Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
CDU/CSU ignoriert Sicherheitsrisiken und Quälerei bei Zirkustieren
VIER PFOTEN fordert von Ministerin Aigner Taten statt Worte
Hamburg (ots)
Gestern lehnte der Verbraucherausschuss des Bundestages mit den Stimmen der Koalition erneut ein Haltungsverbot von Wildtieren in Zirkussen ab. Der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ist damit vor allem an der CDU/CSU Fraktion gescheitert. Daran wird auch die morgige Abstimmung im Plenum nichts ändern - sie gilt als reine Formsache. Angesichts massiver Tierschutzprobleme und enormer Sicherheitsmängel im Umgang mit dressierten Wildtieren warnt die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN vor den unabsehbaren Risiken dieser Blockadehaltung.
Seit 2003 werden Fortschritte maßgeblich von der CDU / CSU Bundestagsfraktion und dem CSU geführten Bundesverbraucherministerium blockiert - dabei fordern selbst viele unionsgeführte Bundesländer ein Verbot. "Die anhaltende Ignoranz gegenüber dem Leiden von Zirkustieren macht die angekündigte Tierschutzinitiative von Ministerin Aigner unglaubwürdig", sagt Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN. "Anstatt endlich aktiv zu werden, empfiehlt die Fraktion lieber strengere Kontrollen und begründet ihr Festhalten an kopfstehenden Elefanten mit der Berufsfreiheit von Zirkusdompteuren." Dabei gibt es gar kein anerkanntes Berufsbild für die Arbeit mit Zirkustieren.
Auch um gefährliche Sicherheitsmängel in Wildtierzirkussen kümmert sich die CDU / CSU nicht. Erst vor ein paar Tagen musste eine ausgebrochene Löwin des Zirkus Humberto erschossen werden, um Schlimmeres zu verhindern. "Jedes entflohene oder angriffslustige Tier ist eine Gefahr, nicht nur für die Zirkusmitarbeiter, sondern auch für Besucher und unbeteiligte Mitbürger", warnt Wildtierexperte Thomas Pietsch. "Die zuständige Ministerin Aigner und Ihre Parteikollegen nehmen diese Risiken offenbar bewusst in Kauf. Wie viele Menschen und Tiere müssen noch zu Schaden kommen, bevor die CDU / CSU sich bewegt?", fragt Pietsch.
Zirkusbetriebe können Elefanten, Bären oder Raubkatzen nicht ansatzweise ein artgemäßes Umfeld bieten. Auch die Bedürfnisse anderer Arten wie Flusspferde oder Giraffen, die 50mal im Jahr quer durch die Republik reisen, finden in reisenden Zirkussen keine Berücksichtigung. Winzige Käfige und tierwidrige Dressuren gehören zum Zirkusalltag. "Das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen ist weder nach ethischen noch rechtlichen Maßstäben zu rechtfertigen", fasst Thomas Pietsch zusammen. "Vor dem Hintergrund miserabler Standards für Zirkustiere helfen mehr Kontrollen den leidenden Tieren gar nichts."
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Thomas Pietsch, Wildtierexperte
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