JobScout24 Arbeitsmarkt-Ticker: Ausbildungsstart - Zeit für eine Landpartie?
München (ots)
Editorial: Die Wiederentdeckung der Bildungsreise
Bildungspolitik ist in Deutschland Chefsache. Und dennoch: Auch der zweite Nationale Bildungsbericht der Kultusministerkonferenz fördert nach wie vor Alarmierendes zu Tage. Danach haben vier von zehn Jugendlichen ohne Schulabschluss oder mit Hauptschulabschluss auch zweieinhalb Jahre nach Verlassen der Schule noch keinen Ausbildungsplatz. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht die Ursache des Lehrstellenmangels für Hauptschulabgänger in der schlechten Qualifikation: Etwa 20 Prozent der Jugendlichen könnten gerade mal auf Grundschulniveau lesen, schreiben und rechnen. Unter anderen Voraussetzungen, so der DIHK-Geschäftsführer Martin Wansleben, könnten mindestens 30.000 Ausbildungsplätze mehr angeboten werden. Damit stellt sich die Frage, ob die Einführung eines Ausbildungsbonus für Betriebe, die so genannten "benachteiligten Jugendlichen" eine Lehrstelle geben, auf große Akzeptanz bei den Ausbildungsbetrieben stößt - und ob die Investition nicht unter Umständen fehlgeleitet ist. Fakt ist in jedem Fall: Die Bildungsausgaben in Deutschland liegen unter dem OECD-Schnitt, so der Nationale Bildungsbericht, und halten nicht mit dem Wirtschaftswachstum Schritt. Und während Angela Merkel die abstrakte Vision von der "Bildungsrepublik Deutschland" verfolgt und sich im Rahmen einer "Bildungsreise" so zu sagen ein Bild machen möchte, fordert die Opposition den "Bildungssoli". Es bleibt also weiterhin spannend.
Erfahren Sie in dieser Ausgabe des JobScout24 Arbeitsmarkt-Tickers, in welchen Bereichen Schulabgänger und Berufseinsteiger vergleichsweise gute Chancen haben, wie sich das Stadt-Land-Gefälle bemerkbar macht, was es mit der Zahl 19,48 auf sich hat und wer nach Meinung der JobScout24 Nutzer an der deutschen Ausbildungsmisere Schuld ist. Elisabeth Listl, Projektleiterin sprungbrett des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e.V., schießlich zeigt auf, welches Potential Praktika eigentlich haben.
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Johannes Hack CEO der JobScout24 GmbH
Zahlen, Daten, Fakten. Der deutsche Arbeitsmarkt im Juni 2008
Jobs.de, die Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, hat den deutschen Arbeitsmarkt im Blick. Über eine Million Websites deutscher Unternehmen werden täglich nach Stellenanzeigen durchsucht. Die daraus generierten Daten wertet die JobScout24 GmbH monatlich nach Bundesländern und Großstädten, Tätigkeitsbereichen sowie den ausgeschriebenen Positionen aus.
Der Jobs.de Index: Aufwind hält an
Der kontiniuierliche Aufwärtstrend, der sich im Februar 2008 nach einer kurzen Flaute zum Jahresende 2007 eingestellt hatte, hält weiter an: Mit einem Wert von 123,9 Punkten erzielte der Jobs.de Index erneut den Höchststand seit Januar 2007 und liegt satte 17,6 Punkte über dem Vorjahreswert vom Juni 2007.
Rheinland-Pfalz ist Azubi-Mekka, Thüringen und Niedersachsen sind erstmalig in den Top Ten Neu unter den ersten Zehn sind Thüringen und Niedersachsen auf den Plätzen 9 und 10, die im Vormonat noch von Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein belegt wurden. Betrachtet man die bundesweite Verteilung der Ausbildungsplätze, so liegen Rheinland-Pfalz mit 3 Prozentpunkten sowie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit jeweils 2 Prozentpukten über dem Mittelwert von 4 Prozent. Unterdurchnittlichen Anteil an Ausbildungsplätzen bieten Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Sachsen und Thüringen mit jeweils 3 Prozent.
Der Notnagel für Schulabgänger und Berufseinsteiger: das Praktikum. Lediglich 4 Prozent aller ausgeschriebenen Stellen sind Ausbildungsplätze. Noch spärlicher gesäht sind mit einem Anteil von 3 Prozent die Vakanzen, die sich an Berufseinsteiger mit abgeschlossener Ausbildung oder Studium wenden. Auch hier macht sich wieder der Trend zur "Generation Praktikum" bemerkbar: 9 Prozent aller Ausschreibungen sind Praktika.
Gute Chancen für Berufseinsteiger und Schulabgänger in IT und technischen Berufen Die Top Five der aussichtsreichsten Tätigkeitsfelder für Auszubildende sind technische Tätigkeiten (13,37%), Informations¬technologie (13,26%), Dienstleistungssektor (11,82%), Organisation & Verwaltung (9,65%) und Finanzen & Controlling (3,53%). Berufseinsteiger haben die besten Chancen in den Bereichen Informationstechnologie (19,48%), technische Tätigkeiten (17,98%), Consulting & Projekt¬management (13,72%), Marketing (10,07%) und Vertrieb (9,6%).
Großstädte bieten kaum Ausbildungsplätze Berufseinsteiger sollten einen Umzug nach Frankfurt, Essen oder München in Erwägung ziehen, wo der Anteil der Einstiegspositionen mit je 5 Prozent zwei Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Schnitt liegt. Was die Ausbildungsplätze angeht, so liegen fast alle Metropolen unter dem Mittel von 4 Prozent - mit Ausnahme von Bremen und Dortmund mit ebenfalls je 4 Prozent Azubistellen. Einzig Essen kann mit einem Prozentsatz von 6 eine überdurchschnittlich hohe Quote vorweisen. Fazit: Wer einen Ausbildungsplatz sucht, sollte sich abseits der großen Städte umsehen.
Die Zahl des Monats: 19,48
19,48 Prozent aller Vakanzen für Berufseinsteiger sind im Tätigkeitsbereich Informationstechnologie angesiedelt.
Nachgefragt: Wer ist Ihrer Meinung nach Schuld an der deutschen Ausbildungsmisere? Gut ein Viertel der Befragten sieht die Regierung in der Pflicht, mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern. Jeweils gut 21 Prozent sehen das Problem wahlweise im veralteten Bildungssystem oder im mangelnden Engagement der Schüler begründet. Nur knapp 10 Prozent sind hingegen der Meinung, dass deutsche Unternehmen zu wenig Ausbildungsplätze schaffen.
Ausführliche Informationen und Grafiken finden Sie in der Langversion des JobScout24 Arbeitsmarkt-Tickers, die hier zum Download zur Verfügung steht: http://www.presseportal.de/go2/arbeitsmarkt-ticker-juli08
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Als einer der Pioniere für E-Recruiting steht die JobScout24 GmbH seit Jahren für Transparenz und Orientierung im Arbeitsmarkt. Unter ihrem Dach sind die Marken JobScout24 und Jobs.de vereint. Damit verfolgt die JobScout24 GmbH als einer der ersten Anbieter im Markt durch das Zusammenspiel von Online-Stellenbörse JobScout24 und Jobsuchmaschine Jobs.de eine ganzheitliche Produktstrategie. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.jobs.de Die JobScout24 GmbH ist Teil der Scout24-Gruppe, deren Angebote rund 7 Millionen Menschen nutzen. Neben JobScout24 zählen AutoScout24, ElectronicScout24, FinanceScout24, FriendScout24, ImmobilienScout24 und TravelScout24 zur Scout24 Gruppe. Scout24 ist ein Teil des Deutsche Telekom Konzerns.
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