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Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE)

Lebensmittelsicherheit hat Priorität - Verbrauchervertrauen zurückgewinnen

Berlin (ots)

Ernährungsindustrie legt Konzept für verbesserten
Verbraucherschutz vor
Mit einem intensiviertem Verbraucherdialog und einer
zukunftsgerichteten Verbraucherinformation wird sich die deutsche
Ernährungsindustrie an der Rückgewinnung des Vertrauens der
Verbraucher in die Lebensmittel beteiligen. Ihre Vorschläge wird die
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in einem
15-seitigen Grundsatzpapier "Die deutsche Ernährungsindustrie und
ihre Verantwortung für Lebensmittelsicherheit" heute in einem
Gespräch mit Bundesministerin Renate Künast und Staatsminister Hans
Martin Bury vorlegen.
Hoher Sicherheitsstandard in der Ernährungsindustrie
Für die Ernährungsindustrie hatte die Lebensmittelsicherheit schon
immer höchste Priorität. Bei der Entwicklung der Produkte und
Herstellungsprozesse, beim Einkauf der Rohwaren, in der gesamten
Produktion und Distribution hat sie stets alle notwendigen Maßnahmen
für die Sicherheit und Qualität ihrer Erzeugnisse eigenverantwortlich
initiiert und verfolgt. Nahezu alle Lebensmittelunternehmen
organisieren die damit verbundenen Aufgaben innerhalb moderner
Qualitätsmanagementsysteme und arbeiten tagtäglich erfolgreich damit.
Die Einhaltung der strengen lebensmittelrechtlichen Vorschriften
obliegt primär den Unternehmen. Kontrolliert werden sie von der
amtlichen Lebensmittelüberwachung. Die Resultate dieser
Untersuchungen bestätigen, dass die Ernährungsindustrie ihrer
Verantwortung für Lebensmittelsicherheit in vollem Umfang gerecht
wird.
Qualitätsmanagement- und Sicherheitssysteme auf allen
Wirtschaftsstufen
Aktuelle Ereignisse haben jedoch gezeigt, dass die Anforderungen
an qualitätssichernde Maßnahmen im Vorfeld zur industriellen
Lebensmittelherstellung  erhöht werden müssen. Hohe
Sicherheitsstandards in der landwirtschaftlichen Urproduktion und der
Futtermittelherstellung sind die unerlässliche Voraussetzung für
sichere Rohstoffe zur Weiterverarbeitung. Die Ernährungsindustrie
fordert daher, moderne Qualitätsmanagementsysteme unverzüglich in den
vorgelagerten-, aber auch in den nachfolgenden Wirtschaftsbereichen
flächendeckend einzusetzen.
Qualität bietet Sicherheit - und kostet Geld
Um den hohen Verbraucheransprüchen an Qualität und Sicherheit auch
in Zukunft zu genügen, muss ein vernünftiges
Preis-Leistungsverhältnis für Lebensmittel hergestellt werden. Dieses
Bewusstsein muss auf allen Stufen der Wertschöpfungskette verankert
sein und sich in der Bereitschaft der Verbraucher, angemessene Preise
zu zahlen, dokumentieren.
Initiative für Lebensmittelsicherheit und Verbrauchervertrauen
Die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit in der
Lebensmittelerzeugung, -verarbeitung und -vermarktung erfordert eine
gemeinsame Initiative aller Beteiligten, um Glaubwürdigkeit zu
vermitteln und Vertrauen beim Verbraucher zu schaffen. Die
Ernährungsindustrie arbeitet daher gemeinsam mit der Landwirtschaft
und dem Lebensmittelhandel an einem Modell für das
institutionalisierte Gespräch der Lebensmittelkette unter
Einbeziehung der Wissenschaft. Ziel ist es, im engen Dialog mit den
gesellschaftlichen Gruppen sinnvolle Maßnahmen für den
Verbraucherschutz voranzubringen.
Beitrag der Ernährungsindustrie
Die Ernährungsindustrie wird sich aktiv mit ihren Vorschlägen in
eine solche Gemeinschaftsinitiative einbringen. Dazu zählt auch die
Stärkung der vertraglichen Kooperation mit den Lieferanten.
Informative Kennzeichnung
Die Lebensmittelkennzeichnung muss den Verbraucher in die Lage
versetzen, in Eigenverantwortung seine Wahl zu treffen. Die
Ernährungsindustrie fordert daher seit langem, das höchst
komplizierte Kennzeichnungssystem der EU zu reformieren, um den
Informationsgehalt für den Verbraucher zu erhöhen. Moderne
Informationswege müssen zusätzlich für diese Aufgabe genutzt werden.
Die Ernährungsindustrie strebt eine Verbesserung der "Informationen
rund um das Lebensmittel" in Zusammenarbeit von
Lebensmittelwirtschaft und  staatlichen Institutionen an.
Lebensmittelsicherheit in Forschung und Lehre
Die Ernährungsindustrie fordert weiterhin eine interdisziplinäre
Behandlung der Lebensmittelsicherheit in Forschung und Lehre, nicht
zuletzt um sich abzeichnende Gefahren frühzeitig zu erkennen und
Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Förderpreis Lebensmittelsicherheit
Die deutsche Ernährungsindustrie schreibt einen Förderpreis zum
Thema "Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz" aus. Der Preis
richtet sich an Unternehmen und Forschungsreinrichtungen, die mit
neuen Ideen und Konzepten einen wesentlichen Beitrag zur
Lebensmittelsicherheit leisten. Die Verleihung findet im Rahmen des
Tages der Lebensmittelwirtschaft am 17. Mai 2001 in Berlin statt.
Forderungen an Gesetzgeber und Verwaltung
Gerade die BSE-Krise zeigt, dass Lebensmittelsicherheit nur im
Europäischen Binnenmarkt durch überzeugende gemeinschaftliche
Regelungen gewährleistet werden kann. Die angekündigte Einrichtung
einer Europäischen Lebensmittelbehörde muss zu Beginn des Jahres 2002
erfolgen.
Auf nationaler Ebene muss die Zusammenarbeit zwischen Bund und
Ländern und zwischen den Bundesländern untereinander hinsichtlich der
Lebensmittelüberwachung verbessert werden. "Kleinstaaterei" muss
vermieden werden, ohne allerdings die föderale Aufgabenteilung
anzutasten.
Die Bündelung der Bundeskompetenzen zu Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit im Bundesministerium für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft wird von der Ernährungsindustrie
begrüßt. Nur so wird die sachgerechte, übergreifende Behandlung der
Thematik in der EU und international wirksam möglich sein. An der
Formulierung einer in sich konsistenten, europakonformen
Verbraucherschutzpolitik müssen alle Stakeholder beteiligt sein
ebenso wie bei der Vorbereitung eines effizienten Krisenmanagements.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Sabine Eichner Lisboa - 0228/30829-52 - e-mail 
seichner@bve-online.de

Original-Content von: Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE), übermittelt durch news aktuell

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