Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Über 70 Prozent der Bundesbürger für Verbot der Pelztierzucht
Hamburg (ots)
70,4 Prozent der Bundesbürger sprechen sich für ein generelles Verbot der Pelztierzucht in Deutschland aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts EMNID, durchgeführt im Auftrag der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Damit hat sich die Zahl der Pelztierzucht-Gegner in den vergangen zwei Jahren um 8,3 Prozent erhöht. Im April 2001 beantworteten 62,1 Prozent der Bundesbürger die Frage, ob die Zucht von Pelztieren in Deutschland generell verboten werden sollte, mit ja.
"VIER PFOTEN kämpft seit Jahren für ein Ende der Pelztierzucht. Dass sich trotz des schleichenden Comebacks der Pelzmode in diesem Winter immer mehr Menschen für ein Verbot der Pelztierzucht aussprechen, ist eine Bestätigung unserer Arbeit", bewertet Anette Nomann, Wildtierexpertin von VIER PFOTEN, die Ergebnisse der Umfrage. "Mit zahlreichen Protestaktionen, durch kontinuierliche Aufklärung und gezielte politische Arbeit ist es uns gelungen, viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren."
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Pelztierzucht sind unzureichend. Deshalb können in Deutschland jedes Jahr rund 300.000 Tiere, überwiegend Nerze, unter tierquälerischen Bedingungen für die Produktion von Pelzmode gezüchtet und getötet werden.
Bereits im November 2001 hat der Bundesrat mit einem Entschließungsantrag die Bundesregierung zu einer verbindlichen Regelung zum Schutz der Pelztiere aufgefordert. Vor über einem Jahr hat das zuständige Verbraucherschutzministerium eine solche Verordnung angekündigt. Bis heute hat das Ministerium keine abstimmungsfähige Vorlage erarbeitet.
"Ein großer Teil der Bevölkerung ist dagegen, Tiere für die Produktion von Luxusartikeln zu züchten und zu töten. Die Politik ist gefordert, diesen Wunsch endlich in gesetzliche Regelungen umzusetzen. Wir erwarten, dass Bundesministerin Renate Künast endlich den Auftrag des Bundesrates erfüllt und mit einer entsprechende Verordnung das Ende der Pelztierzucht einleitet," erklärt Anette Nomann.
In deutschen Nerzfarmen vegetieren die Tiere in Drahtgitterkäfigen von weniger als 0,3 Quadratmetern. Sie können sich weder ausreichend bewegen, noch springen, klettern, graben oder ein Bad nehmen.
"Nerze sind Wildtiere. Wenn die erwartete Verordnung zum Schutz der Pelztiere nur einige der angeborenen Verhaltensweisen und Lebensgewohnheiten der Tiere berücksichtigt, wird die Pelztierzucht in Deutschland ökonomisch uninteressant. Damit wäre ein Ende der Pelztierzucht in Sicht," erklärt Anette Nomann.
Pressekontakt:
Die Ergebnisse der EMNID-Studie und weitere Informationen bei VIER
PFOTEN: Beate Schüler, Pressesprecherin, 040/399 249 -31 oder
0170/5508261 Anette Nomann, Wildtierexpertin, 02361/484 995 oder
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