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Global Nature Fund und European Living Lakes Association fordern Sofortmaßnahmen zum Gewässerschutz

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Global Nature Fund und European Living Lakes Association fordern Sofortmaßnahmen zum Gewässerschutz

Europäische Kommission veröffentlicht besorgniserregende Fakten über den Zustand der Oberflächengewässer in Deutschland und Europa

• Global Nature Fund (GNF) und European Living Lakes Association (ELLA) fordern von der Bundesregierung schnelles Handeln

• Dringender Aufruf zur konsequenten Umsetzung des Aktionsprogramms natürlicher Klimaschutz in Deutschland

Radolfzell, 05.02.2025: Aktuelle EU-Berichte zu Gewässerschutz offenbaren einen katastrophalen Zustand der Oberflächengewässer in Deutschland und Europa. Die EU-Mitgliedsstaaten nehmen auch ein Vierteljahrhundert nach Inkrafttreten der Wasser-Rahmenrichtlinie (WRRL) im Jahr 2000 den Schutz der natürlichen Ressourcen nicht ernst genug. Global Nature Fund (GNF) und die European Living Lakes Association (ELLA) sehen keinen Trend zur Verbesserung. Die Organisationen fordern daher eine konsequente Umsetzung des Aktionsprogramms natürlicher Klimaschutz in Deutschland zur Wiederherstellung eines guten ökologischen und chemischen Zustandes der Gewässer in Deutschland und Europa.

Drei von vier Oberflächengewässern in Europa sind in einem schlechten chemischen Zustand, zwei von fünf sind in einem schlechten ökologischen Zustand. Das offenbart der neue Bericht zum Gewässerschutz in der EU, der gestern durch die Kommission veröffentlich wurde. „Der EU-Bericht zeigt, dass uns das Wasser bis zum Hals steht, wenn es um saubere Gewässer geht“ so Dr. Thomas Schaefer, Leiter Living Lakes beim Global Nature Fund.

Die Situation in Deutschland ist sogar noch schlechter als im EU-Durchschnitt: Hier erreicht nach dem EU-Bericht nicht einmal eines von zehn Gewässern die geforderten Mindestkriterien für einen guten Gewässerzustand. Nach wie vor werden zu große Düngemittelmengen und zunehmend giftigere Pestizide in der Landwirtschaft eingesetzt und auf Flächen ausgebracht. Hinzu kommen Emissionen aus Industrie und Kraftwerken, die auch an Grenzen nicht halt machen. Der EU-Bericht macht deutlich, dass Deutschland sich schwertut, die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. „Seit 25 Jahren werden die sinnvollen Ziele der WRRL immer wieder verfehlt. Obwohl auf behördlicher Ebene teilweise gute Arbeit geleistet wurde, muss man das Versagen beim Gewässerschutz den sieben Bunderegierungen und den vielen EU-Kommissionen anlasten, die in diesem Zeitraum zuständig waren“, betont Udo Gattenlöhner, Vorsitzender des ELLA-Vereins. Der gute Zustand sollte laut EU-Gesetz zunächst bereits bis 2015 erreicht werden. Diese Frist wurde dann auf 2027 verlängert. Der Bericht zeigt, dass man trotzdem noch nicht ansatzweise auf dem richtigen Weg ist, um alle Gewässer in Europa sauber zu bekommen. Die Folgen für Mensch und Natur sind schwer abzuschätzen. Noch scheinen die Wasserstände in Deutschland und Mitteleuropa von den zunehmend unvorhersehbaren Niederschlägen und Dürren weniger beeinflusst – ganz anders als in vielen anderen EU-Ländern wie Spanien und Griechenland. Dass sich dies aber auch hier schnell ändern kann, zeigen die Dürrejahre 2018 bis 2020.

GNF und ELLA fordern die konsequente Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes der Landschaft in der gesamten EU. Die zentralen Forderungen, die sich aus dem EU-Bericht ergeben, können nur unterstrichen werden: • Es braucht substanzielle Investitionen in die Wiederherstellung von Gewässern, naturbasierte Lösungen und faire Wasserpreise• Die Risiken durch Klimawandel, durch Dürren und Hochwasser müssen zuverlässig integriert werden, um eine bessere Resilienz zu erzielen• Ausnahmen bei der Zielerreichung müssen die Ausnahme werden und können nicht die Regel bleiben, Vertragsverletzungsverfahren wir bei der Düngemittelverordnung können nicht akzeptiert werden• Grenzwerte für die Verschmutzung durch die Landwirtschaft und andere Sektoren müssen zwingend eingehalten werden, Abwässer dürfen nicht ungehindert eingeleitet werden; • Besonders in Trockenregionen muss Wasser wiederverwendet werden, um die Übernutzung der Wasserressourcen zu verhindern. Illegale Entnahmen müssen gestoppt werden, auch um Dürren zu mildern

Über Global Nature Fund (GNF)

Der Global Nature Fund (GNF) ist eine in Deutschland registrierte, internationale tätige Stiftung mit langjähriger Erfahrung bei der Umsetzung von Wasserprojekten. Der GNF setzt sich durch weltweite Natur- und Umweltschutzprojekte für eine nachhaltige globale Entwicklung innerhalb der planetaren Grenzen ein. Ziel ist es, einen gesunden Planeten und eine intakte biologische Vielfalt als Lebensgrundlage für Menschen und Natur zu fördern. Die Schwerpunktthemen des GNF sind Naturschutz, Klimaschutz, Gewässerschutz und Wirtschaft & Nachhaltigkeit.

https://globalnature.org

Über European Living Lakes Association (ELLA)

Die European Living Lakes Association (ELLA) ist ein gemeinnütziger Verein, der in das internationale Living Lakes-Netzwerk des GNF integriert ist und 2022 dank der Unterstützung des LIFE-Programms der Europäischen Union für NGOs im Rahmen des Green Deals (NGO4GD) gegründet wurde.

An ELLA sind derzeit zehn europäische NGO-Partner des Living Lakes Netzwerks aus sieben Ländern (Estland, Spanien, Italien, Deutschland, Ungarn, Polen und Türkei) beteiligt. Ziel von ELLA ist es, den Schutz von Feuchtgebieten auf die politische Agenda zu setzen und zivilgesellschaftliche Organisationen zu befähigen, den Schutz von Süßwasserökosystemen zu verbessern. ELLA arbeitet eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Behörden und anderen relevanten Interessengruppen zusammen, um die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, die Umweltbildung, die Forschung und die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen zu fördern.

https://livinglakes.org/ella

Global Nature Fund
Dr. Thomas Schaefer
Leiter Living Lakes & Naturschutz
Fritz-Reichle-Ring 47
8315 Radolfzell
Telefon: +49 7732 9995 85
E-Mail:  schaefer@globalnature.org
Webseite: www.globalnature.org