Führungskräfte sind mit Blick auf ihr Unternehmen optimistischer für 2025
Investitionsfokus auf Innovation, Effizienz und Resilienz
Berlin (ots)
- Die Hälfte der Unternehmen plant 2025 trotz Kostensensibilität mit steigenden Gesamtinvestitionen
- Risikominimierung in den Lieferketten mit Blick auf Zölle und Handelsstreitigkeiten
Unternehmen schätzen ihre eigene Lage für 2025 trotz der anhaltenden Unsicherheiten im Marktumfeld in Summe positiver ein als noch im vergangenen Jahr. Trotz der Notwendigkeit zu Kostensenkungen führt dieser Optimismus zu höheren Investitionen, insbesondere in den Bereichen Kundenerlebnis, Lieferketten und Nachhaltigkeit. Ziel ist mehr Innovation, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu erlangen. Das zeigt eine Studie des Capgemini Research Institute mit dem Titel " Mit Zuversicht durch die Unsicherheit - Investitionsprioritäten für 2025", der heute veröffentlicht wurde.
Zunehmender Optimismus und geplante Investitionen zur Kostensenkung
62 Prozent der befragten Führungskräfte weltweit (Deutschland 69 %) äußern mit Blick auf ihr eigenes Unternehmen eine höhere Zuversicht für 2025, ein Anstieg von sechs Prozentpunkten gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und 20 Prozentpunkte über dem Wert von 2023 (+15 %-Punkte und +33 %-Punkte in Deutschland). Sie zeigen dabei mehr Vertrauen in ihre eigenen Organisationen als in den globalen Markt insgesamt. Was das globale Marktumfeld in den nächsten 12 bis 18 Monaten angeht sind nur 37 Prozent optimistisch. Dieser Wert liegt nur geringfügig über dem Vorjahreswert.
In einem unsicheren Marktumfeld gehen 56 Prozent davon aus, dass 2025 der Kostensenkung Vorrang vor dem Umsatzwachstum eingeräumt wird. Die Führungskräfte sind sich jedoch bewusst, dass dies Investitionen erfordert - die Hälfte gibt an, dass ihre Organisation plant, die Gesamtinvestitionen im Jahr 2025 zu erhöhen, während knapp ein Viertel mit geringeren Investitionen im Vergleich zu 2024 rechnet und der Rest keine Veränderung erwartet.
"Der vielfachen Unsicherheit im Jahr 2025 begegnen die Führungskräfte mit einer Einstellung, die sowohl Zuversicht als auch und Widerstandsfähigkeit widerspiegelt. Beides - so unsere Studie - zeigt sich auch in den Investitionen in Technologie", fasst Henrik Ljungström, Managing Director Germany bei Capgemini zusammen. "Die Technologie spielt eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität; ebenso können Kosten gesenkt und wichtige Effizienzsteigerungen erzielt werden. Innovationen, Lieferketten und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt des Handelns, wobei gerade die Nachhaltigkeitsthemen zunehmend für ihr wertschöpfendes Potenzial genutzt werden. Dies passiert auf Unternehmensebene, wird in Summe aber auch dazu beitragen, eine innovativere, nachhaltigere und integrativere Weltwirtschaft zu gestalten."
Fokus auf Kundenerlebnis, Innovation und intelligentere Lieferketten
Ein Großteil der Zuversicht der Führungskräfte, weltweit wie auch in Deutschland, konzentriert sich weiterhin auf die beiden Bereiche Kundenerlebnis sowie Engineering/Forschung & Entwicklung/Innovation - wobei fast acht von zehn in ersteres und fast drei Viertel der Führungskräfte in das zweite Feld mehr investieren möchten als im Vorjahr. Am stärksten nahm der Anteil von Unternehmen mit mehr Investitionen im Bereich der Umgestaltung der Lieferkette zu: 63 Prozent geben an, dass sie ihre Ausgaben im Jahr 2025 erhöhen werden - im Jahr 2024 war es weniger als die Hälfte. Der Zuwachs liegt im Schnitt bei 9,4 Prozent. Lieferketten der neuen Generation werden KI und IoT integrieren, um die Effizienz zu steigern, Müll zu reduzieren und die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens zu unterstützen. Als positive Effekte kommen eine bessere Entscheidungsfindung und eine gesamthafte Kostenreduzierung hinzu.
Risikominimierung in den Lieferketten mit Blick auf Zölle und Handelsstreitigkeiten
Weltweit sind sieben von zehn Führungskräfte besorgt über die Auswirkungen steigender Zölle und bilateraler Handelsstreitigkeiten auf die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Organisation. Fast zwei Drittel treibt auch die Auswirkungen eines möglichen globalen Handelskrieges auf die Geschäftstätigkeit und den Marktzugang ihrer Organisation um. Auf Länderebene mit Blick auf Zölle und Handelsstreitigkeiten sind Führungskräfte in Japan und China am meisten besorgt (Deutschland ist im Mittelfeld) und gleichzeitig am wenigsten über einen möglichen globalen Handelskrieg (deutsche Unternehmen haben hier mit die meisten Sorgen). Um diese Risiken zu mindern und die Widerstandsfähigkeit zu stärken, diversifizieren die meisten Unternehmen weltweit ihre Beschaffung und/oder bauen auf einen Bezug der Waren aus Ländern mit einem ähnlichen Wertekanon ("Friendshoring"). Fast drei Viertel der Führungskräfte sind bereits dabei, die Risiken in ihren Lieferketten zu minimieren. Sie investieren dabei in andere Schwellenländer, um die Abhängigkeit von China zu verringern. Im vergangenen Jahr war es noch weniger als die Hälfte. Gleichzeitig bestätigen fast zwei Drittel von ihnen, dass Friendshoring im Jahr 2025 einen wesentlichen Teil der Beschaffungs- und Produktionsstrategien ihrer Organisation ausmachen wird (im Vergleich zu 45 % im Vorjahr).
