Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Tierschutz-TÜV: VIER PFOTEN begrüßt Einigung der Großen Koalition
Hamburg/Berlin (ots)
VIER PFOTEN begrüßt die Einigung der Koalitionsparteien zur Einführung eines obligatorischen Prüf- und Zulassungsverfahrens für Tierhaltungssysteme, über das heute im Bundestag entschieden wird. Dieser sogenannte "Tierschutz-TÜV" soll serienmäßig hergestellte Haltungssysteme und Stalleinrichtungen für Legehennen auf Tiergerechtheit prüfen, bevor sie in den Handel kommen. Damit besteht die Möglichkeit, dass die Haltungssysteme endlich den natürlichen Bedürfnissen der Tiere angepasst werden.
Entscheidend ist jedoch, dass in der entsprechenden Verordnung geregelt wird, wer die Prüfung und Zulassung für die Stallbausysteme abnehmen wird. Aus Sicht des Tierschutzes macht ein solches Verfahren nur Sinn, wenn alle artgemäßen Bedürfnisse der Tiere wie Bewegung, Ruhe- und Sozialverhalten bei der Bewertung durch den "Tierschutz-TÜV" berücksichtigt werden. Zur heutigen Abstimmung im Bundestag fordert VIER PFOTEN deshalb eine Beteiligung von Tierschutzorganisationen, Ethologen und Stallbauexperten bei der Abnahme des TüVs als unabdingbare Voraussetzung, um künftig nur noch tiergerechte Haltungssysteme zuzulassen.
Die sogenannte "Kleingruppenhaltung" von Legehennen dürfte nach den neuen Kriterien aus Sicht von VIER PFOTEN keinesfalls eine Zulassung erhalten, da sie den natürlichen Verhaltensweisen der Tiere nicht entspricht. In diesem System werden 30 bis 60 Hennen in Drahtkäfigen von 59 Zentimetern Höhe gehalten. Durch diese irreführende Bezeichnung ist es für den Verbraucher außerdem nicht erkennbar, dass es sich dabei wieder um tierquälerische Käfighaltung handelt.
"Auch die geplante Erweiterung des Stall-TÜVs in Bezug auf andere Nutztierarten ist eine unschätzbare Chance für den Tierschutz", so VIER PFOTEN-Mitarbeiterin Elvira Schioeberg. "Wünschenswert wäre hierbei eine Ausweitung auch für Heimtiere. So sind im Handel teilweise abenteuerliche Behausungen für Kleintiere erhältlich, die einem Prüf- und Zulassungsverfahren nicht standhalten dürften."
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