Plan International Deutschland e.V.
"Write me down, make me real!"
Erzbischof Desmond Tutu unterstützt weltweite Kampagne des Kinderhilfswerks Plan International zur Geburtenregistrierung
Hamburg (ots)
Das Kinderhilfswerk Plan startet am 22. Februar 2005 in New York eine Kampagne zur Geburtenregistrierung. Erzbischof Desmond Tutu unterstützt die Kampagne. Der Friedensnobelpreisträger ist eine Symbolfigur der Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika. Das Motto der Kampagne lautet: "Write me down, make me real!" ("Registriere mich, damit ich offiziell existiere!")
Ziel der Kampagne ist es, für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 zu sorgen, die von 192 Staaten unterzeichnet wurde. Artikel 7 der Konvention besagt, dass jedes Kind nach seiner Geburt unverzüglich in ein Register einzutragen ist. Tatsächlich aber erhalten von den 134 Millionen Kindern, die jährlich zur Welt kommen, etwa 48 Millionen keine Geburtsurkunde und existieren somit offiziell nicht. Besonders dramatisch sind die Zahlen in Südasien und Afrika. In Südasien werden 63 Prozent der Neugeborenen nicht registriert - in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind es 55 Prozent.
Die Gründe für die Nicht-Registrierung sind vielfältig: Häufig fehlt es den Regierungen an politischem Willen, an Kapazitäten und Know-how. Oftmals sind es aber auch die Eltern, die eine Registrierung ablehnen - sei es aus Misstrauen gegenüber den Behörden, Geldmangel oder fehlender Gelegenheit.
Mit der Kampagne "Write me down, make me real!" will Plan über die Bedeutung von Geburtsurkunden aufklären. "Geburtsurkunden sind gerade auch in Katastrophen wie bei dem Tsunami in Südasien ein ganz wichtiges Instrument, um Kinderhandel vorzubeugen. Denn nur so lässt sich ihre Identität nachweisen", erklärt Erzbischof Desmond Tutu. Kinder ohne Papiere haben offiziell keine Identität und damit keine Bürgerrechte. "Oftmals dürfen sie keine Schule besuchen, nicht an kostenlosen Impfprogrammen teilnehmen, sie sind Kinderhandel und -missbrauch schutzlos ausgeliefert, sie sind offiziell nicht erbberechtigt und dürfen nicht wählen", erläutert Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland.
Das Kinderhilfswerk engagiert sich seit Mitte der 90er Jahre in über 40 Ländern für die Geburtenregistrierung. Plan arbeitet dabei eng mit anderen Nichtregierungsorganisationen und Regierungen zusammen. In Indonesien erarbeitet Plan zusammen mit Unicef und der Regierung Gesetze zur Geburtenregistrierung. In Kambodscha hat Plan kürzlich mit Unterstützung von lokalen Partnern 1,5 Millionen Menschen in nur zwei Monaten registriert. Dank Plan haben allein im indischen Bundesstaat Orissa inzwischen 3,2 Millionen und in Bangladesch vier Millionen Kinder eine Geburtsurkunde. Bei den Baka Pygmäen in Kamerun sind 98 Prozent der Kinder nicht registriert. Plan unterstützt die Menschen dieser benachteiligten Volksgruppe darin, von der Regierung wahrgenommen und anerkannt zu werden. So verhalf Plan Erwachsenen zu einer Geburtsurkunde. Jetzt können die Eltern auch ihre Kinder registrieren lassen.
Plan hat für die Kampagne eine Website entwickelt. Unter der Internetadresse "www.writemedown.org" finden sich Informationen über die Kampagne und die Arbeit von Plan. Auf der speziell eingerichteten Kampagnen-Website gibt es zudem eine Unterschriftenaktion. So kann jeder die Kampagne zur Geburtenregistrierung unterstützen. Denn nur ein registriertes Kind zählt wirklich.
Fotos zum Download finden Sie unter www.plan-deutschland.de in der Rubrik "Aktuelles/Presse-Service".
Sendefähiges Filmmaterial zur Geburtenregistrierung und Audiomaterial mit einem Interview mit Desmond Tutu können Sie anfordern unter Tel. 040 / 61 140 177.
Pressekontakt:
Plan International Deutschland e. V., Ute Kretschmann,
Tel. 040 / 61 140 177, ute.kretschmann@plan-international.org,
Doris Brändle, Tel. 040 / 61 140 281,
doris.braendle@plan-international.org.
Original-Content von: Plan International Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell