Mietwagen: Der Günstigere ist am Ende oft der Teurere
Buxtehude (ots)
Bei auffällig günstigen Mietwagen-Offerten im Internet ist Skepsis angebracht. Es könnte ein Hinweis auf unerwartete Zusatzkosten sein, die erst vor Ort erhoben werden. Zu dieser Erkenntnis kommt ein Test der Zeitschrift REISE & PREISE (www.REISE-PREISE.de).
Mietwagen-Broker sind durch Online-Preisvergleiche einem ständigen Preiskampf ausgesetzt, denn jeder möchte in der Ergebnisliste ganz oben stehen. Da die Unterhaltskosten von Leihwagen unterm Strich weitgehend gleich sind, greifen Flottenbetreiber und Vermittler immer tiefer in die Trickkiste. Leidtragende sind Urlauber, die vor Ort mit zum Teil unseriösen Methoden zur Kasse gebeten werden.
Eine beliebte Methode für eine nachträgliche Preiserhöhung ist die Tankregel. So verlieren Kunden, die das Fahrzeug mit vollem Tank übernehmen und laut Vertrag leer zurückzugeben haben, bis zu 20 Euro und mehr, weil die im Fahrzeug verbleibende Restmenge Benzin bei Rückgabe nicht angerechnet wird. Stattdessen wird der Wagen zu einem Pauschalbetrag, der über die hinterlegte Kreditkarte abgerechnet wird, vom Anbieter nachträglich wieder vollgetankt. Nicht selten aber liegt diese Pauschale weit über dem Fassungsvermögen des Leihwagens. Im ungünstigen Fall verliert der Kunde auf diese Art bis zu 50 Euro und mehr. REISE & PREISE empfiehlt, bei Preisvergleichen im Internet grundsätzlich den von den vielen Portalen angebotenen "Filter" zu nutzen und die Tankregelung "voll/voll" voreinzustellen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Buchung ist die Vollkaskoversicherung. Mietwagenanbieter (nicht nur die günstigsten) setzen den Selbstbehalt für Schäden gern höher an, um Versicherungskosten zu sparen. Im Test wurden Selbstbeteiligungen je nach Land und Vermieter bis zu 1.500 Euro festgestellt. Gerade in südlichen Ländern aber sind Autos mehr Gebrauchsgegenstand als Statussymbol: Kleine Beulen beim Rangieren zu hinterlassen, gilt vielerorts als Kavaliersdelikt. Oft verschwindet der Verursacher, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Für den Schaden hat dann der Urlauber geradezustehen - zumindest bis zur Höhe der Selbstbeteiligung. Der Selbstbehalt lässt sich zwar über eine Zusatzversicherung ausschließen, die Raten aber sind mit bis zu 20 Euro pro Tag meist ausgesprochen hoch und verdoppeln schnell den Mietpreis. Urlauber sollten daher einen Vermieter bevorzugen, der einen geringen Selbstbehalt oder eine niedrige, einmalig zu entrichtende Zusatzversicherung anbietet. Zuweilen wird versucht, dem Kunden weitere, nicht gewünschte Versicherungen aufzuzwängen, etwa eine Insassen- oder Reifenversicherung.
Verbreitet ist auch die Methode, dem Kunden wegen Nichtverfügbarkeit der gebuchten Fahrzeugkategorie gegen Aufpreis die nächsthöhere Wagenklasse anzubieten. In diesem Fall sollten Betroffene auf den vertraglich festgelegten Fahrzeugtyp bestehen oder ein größeres Fahrzeug nur ohne Aufpreis akzeptieren.
Zu guter Letzt bringt ein ausgewogener Preis-Leistungs-Vergleich, so das Resümee der REISE & PREISE-Tester, einen weiteren Vorteil mit sich: Während die Schlange am Flughafen beim vermeintlich günstigsten Anbieter oft zu längeren Wartezeiten führt, hält sich der Andrang beim Mitbewerber nebenan meist in Grenzen, entsprechend schneller sind die Modalitäten erledigt.
Der Test der wichtigsten Autovermieter kann in der aktuellen Ausgabe REISE & PREISE nachgelesen werden.
Pressekontakt:
Bei Fragen erreichen Sie unseren Chefredakteur Oliver Kühn unter
04161-71690
Original-Content von: REISE & PREISE Verlags GmbH, übermittelt durch news aktuell