Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN stellt Strafanzeige gegen Circus Krone
Überlange Transportzeiten der Elefanten sind Tierquälerei
Hamburg (ots)
Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat heute Strafanzeige gegen den größten deutschen Zirkus gestellt. Nach Überzeugung von VIER PFOTEN hat Circus Krone bei der laufenden Tournee regelmäßig gegen das Tierschutzgesetz und die Zirkusleitlinien verstoßen. "Die Elefanten werden bei Wechseln zwischen den Gastspielorten oft bis zu 20 Stunden in extrem beengte Transportwagen gesperrt, obwohl die Fahrtdauer maximal ein paar Stunden beträgt. Damit werden die Elefanten unnötigem Leid ausgesetzt", erklärt Wildtierexperte Thomas Pietsch von VIER PFOTEN.
Siebenmal hat VIER PFOTEN im Rahmen der aktuellen Krone-Tournee die Verladezeiten und Aufenthaltsdauer der Elefanten in den kleinen LKWs beobachten lassen. Dabei wurde dokumentiert, dass die Dickhäuter unverhältnismäßig lange in die Transporter gesperrt werden. "Die Elefanten fast einen Tag lang in winzige Anhänger zu pferchen, um sie von Lübeck nach Hamburg zu bringen ist völlig überflüssig", betont Pietsch. Wenn die Tiere bei nicht einmal zwei Stunden Fahrtzeit bis zu 20 Stunden im Transportwagen stehen müssen, stellt dies einen Verstoß gegen die Zirkusleitlinien dar, die eine möglichst kurze Transportzeit fordern. "Offenbar lässt Europas größter Zirkus seine hochsensiblen Tiere lieber kostengünstig stundenlang im Hänger stehen, anstatt die Logistik zu verbessern. Die Vorgänge zeigen, dass das Wohl der Elefanten im Zirkusalltag kaum eine Rolle spielt", sagt Pietsch. Bei den sieben dokumentierten Ortswechseln standen die meisten Elefanten im Durchschnitt gut 18 Stunden im Transporter. Die reine Fahrtzeit der LKWs betrug dagegen durchschnittlich deutlich weniger als drei Stunden.
Vor dem Hintergrund dieser Verstöße begrüßt VIER PFOTEN die gestrige Empfehlung des Agrarausschusses des Bundesrates, bestimmte Tierarten in Zirkussen zu verbieten. Danach soll das Mitführen von Affen, Elefanten, Bären und Giraffen in Zirkussen verboten werden. "Damit liegt der Ball bei der Bundesregierung. Bundesministerin Aigner und die CDU-Fraktion im Bundestag müssen endlich ihre Blockadehaltung aufgeben und schnell die geforderte Verbotsregelung vorlegen", fordert Pietsch.
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