau. Gleichzeitig ist in Deutschland nahezu jedes Projekt massiv gestört, dauert länger und wird deutlich teurer als geplant.
Gestörte Bauabläufe liegen in der DNA der Arbeitsweise – nur kann sich Deutschland diese Probleme bald nicht mehr leisten. Es gibt eigentlich keine Baustelle hierzulande, die wie geplant läuft – deshalb ist dringend Handlungsbedarf geboten. In diesem Beitrag erfahren Sie, was in Deutschland schief läuft.
Ursachen: Mit diesen Problemen kämpft das deutsche Bauwesen
Für Verzögerungen bei deutschen Großbauprojekten wie Brücken sind drei Ursachen hauptverantwortlich. Einen regelrechten Bremsklotz stellen dabei die bürokratischen Vorschriften in Deutschland dar. Besonders zeitraubend sind die Dokumentationspflichten, die mittlerweile so umfangreich sind, dass Handwerker einen nicht unerheblichen Teil ihrer Arbeitszeit mit Schreibarbeiten verbringen müssen.
Weitere Verzögerungen werden häufig durch fehlerhafte Planungen hervorgerufen. Dies ist auf die zunehmende digitale Planerstellung zurückzuführen. Zahlreiche Planer verlassen sich zunehmend auf die digitalen Modelle und Simulationen, ohne die tatsächlichen Bedingungen vor Ort genügend zu berücksichtigen. So entstehen schnell unrealistische Kostenkalkulationen und unzureichende Pläne. Wird dann auf der Baustelle tatsächlich festgestellt, dass das Bauvorhaben nicht wie geplant umgesetzt werden kann, kommt alles zum Stillstand, bis die weitere Vorgehensweise festgelegt wurde.
Mangelhafte Pläne verursachen zudem ein weiteres Problem: Häufig bringen sie Handwerker in die missliche Lage, die Fehler zu beheben. Gemäß der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) gehört dies jedoch explizit nicht zu ihrem Zuständigkeitsbereich. Statt effizient arbeiten zu können, müssen Handwerker also auf die Zuarbeit der Planer oder des Auftraggebers warten. Das führt nicht nur zu Stillstandskosten, sondern kann langfristig die Stimmung und die Zusammenarbeit aller Beteiligten beeinträchtigen.
Lösungen: So lassen sich die Probleme in der Baubranche beseitigen
Wie es besser geht, zeigt ein Blick auf das Bauwesen in anderen Ländern. In China, das besonders mit seiner Effizienz beeindruckt, werden die bürokratischen Vorschriften auf das Wesentliche beschränkt. Eine intensive Planungsphase verhindert zudem die Notwendigkeit von Anpassungen auf der Baustelle. Solche Best-Practice-Lösungen können auch wegweisend für das deutsche Bauwesen sein.
Eine dringend nötige Veränderung ist eine umfassende Entbürokratisierung, damit sich Handwerker wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Außerdem sollten Planer dazu angehalten werden, ihre Baupläne wieder verlässlicher zu gestalten. Dann können auch verbindliche Aussagen über die voraussichtliche Fertigstellung des Bauwerks und über die kalkulierten Kosten gefordert werden, die den Bauprozess transparenter machen.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt detaillierterer Pläne ist die daraus resultierende klarere Verteilung der Zuständigkeiten. Alle Beteiligten widmen sich ausschließlich ihren eigenen Aufgaben, wodurch unnötige und zeitraubende Konflikte vermieden werden.
Fazit
Es ist nicht zu leugnen, dass das Bauwesen in Deutschland einige grundlegende Herausforderungen zu bewältigen hat. Andere Länder stellen jedoch beeindruckend unter Beweis, wie Lösungen für diese Probleme aussehen können. Bezüglich der Entbürokratisierung ist die Politik an der Reihe, angekündigte Vereinfachungen in die Tat umzusetzen – funktionale Rahmenbedingungen sind nämlich die Voraussetzung für Effizienz im Bauprozess. Gleichzeitig muss in den Bereichen Planung und Zusammenarbeit ein Umdenken in der Branche hin zu mehr Sorgfalt und weniger ausgelebter Konkurrenz stattfinden. Nur so bleibt Deutschland langfristig wettbewerbsfähig beim Bau von Großprojekten, insbesondere auch beim Brückenbau.
Über Andreas Scheibe:
Andreas Scheibe ist geschäftsführender Gesellschafter mehrerer Unternehmen in der Baubranche und Gründer der Continu-ING GmbH aus Wittlich, einer Unternehmensberatung, die auf echte Lösungen für Handwerksunternehmen fokussiert ist. Er konnte schon zahlreiche Handwerksunternehmen dabei unterstützen, Verlustprojekten den Rücken zu kehren und Sicherheit in Bauabläufen zu erlangen. Die Mission von Andreas Scheibe und Continu-ING ist, das Handwerk zu neuer Stärke zu führen und Handwerkern zu helfen, Bauprojekte endlich stressfreier und profitabler durchzuführen. Mehr Informationen dazu unter: https://www.continu-ing.com/
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