Klimatechnologie führt Investitionsprioritäten im Bereich Nachhaltigkeit an
Investitionen in Nachhaltigkeit werden immer mehr als Wertschöpfungsfaktor für Unternehmen sowie als Aktivposten für Compliance und Effizienz angesehen. Gleichzeitig sind sie zunehmend von geopolitischen Faktoren beeinflusst.[1] In diesem Kontext planen 62 Prozent der Führungskräfte (ein Anstieg von 10 %-Punkten gegenüber 2024) ihre Nachhaltigkeitsbudgets um durchschnittlich 10,5 Prozent zu erhöhen. Die Schwerpunkte sind Klimatechnologien (72 % der Führungskräfte planen, mehr auszugeben; 78 % in Deutschland), zu denen Wasserstoff, erneuerbare Energien, Batterien, Kernenergie und Kohlenstoffabscheidung gehören. Batterien werden dabei als die Top-Investition in Klimatechnologie im Jahr 2025 angesehen, wobei mehr als die Hälfte der Führungskräfte sie unter den Top 3 einstufen, insbesondere von Fertigungsunternehmen und Automobilherstellern. Neben Klimatechnologie sind die anderen Top-Bereiche für verstärkte Investitionen in Nachhaltigkeit die nachhaltige Forschung und Entwicklung sowie Produktentwicklung, der Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität sowie der Bereich Wassereinsparung/-management.
KI und generative KI sind die Treiber der Technologieinvestitionen
Weltweit wird erwartet, dass US-Organisationen ihre Mitbewerber in Bezug auf Technologieinvestitionen im Jahr 2025 übertreffen werden (1,45 % des Umsatzes; Europa 1,29 %). Außerdem sind US-Manager eher der Meinung, dass sie mehr investieren sollten, um wettbewerbsfähig zu sein (84 %), als ihre europäischen Kollegen (64 %). In Bezug auf Technologieinvestitionen stuften fast drei Viertel der Führungskräfte KI beziehungsweise generative KI im Jahr 2025 als eine ihrer drei wichtigsten Technologien ein - und auch hier gilt: in den USA liegt der Wert sogar noch höher.
Den vollständigen Bericht finden Sie unter: https://www.capgemini.com/insights/research-library/investment-trends-2025
Methodik
Das Capgemini Research Institute befragte 2.500 Führungskräfte aus 2.500 Organisationen in 17 Ländern in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum. Ebenso sind neun Branchen und Sektoren eingeschlossen: Automobilindustrie, Konsumgüter, Banken und Kapitalmärkte, Versicherungen, Einzelhandel, Biowissenschaften, Telekommunikation, Medien und Hightech, Fertigung sowie Energie und Versorgung. Die Umfrage fand vom 23. Oktober bis zum 20. November 2024 statt - die Hälfte der Stichprobe wurde vor den US-Wahlen und die andere Hälfte danach erhoben. In der Gesamtstichprobe stammen 70 Prozent der Befragten aus Organisationen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar und 30 Prozent aus mittelgroßen Organisationen mit einem Jahresumsatz von 100 Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar.
Über Capgemini
Capgemini ist ein globaler Business- und Technologie-Transformationspartner für Organisationen. Das Unternehmen unterstützt diese bei ihrer dualen Transformation für eine stärker digitale und nachhaltige Welt - stets auf greifbare Fortschritte für die Gesellschaft bedacht. Capgemini ist eine verantwortungsbewusste, diverse Unternehmensgruppe mit einer über 55-jährigen Geschichte und 340.000 Mitarbeitenden in mehr als 50 Ländern. Kunden vertrauen auf Capgemini, um das Potenzial von Technologie für die ganze Breite ihrer Geschäftsanforderungen zu erschließen. Capgemini entwickelt mit seiner starken Strategie, Design- und Engineering-Expertise umfassende Services und End-to-End-Lösungen. Dabei nutzt das Unternehmen seine führende Kompetenz in den Bereichen KI, Cloud und Daten sowie profunde Branchenexpertise und sein Partner-Ökosystem. Die Gruppe erzielte 2023 einen Umsatz von 22,5 Milliarden Euro.
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[1] In der Studie "A world in balance 2024" (September 2024) gab weniger als ein Viertel (23 %) der befragten Führungskräfte an, dass die Kosten für Nachhaltigkeitsinvestitionen den Nutzen überwiegen, und über zwei Drittel waren der Meinung, dass die Antizipation oder Vorwegnahme strengerer zukünftiger Vorschriften ein wesentlicher Treiber für Nachhaltigkeitsinitiativen sei, gegenüber 57 % im Jahr 2023. Darüber hinaus stimmten 64 % der befragten Führungskräfte (im Juni-Juli 2024) zu, dass die aktuelle Geopolitik bei Nachhaltigkeitsinvestitionen eine immer größere Rolle spielt.
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