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Der Tagesspiegel: US-Senator McCain pflichtet dem Kanzler bei: Die Nato hat sich nicht auf die neue Ära umgestellt Baut Deutschland das Innenministerium im Irak auf?

Berlin (ots)

Berlin. Der einflussreiche republikanische
US-Senator John McCain stimmt Kanzler Schröder zu, dass bei der Nato
Reformbedarf besteht. Die Nordatlantische Allianz habe "sich noch
nicht so ganz auf die Ära nach dem Kalten Krieg eingestellt". Amerika
warte aber "auf eine Klarstellung, was das Ziel der Rede war", sagte
der Parteifreund von Präsident George W. Bush dem in Berlin
erscheinenden "Tagesspiegel am Sonntag". Bush werde von Schröder in
Mainz wissen wollen, was er gemeint habe. "Wenn er auf eine stärkere
Abkoppelung Europas vond en USA abzielt, würde ich widersprechen."
Mit Blick auf den Wiederaufbau im Irak gibt es offenbar bereits
Überlegungen, dass die Deutschen das Innenministerium aufbauen
könnten. McCain sagte: "Wir wissen, dass Deutschland keine Soldaten
schicken wird", aber die Deutschen hätten viel Erfahrung mit dem
Wiederaufbau von Regierung und Verwaltung nach einer Diktatur. "Wären
die Deutschen nicht stolz sagen zu können: Wir haben das erste
demokratisch legitimierte Innenministerium im Irak aufgebaut?" McCain
unterstrich, die Iraker bräuchten dringend Hilfe beim Aufbau von
Demokratie und Rechtsstaat, "denn dafür sind sie ungefähr so gut
vorbereitet wie ich auf ein Leben auf dem Mars".
Der Senator gestand ein, die USA hätten große Fehler bei der
Besetzung gemacht, den "Widerstand im Irak schrecklich unterschätzt
und einen fürchterlichen Preis dafür bezahlt,mit amerikanischem Blut.
Es wäre schön, wenn wir wenigstens jetzt Recht behalten", sagte
McCain. Amerika setzt darauf, dass sich die Lage nach der
Parlamentswahl nun stabilisiert.
McCain, der Bush im Jahr 2000 nur knapp bei der Auswahl des
republikanischen Präsidentschaftskandidaten unterlegen war, geht
davon aus, dass die US-Außenpolitik unter der neuen Außenministerin
Condoleezza Rice "einheitlicher" werde als unter Colin Powell in
Bushs erster Amtszeit. "Rice hat ein engeres persönliches Verhältnis
zum Präsidenten, die Entscheidungsprozesse werden dadurch schneller
und effektiver."
Bei Rückfragen: Christoph von Marschall, 030 26009 444
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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