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Chagas - die vergessene Krankheit Lateinamerikas Plan schützt Kinder in Bolivien vor gefährlicher Raubwanze

Hamburg (ots)

Sie sehen harmlos aus, die kleinen dunkelbraunen
Vinchuca-Wanzen, doch ihr Biss endet oft mit dem Tod. In Bolivien, 
dem ärmsten Land Südamerikas, ist ein Viertel der Bevölkerung durch 
die gefährliche Raubwanze mit Chagas infiziert. Die Erreger 
überdauern zwischen zehn und dreißig Jahren im Körper und greifen 
dann das Nervensystem, den Darm und das Herz irreversibel an. Zum 
Weltgesundheitstag am 7. April möchte das Kinderhilfswerk Plan auf 
die wenig beachtete Krankheit hinweisen. Plan setzt sich in seinen 
Programmgebieten dafür ein, die Brutstätten der Raubwanze auszumerzen
und Menschen durch witterungsbeständige, verputzte Häuser vor der 
Plage zu schützen.
Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland: "Chagas
ist über viele Jahre ein unsichtbarer Feind. Kinder und Erwachsene 
spüren nichts von der Krankheit und glauben deshalb oft nicht, dass 
sie schwer krank sind. Wenn dann schließlich Symptome auftreten, sind
die Organe schon unheilbar zerstört. Wir setzen vor allem auf 
Prävention. Die Dorfbewohner bauen ihre Häuser unter Plans Anleitung 
so, dass die Wanze sich erst gar nicht in Wandritzen und undichten 
Dächern einnisten kann. Ganz wichtig ist auch, dass die Ställe weit 
genug von den Wohnhäusern entfernt liegen. Jungen und Mädchen 
erfahren zudem in Schulkursen, wie die Krankheitssymptome aussehen 
und dass sie sich mit Moskitonetzen schützen können."
Über zwei Drittel der bolivianischen Landbevölkerung leidet an 
Chagas. 13 Prozent aller Todesfälle sind auf die Krankheit 
zurückzuführen. Es gibt keine Impfung, um Chagas vorzubeugen. In der 
akuten Phase lässt sich der Erreger jedoch im Blut nachweisen und 
kann medikamentös behandelt werden. In den Programmgebieten Tarija 
und Chuquisaca behandelt Plan erkrankte Kinder in einem Pilotprojekt 
mit dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Medikament 
Benznidazol. Wenn bei infizierten Menschen das chronische Stadion 
erreicht ist, kann die Krankheit nicht mehr geheilt werden.

Pressekontakt:

Plan International Deutschland e.V
Pressestelle
Bramfelder Str. 70
22305 Hamburg
Ute Kretschmann Tel: 040 - 61140- 152 / -251
Claudia Ulferts Tel: 040 - 61140- 267
presse@plan-deutschland.de

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