Schnäppchensommer 2017: Traumurlaub unter 500 Euro
Buxtehude (ots)
Die Zeiten, als ein bekannter Restplatzanbieter in den neunziger Jahren gerichtlich feststellen ließ, dass Last-Minute-Reisen nur dann den Namen tragen dürfen, wenn zwischen Buchung und Reiseantritt höchstens 14 Tage liegen, sind lange vorbei. Im Online-Zeitalter gleicht es einem Balanceakt, den besten Zeitpunkt für die Reisebuchung zu finden. Zwar sind die billigsten Angebote nach wie vor kurz vor Abflug zu finden, doch sind das dann zumeist jene Reiseangebote, die niemand haben will. Echte »Traumreise-Schnäppchen« werden früher geschlagen, oftmals schon Monate vor Abflug. Beim Hotel »Viva Sunrise« in Alcudia auf Mallorca beispielsweise war der Preis für eine Reise vom 12. bis zum 19. Juli beim Veranstalter ITS bereits vier Monate vor Abflug vom ursprünglichen Katalogpreis (EUR 830) um 109 Euro auf 721 Euro gesunken. Kein Einzelfall, weiß Oliver Kühn, Chefredakteur von REISE & PREISE: »Heute sind die Katalogpreise oft schon kurz nach Drucklegung Makulatur, dann gibt's im Internet schon andere Preise«.
Für Reisebürokunden hat das keine negativen Auswirkungen. Denn in den Reservierungssystemen finden die Agenturen dieselben Veranstalterangebote - vorausgesetzt, sie haben den Anbieter im Sortiment. Denn die Anzahl der Veranstalter ist im Internet ungleich höher: Während sich auf Reiseportalen die Angebote von bis zu 100 Veranstaltern finden, verfügen die meisten Reisebüros über ein handverlesenes Sortiment, das sich vielfach auf bestimmte Großveranstalter beschränkt.
Ausschlaggebend für die schwankenden Preise sind die sogenannten X-Anbieter, die virtuellen Veranstalter, deren Preise mit Hilfe ausgeklügelter Computerprogramme der Nachfrage entsprechend dynamisch gestaltet werden. In diesem Geschäft mischen neben reinen Online-Veranstaltermarken wie Travelix, Ferien und ForYouTravel auch Ableger der Großveranstalter mit, die dort unter Namen wie XFTI, alltours-X, XNEC (Neckermann) auftreten. Die Preise passen sich der Buchungslage an. Wird ein Hotel nur mäßig nachgefragt, zeigt die Preiskurve nach unten, erreicht das Buchungsvolumen wieder das normale Maß, ziehen die Preise sofort wieder an. »Es ist ein wenig wie an der Börse, verpasst man den niedrigsten Kurs, hat man Pech«, sagt Kühn. »Teurer als im Katalog wird es aber nicht«, tröstet Dertour-Pressesprecherin Anne Schmidt, die auch für ITS und Jahn Reisen spricht. Ob der beste Zeitpunkt nun sechs Monate, acht Wochen oder 14 Tage vor Reisebeginn liegt, bestimmen die eigenen Ansprüche. Je schöner der Urlaubsort, je fester der Hotelwunsch, je beliebter der Reisetermin, desto früher sollte die Buchung erfolgen. Das bestätigt auch TUI-Sprecherin Anja Braun: »Urlaubern, die auf Ferienzeiten angewiesen sind und konkrete Vorstellungen haben, empfehlen wir rechtzeitig zu buchen und die Frühbucherrabatte mitzunehmen«.
»Wer bei einem billigeren No-Name-Anbieter bucht, sollte darauf achten, dass die Leistungen übereinstimmen«, warnt Kühn, »denn um bei den Online-Preisvergleichen ganz oben zu stehen, lassen die virtuellen Veranstalter auch gern einmal den Hoteltransfer wegfallen«. Ein Nachteil, den so mancher Schnäppchenjäger am Zielflughafen zu spüren bekommt, wenn die nicht eingeplanten Taxikosten den vermeintlich günstigsten Anbieter nachträglich zum teuren machen.
Die Redaktion REISE & PREISE (www.REISE-PREISE.de) hat sich durch den Angebotsdschungel der Sommerangebote gekämpft. Das Magazin stellt seinen Lesern in der aktuellen Ausgabe zwölf handverlesene Pauschalangebote vor: schöne Hotels mit 2 bis 5 Sternen an besonderen Badeorten, inklusive Flug, Transfer und zum Teil sogar All-inclusive-Verpflegung. Alle sind zu vielen Terminen im Früh- und Spätsommer für nur 350 bis 500 Euro pro Woche zu haben.
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