Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Ingenieurmangel trotz steigender Gehälter
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Volle Auftragsbücher, steigende Einstiegsgehälter, aber keine Entspannung beim Ingenieurmangel - das sind die zentralen Ergebnisse der Konjunkturumfrage 2019 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zur Regierungsprognose zum Wirtschaftswachstum, die Mitte April eine abflauende Konjunktur prognostizierte.
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage 2019 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau liegen vor - mit teils deutlichen Abweichungen zur aktuellen Regierungsprognose zum Wirtschaftswachstum.
"Die bayerische Ingenieurlandschaft ist mittelständisch geprägt und agiert überwiegend regional. 76 Prozent sind gar nicht im Ausland aktiv. Damit hat beispielsweise der Brexit, der für viele Branchen sehr bedrohlich ist, auf unsere Mitglieder nahezu keine Auswirkungen", erklärt Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, die Unterschiede.
"Der Fachkräftemangel, über den etliche Branchen klagen, ist allerdings auch für die bayerischen Ingenieurbüros ein großes Problem", so Gebbeken weiter. "Unsere Mitglieder müssen immer wieder Aufträge ablehnen, weil sie nicht genügend qualifiziertes Personal haben. Hier ist leider seit Jahren keine Entspannung zu spüren."
Die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage wird von 85 Prozent der bayerischen Ingenieurbüros weiterhin positiv eingeschätzt und hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar weiter verbessert. Auch die derzeitige Ertragslage wird von der Mehrheit der Büros als gut (66 Prozent) oder befriedigend (32 Prozent) eingeschätzt.
Aktuell haben rund 50 Prozent (Vorjahr 51 Prozent) der befragten Büros offene Stellen zu besetzen. 71 Prozent (Vorjahr 75 Prozent) der Büros geben an, Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen mit qualifiziertem Personal zu haben. Der Einstellungsbedarf liegt deutlich über den Absolventenzahlen. Dementsprechend liegen die Einstiegsgehälter der Bachelor- und Masterabsolventen höher als im vergangenen Jahr. Der Anteil der Büros, die Einstiegsgehälter über 45 Tsd. Euro zahlen, ist um satte 6 Prozentpunkte von 27 Prozent im Jahr 2018 auf 33 Prozent 2019 gestiegen.
Allgemeine Informationen:
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau führt jährlich im Frühjahr eine Konjunkturumfrage unter ihren mehr als 7000 Mitgliedern durch. Darunter sind 3.785 Inhaber von Ingenieurbüros und freiberuflich sowie gewerblich tätige Ingenieure. Die Konjunkturumfrage 2019 wurde im Zeitraum vom 18. März bis 17. April 2019 durchgeführt. 520 Inhaber von Ingenieurbüros und Ingenieure haben daran teilgenommen.
Die aktuelle Konjunkturumfrage der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau belegt, wie wichtig die Arbeit der Ingenieure im Bauwesen für Gesellschaft und Wirtschaft sind. Die 91.806 Ingenieurbüros in Deutschland verzeichneten im Jahr 2016 46,08 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigen 469.147 Personen. Die 16.490 freiberuflich tätigen Ingenieure und Ingenieurbüros in Bayern steuern mit rund 9 Milliarden Euro rund ein Fünftel des bundesweiten Umsatzes bei. Die mittelständischen Ingenieurbüros in Deutschland betreuen dabei Bauinvestitionen von rund 217 Mrd. Euro und geben etwa 60.000 jungen Menschen durch Ausbildungsplätze, Praktikanten- und Diplomandenstellen eine Perspektive.
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