Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Rezepte gegen den Studienabbruch: Stifterverband zeichnet sechs Hochschulen aus
Essen/Berlin (ots)
Der Stifterverband hat sechs Hochschulen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise dafür engagieren, die weiterhin hohen Abbrecherquoten in Deutschland zu senken. Hochschule Bremerhaven, FH Köln, Uni Bonn, TU München, Uni Duisburg-Essen und Fernhochschule Riedlingen erhalten jeweils 50.000 Euro und werden in den "Qualitätszirkel Studienerfolg" aufgenommen, um gemeinsam Rezepte für mehr Studienerfolg weiterzuentwickeln und mit anderen Hochschulen zu teilen.
Die Ausgangslage ist alarmierend: Insgesamt haben fast ein Drittel aller Bachelorstudenten des Absolventenjahrgangs 2010 ihr Studium nicht abgeschlossen, in den MINT-Studiengängen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) war es sogar fast die Hälfte. "Wenn wir so weitermachen und halbe Jahrgänge im Studium scheitern lassen, werden wir den Fachkräftemangel nie in den Griff bekommen", sagt Volker Meyer-Guckel, der stellvertretende Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft: "Die ausgezeichneten Hochschulen zeigen, wie es besser gehen könnte. Davon sollen nun möglichst alle Hochschulen profitieren."
Im Qualitätszirkel Studienerfolg entwickelt der Stifterverband gemeinsam mit den Siegerhochschulen neue Strategien und konkrete Maßnahmen, mit denen unter anderem auch die Abbrecherquoten deutlich gesenkt werden können. Die ausgezeichneten Ansätze der Siegerhochschulen reichen von der speziellen Erfassung von Risikogruppen in Verbindung mit präventiven Maßnahmen über individuelles Mentoring bis zur gezielten Weiterentwicklung einer Lehrqualifikation für das Prüfen. Zum Ausbau dieser Projekte erhalten die Mitglieder des Qualitätszirkels jeweils 50.000 Euro.
Der Qualitätszirkel Studienerfolg ist Teil der Bildungsinitiative des Stifterverbandes, die der Debatte um eine bessere Bildung in Deutschland mehr Richtung und Substanz geben soll. Dazu hat der Stifterverband erstmals zentrale Handlungsfelder identifiziert und quantitative Bildungsziele für den Hochschulbereich im Jahr 2020 formuliert. Er überprüft in einem jährlichen Monitoring, ob sich der Hochschulbildungssektor diesen Zielen annähert, und gibt Handlungsempfehlungen dazu ab. Er legt darüber hinaus eigene Förderprogramme auf, die zum Erreichen der Ziele beitragen sollen.
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