"Ohne Masterplan kein Aufschwung"
Peter Bofinger zu Gast bei den "Lloyd Lectures" der Hamburger Lloyd Fonds AG
Hamburg (ots)
"Es fehlt ein umfassender Masterplan für Reformen, der für Zukunftsvertrauen sorgt, denn eben genau daran mangelt es in Deutschland" - provokante Aussagen wie diese richtete Wirtschaftsweiser Prof. Dr. Peter Bofinger an 200 Zuhörer aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die seinem Vortrag gebannt folgten.
Im Rahmen der "6. Lloyd Lectures", einer Vortragsreihe der Hamburger Lloyd Fonds AG, forderte Bofinger mehr Investitionen in die Zukunft und den Abbau bestehender Unsicherheiten. Hauptthese des Abends: "Deutschland kann es besser". Bofingers Vortrag führte zu lebhaften und kontroversen Diskussionen mit dem Auditorium, die von Thomas Fricke, Chef-Ökonom der Financial Times Deutschland, geleitet wurden.
Bofinger machte der Wirtschaft Mut: "Die Situation in Deutschland ist nicht so schlecht, wie sie von vielen Experten dargestellt wird. Sonst wären wir nicht Exportweltmeister und einer der weltweit führenden Technologie-Standorte. Aber diese eigenen Stärken werden derzeit unter den Tisch gekehrt. " Allerdings würden geeignete Maßnahmen fehlen, um die Binnenkonjunktur anzukurbeln, stattdessen stünden dem Aufschwung auch psychologische Faktoren im Wege: "Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie. Wenn alles schlecht geredet wird, sind die Käufer verunsichert; sie sparen statt zu kaufen. Und es gilt: Die Nachfrage ist zwar nicht alles, aber ohne die Nachfrage ist alles nichts."
Patient Deutschland brauche allerdings eine andere Behandlung und Therapie als die Jahre zuvor, so Bofinger. "Wir dürfen nicht nur an die Kosten denken. Deutschland darf kein Niedriglohn-Land werden. Die Statistik zeigt, dass niedrige Löhne nicht zwingend zu einer höheren Beschäftigung führen." Und an die Wirtschaft gerichtet, stellte er klar: "Die Unternehmen, die Deutschland verlassen wollen, weil die Löhne hier zu hoch sind, können gerne gehen. Die Zahlen zeigen aber, dass nur wenige Mittelständler allein aufgrund dieses Kriteriums über Investitionen entscheiden." Zudem hält Bofinger "unter Umständen" sogar eine Mehrwertsteuererhöhung für sinnvoll, wenn gleichzeitig die Sozialabgaben sinken. Auch könne der Staat sich an skandinavischen Ländern orientieren und mehr in die Infrastruktur und Bildung investieren, um als Nachfrager aufzutreten - "die Staatsquote in Deutschland ist eine der niedrigsten in Europa, hier ist noch Potenzial!", so Bofinger.
Kurzporträt Lloyd Fonds AG: Sitz: Hamburg Gegründet: 1995 Kennzeichen: Einer der führenden unabhängigen Anbieter von Kapitalanlagen. Erfolgskonzept: Emission renditestarker und transparenter Beteiligungsangebote. Aufgelegte Fonds: 59 (März 2005) Investitionsvolumen: über 1,7 Milliarden Euro. Anleger: über 13.000 Mehr Informationen: http://www.lloydfonds.de
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