IGBCE Nordost fordert Landesregierung auf, Beschäftigung in der Gipsindustrie zu sichern
Pressemitteilung
IGBCE Nordost fordert Landesregierung auf, Beschäftigung in der Gipsindustrie zu sichern
Die IGBCE Nordost (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) hat die Landesregierung Sachsen-Anhalt aufgefordert, die Beschäftigung in der Gipsindustrie langfristig zu sichern. Die Politik müsse sich dringend dafür einsetzen, einen Gipsabbau in Zukunft zu ermöglichen und so Planungssicherheit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu schaffen. Hintergrund der Forderung ist die aktuelle Debatte um Erkundungsbohrungen nach Gips im Südharz.
„Wir begrüßen die Entscheidung des Landkreises Mansfeld-Südharz, Bohrungen in der Region zuzulassen, denn hunderte Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt von der Gipsindustrie in Sachsen-Anhalt ab. Während andernorts tausende Industriearbeitsplätze abgebaut werden, bietet sich in Sachsen-Anhalt die Chance, durch Investitionen und den Abbau eines lokal vorhandenen Rohstoffs nicht nur bestehende Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch neue Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region zu schaffen – und das ohne kostspielige, staatliche Subventionen“, erklärt Stephanie Albrecht-Suliak, Landesbezirksleiterin IGBCE Nordost.
Erkundungsbohrungen als notwendiger Schritt
Gips droht knapp zu werden. Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2034 in Sachsen-Anhalt entfällt REA-Gips als Nebenprodukt aus der Rauchgasentschwefelung vollständig, welcher bislang einen wesentlichen Teil des Gipsbedarfs gedeckt hat. Bereits heute gehen die verfügbaren Mengen deutlich zurück. Die Erkundungsbohrungen im Südharz sind aus Sicht der IGBCE ein erster, notwendiger Schritt, um langfristige Planungssicherheit zu schaffen und die Rohstoffversorgung in der Region sicherzustellen.
Unverzichtbarer Baustoff, keine tragfähige Alternative
„Gips ist kein Luxusgut, sondern ein unverzichtbarer Baustoff für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Eine künstliche Verknappung würde das Bauen in Deutschland weiter verteuern“, so Stephanie Albrecht-Suliak. Angesichts steigender geopolitischer Spannungen hat die regionale Rohstoffsicherung in Deutschland eine immer höhere Priorität. Zudem sind Importe aufgrund der langen Transportwege umweltschädlicher als der Abbau vor Ort. Auch Recycling und andere Baustoffe können den Bedarf allenfalls zu einem sehr kleinen Teil decken.
Kompromiss zwischen Naturschutz und Arbeitsplatzsicherung notwendig
Die Landesregierung Sachsen-Anhalt hat in ihrem Koalitionsvertrag fest zugesagt, die Sicherung von Gips-Lagerstätten und deren umweltverträgliche Gewinnung zu unterstützen. Die IGBCE zeigt sich besorgt über Anzeichen, dass sich Teile der Regierungsparteien von diesen Zusagen im Koalitionsvertrag distanzieren könnten. „Wir erwarten, dass die Landesregierung ihrer Ankündigung Taten folgen lässt und die Ergebnisse der Erkundungsbohrungen im Südharz in die Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans (LEP) einfließen lässt“, so Norman Friske, Bezirksleiter IGBCE Bezirk Halle-Magdeburg.
Es sei dringend notwendig, einen sinnvollen Kompromiss zwischen den Belangen von Umwelt- und Naturschutz sowie der langfristigen Sicherung von Rohstoffen und Arbeitsplätzen herbeizuführen.
Partner für einen erfolgreichen Strukturwandel
Die Gewerkschaft betont wiederholt ihre Bereitschaft, als verlässlicher Partner den Strukturwandel aktiv zu unterstützen und zur wirtschaftlichen Zukunft der Region beizutragen.
Für weitere Informationen oder Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an:
Karin Aigner, Pressesprecherin IGBCE Landesbezirk Nordost
Mobil: +49 172 45 01 515, lb.nordost@igbce.de
-------------------------------------------------------- Industriegewerkschaft IGBCE Verantwortlich: Stephanie Albrecht-Suliak Landesbezirksleiterin Nordost Inselstraße 6, 10179 Berlin Telefon: +49 30 27 87 13-0 Telefax: +49 30 27 87 13-44 E-Mail: lb.nordost@igbce.de Internet: nordost.igbce.de Über uns: Der Landesbezirk Nordost umfasst die fünf Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die IGBCE ist hier zuständig für rund 148.000 Beschäftigte in mehr als 760 erfassten Betrieben.
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie hat im Landesbezirk Nordost rund 80.000 Mitglieder.