Plan International Deutschland e.V.
Wasser ist Voraussetzung für Entwicklung
Weltwassertag: Kinderhilfswerk Plan unterstützt Projekte in 45 Ländern
Hamburg (ots)
Etwa 70 Prozent der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, doch nur knapp drei Prozent davon ist Süßwasser. Rund ein Fünftel der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. Anlässlich des Weltwassertags am 22. März will das Kinderhilfswerk Plan ins Bewusstsein rufen, wie wichtig die Erschließung der Wasserressourcen für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern ist. "Sauberes Wasser ist die Voraussetzung, um gesund aufwachsen zu können", sagt Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland. Deshalb fördert Plan Wasserprojekte in 44 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas sowie in Albanien.
1,2 Milliarden Menschen weltweit fehlt der Zugang zu sauberem Trinkwasser. 2,4 Milliarden Menschen, das entspricht rund 40 Prozent der Weltbevölkerung, müssen ohne Latrinen und ohne jegliche Abwasserversorgung auskommen. Verschmutztes Trinkwasser und mangelhafte Abwasserentsorgung sind die Ursache für 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern. Täglich sterben 6.000 Kinder an Durchfallerkrankungen, Hepatitis A und Wurminfektionen, die durch verseuchtes Wasser übertragen werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) braucht der Mensch mindestens 20 Liter sauberes Wasser am Tag, um gesund leben zu können. Drei bis fünf Liter zum Kochen, den Rest für Hygiene. Allein durch einfaches Händewaschen mit Wasser und Seife ließe sich die Zahl der oft tödlichen Durchfallerkrankungen weltweit um über ein Fünftel senken.
Wasser ist Frauensache
Die Länder südlich der Sahara leiden am stärksten unter Wassermangel. Hier verfügt im Schnitt nur jeder zweite Einwohner über ausreichend Trinkwasser und den Zugang zu sanitären Einrichtungen. In Afrika ist Wasserholen traditionell Frauensache. Der Weg zu den häufig entfernt liegenden Wasserstellen oder verschmutzten Flüssen kostet die Frauen und Mädchen oft viele Stunden am Tag. Zeit, die für die Arbeit und den Schulbesuch fehlt. Im Senegal, wo nur 35 Prozent der Landbevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser hat, können 72 Prozent der erwachsenen Frauen nicht lesen und schreiben, dagegen nur 53 Prozent der Männer.
Plan fördert Wasserprojekte
"Es gibt eigentlich ausreichend Wasser im Senegal", sagt der Geologe und Plan-Trinkwasser-Experte Moussa Diop, "aber das Problem ist, dass das Wasser aus so großer Tiefe geholt werden muss, dass es für die Menschen nahezu unerreichbar ist. 300 Meter unter der Erde sind eher die Regel als die Ausnahme." Bohrlöcher sind im Senegal langfristig die beste Möglichkeit, um den Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu verschaffen. Plan fördert Projekte, die umweltverträglich, bevölkerungsnah und kostengünstig sind. In Garki, am Rande der Sahelzone, ist die Zeit der Pfützen vorbei, der weiße Wasserturm ist schon aus der Ferne zu sehen. Von diesem Wasserturm laufen Wasserleitungen in sechs Dörfer, die insgesamt 17 gemeinschaftliche Wasserstellen mit frischem Trinkwasser versorgen. Plan hat zusammen mit der Regierung und anderen Nichtregierungsorganisationen insgesamt 27 solcher Trinkwasserprojekte im Senegal verwirklicht. 27.000 Menschen profitieren davon. Zusätzlich wurden 10.000 Latrinen installiert. Plan gründet in den Dörfern sogenannte Wasserkomitees: Die Bewohner entscheiden mit, wo und wie die Wasserprojekte verwirklicht werden sollen. Beim Bau stellt Plan das Material und das technische Wissen. Die Menschen verwalten die Instandhaltung der Brunnen und Wassertürme selbstständig. Plan bietet vor allem für Frauen Lese- und Schreibkurse an, damit sie die Verwaltung und Buchhaltung für die Wasserprojekte übernehmen können.
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