Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
"Deutscher Sprachpreis" 2006 für Dieter Henrich
Essen (ots)
Die Henning-Kaufmann-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verleiht den "Deutschen Sprachpreis" 2006 an den Philosophen Dieter Henrich. Der Deutsche Sprachpreis würdigt sorgfältigen Sprachgebrauch und gutes, verständliches Deutsch. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und wird seit 1984 vergeben.
In der Begründung der Jury heißt es: "Der Philosoph Dieter Henrich hat in seinen Arbeiten das Umfeld des Idealismus als ein großes und großartiges Reich intellektueller Positionen beschrieben und die Gedankenführung vieler, noch weitgehend unbekannter Beiträger aufgeschlüsselt. Sie alle haben zum Ausgang des 18. Jahrhunderts zu einer Revolutionierung der deutschen Sprache beigetragen und sie zu einem unvergleichlichen Instrument des Gedankenausdrucks geprägt. Diese schwierigen Gedankengänge und ihre Rekonstruktionen werden scharfsinnig analysiert und im Opus Magnum 'Grundlegung des Ich' (2004) mit faszinierender sprachlicher Klarheit dargestellt. Dafür erhält Dieter Henrich den 'Deutschen Sprachpreis' der Henning Kaufmann-Stiftung." Die Preisverleihung findet am 22. September 2006 in Weimar statt.
Dieter Henrich (*1927) ist ein international bekannter deutscher Philosoph. Seine thematischen Schwerpunkte liegen bei Kant und dem deutschen Idealismus. Außerdem erforscht er die philosophischen Ansätze Friedrich Hölderlins. Geboren in Marburg, studierte Henrich von 1946 bis 1950 in Marburg, Frankfurt und Heidelberg Philosophie, sein Heidelberger Professor war Hans-Georg Gadamer. Henrichs Dissertation zum Dr. phil von 1950 trug den Titel "Die Grundlagen der Wissenschaftslehre Max Webers". Nach seiner Habilitation 1955/56 hatte Henrich Lehrtätigkeiten als ordentlicher Professor in Berlin und Heidelberg (ab 1965) inne. Regelmäßig lehrte er auch als Gastprofessor in den USA (Harvard, Columbia, Yale). 1981 nahm er eine Berufung nach München an, wo er bis zu seiner Emeritierung 1994 Ordinarius für Philosophie war. Seit 1997 lehrt er als Honorarprofessor an der Berliner Humboldt-Universität.
Die "Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache" wurde 1978 von dem Gymnasiallehrer und Namenforscher Henning Kaufmann (1897 - 1980) unter dem Dach des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft in Essen gegründet. Sprachpreis-Träger der letzten Jahre waren: Heike Schmoll (2005), Peter von Matt (2004), Das "Streiflicht" der Süddeutschen Zeitung (2003), Karl Heinz Bohrer (2002), Theodor Ickler (2001), Peter von Polenz (2000) und Walter Krämer (1999).
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