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Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg

Prof. Dr. Ulrich Schüller ist neuer Wissenschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts Kinderkrebs-Zentrum Hamburg

Prof. Dr. Ulrich Schüller ist neuer Wissenschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts Kinderkrebs-Zentrum Hamburg
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Prof. Dr. Ulrich Schüller ist neuer Wissenschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts Kinderkrebs-Zentrum Hamburg

Hamburg, 5. Februar 2025 – Das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg (FI) hat mit Prof. Dr. Ulrich Schüller seit Jahresbeginn einen neuen Wissenschaftlichen Leiter. Mit seinem Wechsel an die Spitze wird die Kinderkrebsforschung am Forschungsinstitut weiter ausgebaut. Dafür setzt er auf zusätzliche Forschungsgruppen sowie eine noch stärkere Vernetzung mit dem UKE und anderen Forschungseinrichtungen.

Prof. Dr. Schüller übernimmt die Position von Prof. Dr. Martin Horstmann, der das Institut seit seiner Gründung 2006 mit großem Engagement und Erfolg geführt hat. Er wird bis zu seinem Ruhestand 2027 in seiner Funktion als Leiter der Forschungsgruppe Leukämie weiter am FI bleiben.

Schüller folgte 2016 dem Ruf auf eine Stiftungsprofessur für molekulare pädiatrische Neuroonkologie an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), finanziert von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg. Zudem ist er als Oberarzt am Institut für Neuropathologie tätig und leitet am FI seit vielen Jahren die Arbeitsgruppe für Pädiatrische Neuroonkologie.

Neue Arbeitsgruppen für noch mehr Know-how

Mit seinem Start verändert sich auch die bisherige Arbeitsgruppenzahl: Neue Arbeitsgruppen erweitern die bisherigen Forschungsschwerpunkte am FI und sollen zur Weiterentwicklung der Kinderkrebsforschung beitragen.

Bereits im vergangenen Jahr nahm die neue Arbeitsgruppe Neuroimmunonkologie ihre Arbeit auf. Nun folgen zwei weitere Arbeitsgruppen zu den Themen Lymphomforschung sowie Bioinformatik und KI.

„Wir freuen uns auf die Synergieeffekte, die unsere Arbeitsgruppen in ihrer Zusammenarbeit untereinander nutzen und unsere Forschung somit noch effektiver gestalten werden“, so Schüller.

Er stellt diese Neuerungen in einen größeren Kontext der Kinderkrebsforschung: „Unsere Fachrichtung steht vor einem Paradigmenwechsel, der weg von aggressiven Chemotherapien hin zu maßgeschneiderten, schonenderen Therapien führt. Das Ziel ist nicht nur, die Überlebensraten weiter zu erhöhen, sondern auch die Lebensqualität der jungen Patienten zu verbessern, indem Nebenwirkungen und Spätfolgen reduziert werden. Dabei können innovative Technologien, Immuntherapien und bioinformatische Modelle eine entscheidende Rolle spielen.“

Die kleinen Patienten im Kinderkrebs-Zentrum des UKE im Blick, stellt sich das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg so den Herausforderungen der Zukunft.

Zur Person: Prof. Dr. Ulrich Schüller

Nach dem Studium der Humanmedizin in Freiburg, Bonn und München promovierte Ulrich Schüller 2003 an der Universität Bonn zum Doktor der Medizin. Er begann seine ärztliche Tätigkeit am Institut für Neuropathologie der Universität Bonn, bevor er von 2005-2006 mit einem Stipendium der Deutschen Krebshilfe am Dana-Faber Cancer Institute der Harvard Universität in Boston forschte. Sein Interesse galt von jeher der Entwicklung des Nervensystems und der Entstehung kindlicher Gehirntumoren. 2007 setzte er seine Facharztausbildung zum Neuropathologen am Zentrum für Neuropathologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München fort und baute dort im Rahmen des Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramms der Deutschen Krebshilfe seine eigene Forschungsgruppe auf.

Es folgten Facharztanerkennung 2009 sowie Habilitation, Venia legendi und Ernennung zum Oberarzt 2010 in München. Nach nicht angenommenen Rufen an die Universitäten Würzburg und Lausanne folgte Ulrich Schüller 2016 dem Ruf auf eine Professur für molekulare pädiatrische Neuroonkologie an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), wo er neben der wissenschaftlichen Tätigkeit am Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg auch als Oberarzt am Institut für Neuropathologie tätig ist. Dort ist er vor allem verantwortlich für die Diagnostik kindlicher Hirntumoren und die molekulare Neuropathologie. Er fungiert als Referenzneuropathologe für die SIOP Ependyoma II Studie zur Behandlung von Kindern mit Ependymomen und als Referenzneuropathologe für die Bewertung von Liquorproben bei Kindern mit Hirntumoren. Zudem betreibt er die UKE core facility für globale Methylomanalysen.

Über das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg

Das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg wurde im Jahr 2006 von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. mit Spendengeldern gegründet. Am Institut erforscht ein multidisziplinäres Team von rund 50 klinisch tätigen Ärzt:innen, Naturwissenschaftler:innen, technischen Assistent:innen und engagierten Mitarbeitenden die molekularen Entstehungsmechanismen der Krebserkrankungen bei Kindern, um neue Ansätze für bessere und zielgenaue Therapien zu entwickeln. Spenden, Patenschaften und privates Engagement ermöglichen die Forschungsarbeit. Das Institut wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet und arbeitet eng mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie dem Leibnitz-Institut für Virologie (LIV) zusammen. Durch die Kooperation mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen sowie mit der klinischen Patientenversorgung am UKE werden optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung von krebskranken Kindern geschaffen. Rund die Hälfte der Projektkosten werden durch kompetitive Drittmittel gedeckt – unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Deutschen Krebshilfe, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Europäischen Union.

Über Krebs im Kindesalter

In Deutschland erkranken jährlich circa 2.200 Kinder und Jugendliche an Krebs – die häufigsten Formen sind Blutkrebs (Leukämien), Hirntumoren sowie Tumoren des Lymphgewebes. Karzinome, die bei Erwachsenen mehr als 90 Prozent der Neuerkrankungen ausmachen, kommen dagegen selten vor. Die Diagnose Krebs ist für die Familien zutiefst einschneidend und stellt den Lebensalltag auf den Kopf. Die Behandlung zieht sich in der Regel über Wochen und Monate hin. Die verschiedenen Therapieformen stellen eine außerordentlich starke Belastung für die jungen Patienten dar. Akute Nebenwirkungen treten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf. Besorgniserregend sind auch die zunehmend diagnostizierten, teilweise gravierenden Spätfolgen der Strahlen- und Chemotherapie von Krebserkrankungen im Kindesalter. Generell konnten dank erfolgreicher Forschung in den letzten Jahrzehnten große Erfolge bei der Bekämpfung kindlicher Krebserkrankungen erzielt werden. Heute sind die Erkrankungen in vielen Fällen heilbar: Etwa 80 Prozent aller Betroffenen überleben. Das ist ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, dass diese Kinder noch bis vor wenigen Jahrzehnten kaum Überlebenschancen hatten. Gleichwohl sterben auch heute noch zu viele Kinder an Krebs oder erfahren durch die Erkrankung oder die Behandlungsmethoden schwerwiegende Einbußen ihrer Lebensqualität.

Pressekontakt

Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg

presse@kinderkrebs-forschung.de