Territoriales Führungskommando der Bundeswehr
Erstes Strategisches Führungsseminar zur Resilienz: Politik, Bundeswehr und Wirtschaft im Austausch auf Schloss Montabaur
Montabaur (ots)
Wie lassen sich geopolitische Unsicherheiten strategisch fundiert reflektieren? Und wie kann eine Gesellschaft widerstandsfähig auf Krisen reagieren ohne handlungsunfähig zu werden? Diese Fragen diskutierten rund 30 Führungskräfte aus Politik, Bundeswehr, Blaulichtorganisationen und Wirtschaft im Rahmen des strategischen Führungsseminars zu Resilienz in Unternehmen, das am 14. und 15. März erstmals gemeinsam vom Landtag Rheinland-Pfalz, dem Landeskommando Rheinland-Pfalz der Bundeswehr und der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) auf Schloss Montabaur veranstaltet wurde.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer betonte in seinem Impuls die gemeinsame Verantwortung aller gesellschaftlichen Akteure. "Die Krisen unserer Zeit - von geopolitischen Spannungen über die großen Herausforderungen für unsere Wirtschaft bis hin zu Bedrohungen unserer demokratischen Ordnung - erfordern entschlossenes Handeln. Resilienz bedeutet, unsere demokratischen Institutionen aktiv zu schützen, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in politische Prozesse zu stärken und Europa als starke, eigenständige Kraft auf der Weltbühne zu positionieren. Rheinland-Pfalz trägt mit der größten US-Militärpräsenz in Deutschland eine besondere sicherheitspolitische Verantwortung und wird den transatlantischen Dialog weiter aufrechterhalten. Gleichzeitig müssen wir unsere wirtschaftliche Resilienz stärken - durch planbare Investitionsanreize, den Schutz kritischer Infrastrukturen, wirksame Maßnahmen gegen Cyberkriminalität und eine gezielte Förderung von Zukunftsbranchen wie Künstlicher Intelligenz und Biotechnologie. Es geht jetzt darum, unsere Demokratie zu bewahren, Polarisierung zu überwinden und die Gesellschaft krisenfest für die Zukunft aufzustellen. Dafür ist das Zusammenstehen aller Demokratinnen und Demokraten in ganz Europa unerlässlich", so Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
Akteure aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft vernetzt
Landtagspräsident Hendrik Hering sagte: "Um Krisensituationen bestmöglich begegnen und diese vorbereiten zu können, ist es von zentraler Bedeutung, dass Akteure aus den verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft miteinander vernetzt und gut informiert sind. Dieses Seminar leistet daher einen Beitrag für eine effiziente Krisenbewältigung in Rheinland-Pfalz, in Deutschland sowie mit unseren europäischen Partnern."
Oberst Stefan Weber, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, verwies auf die Bedeutung von Kooperation und gegenseitigem Verständnis zwischen Zivilgesellschaft und Bundeswehr. "Das Vormachtstreben Chinas, die nach wie vor explosive Lage im Nahen und Mittleren Osten, das Infragestellen einer regelbasierten Weltordnung durch Staaten, vor allem aber der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine führen uns täglich vor Augen, dass Frieden, Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind. Vielmehr bedarf es einer gesamtstaatlichen, ja gesamtgesellschaftlichen Resilienz, um den Schutz unserer Werte effektiv sicherzustellen. Die Bundeswehr leistet dazu ihren Beitrag. In Rheinland-Pfalz arbeitet das Landeskommando in engem Schulterschluss mit der Landesregierung am Operationsplan Deutschland, um so bei Bedarf den Aufmarsch deutscher und alliierter Kräfte sowie den Schutz kritischer Infrastruktur gewährleisten zu können. Dieses Seminar ist daher so bedeutsam, weil ein gemeinsames Verständnis von Entscheidungsträgern in Rheinland-Pfalz generiert wird", so Oberst Stefan Weber, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz.
Weitere Impulse kamen von Dr. Peter Tauber, ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, sowie vom Journalisten und Moderator Jörg Thadeusz, der die Rolle glaubwürdiger Kommunikation in Krisenzeiten in den Mittelpunkt stellte. Ziel des zweitägigen Seminars war es, sicherheitspolitische Herausforderungen greifbar zu machen, strategisches Denken zu fördern und den Aufbau einer sektorübergreifenden "Strategic Community" anzustoßen. In den Fachbeiträgen, einem Planspiel und einer Podiumsdiskussion wurden konkrete Ansätze zur Stärkung gesellschaftlicher Resilienz diskutiert.
ADG-Vorstand Boris Nannt unterstrich die Relevanz des Themas und die Bedeutung eines offenen Dialogs: "Resilienz entsteht nicht in der Krise - sie muss vorher aufgebaut werden. Wir dürfen uns nicht erst dann mit unserer eigenen Sicherheit beschäftigen, wenn es zu spät ist. Es braucht den offenen, mutigen Diskurs über unsere Verwundbarkeiten, ohne Tabus und Beschönigungen. Das Seminar bietet dafür einen perfekten Rahmen. Denn es geht darum, Resilienz zu stärken - eine Fähigkeit, die in Zeiten wie diesen unverzichtbar ist. Solche Formate sind für mich gelebte Haltung."
Über die ADG Gruppe:
Im exklusiven und inspirierenden Rahmen der barocken Schlossanlage in Montabaur mit modernsten Tagungsräumen bietet die Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) berufsbegleitende und kundenzentrierte Weiterbildungsangebote, Qualifizierungen und Zertifizierungen auf höchstem Niveau für Vorstände und Führungskräfte. Die ADG Business School, Fakultät Business & Economics der Steinbeis-Hochschule, bietet ergänzend ausbildungs- und berufsintegrierte Bachelor- und Masterstudiengänge an mehreren Studienstandorten deutschlandweit an.
Über das Landeskommando Rheinland-Pfalz:
Das Landeskommando Rheinland-Pfalz repräsentiert die Bundeswehr in Rheinland-Pfalz und ist erster Ansprechpartner für die Landesregierung. Kernauftrag ist die zivil-militärische Zusammenarbeit (ZMZ) in einer Art Scharnierfunktion. Es untersteht unmittelbar dem Operativen Führungskommando der Bundeswehr mit Sitz in Berlin. Im Bundesland ist es grundsätzlich zuständig für die territoriale Verteidigung im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung. Das Landeskommando Rheinland-Pfalz erstellt ein Lagebild für das Bundesland, dass sowohl die militärische wie auch die zivile Komponente, inklusive der Gesundheitslage, abbildet. Im Rahmen der Amts- und Katastrophenhilfe sowie in der Landes- und Bündnisverteidigung können dem Landeskommando auf taktischer Ebene Kräfte temporär unterstellt werden.
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