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Umweltzone Leipzig trägt entscheidend zum weltweiten Klimaschutz bei

Leipzig (ots)

Rußpartikel aus Dieselmotoren beschleunigen das
Abschmelzen der Gletscher in der Arktis - das Bündnis "Rußfrei fürs 
Klima" unterstützt Pläne der Stadt, eine weiträumige Umweltzone 
einzuführen - Umweltschützer fordern "ökologisches 
Verkehrsmanagement" in Leipzig
Eine weiträumige Umweltzone in Leipzig und ein umweltgerechtes 
Verkehrsmanagement der Stadt hat das Bündnis "Rußfrei fürs Klima" 
gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen und der Klima-Allianz heute 
gefordert. Der Luftreinhalteplan der Stadt müsse zügig und ohne 
Abstriche umgesetzt werden, forderten die bundesweit tätigen Umwelt- 
und Verkehrsverbände. "Die dramatischen Dieselrußbelastungen in 
Leipzig schädigen die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und 
tragen darüber hinaus zum Klimawandel bei", sagte Jürgen Resch, 
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). Resch 
forderte eine "radikale Verminderung der Dieselrußemissionen" und 
erinnerte daran, dass der Weltklimarat IPCC Rußpartikel aus 
Dieselmotoren, Kaminen und Feuerstellen für 20 bis 50 Prozent des 
Klimawandels verantwortlich mache. Eine Verringerung der 
Dieselrußpartikel in der Luft schützt daher schnell und nachhaltig 
das Klima. "Umweltzonen, eine schnelle Nachrüstung aller Diesel-Pkw 
und Lkw mit Partikelfilter, sind gerade auch in Leipzig das 
wirksamste Instrument, um die Gesundheit der Menschen und das Klima 
weltweit zu schützen. Wir fordern die rote Karte für ungefilterte 
Fahrzeuge, auch Busse, Baumaschinen und Schienenfahrzeuge für die 
Leipziger Innenstadt", sagte Resch. Er forderte die Halter von 
Dieselfahrzeugen erneut auf, ihre Fahrzeuge mit einem wirksamen 
Partikelfilter nachrüsten zu lassen und damit einen aktiven Beitrag 
zum Gesundheits- und Klimaschutz zu leisten. Ab dem 1. Oktober wird 
diese Nachrüstung für Pkw bis zum Jahresende durch die 
Bundesregierung mit einer Barförderung in Höhe von 330 Euro 
unterstützt.
Seit Beginn der gesetzlich vorgeschriebenen Messungen in Leipzig 
2002 werden die Grenzwerte für Feinstaub und Dieselruß innerhalb der 
Stadt regelmäßig überschritten. Jürgen Kasek, Sprecher von Bündnis 
90/Die Grünen warnte die Stadtverwaltung daher davor, "die 
Schadstoffbelastung klein zu reden".  Er begrüßte, dass die Stadt 
endlich einen Luftreinhalteplan erstellt habe und forderte, dass 
dieser ohne Abstriche umgesetzt werde. "Dieser Plan ist das Mindeste,
das die Stadt Leipzig für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger 
unternehmen kann", sagte Kasek auf der Pressekonferenz des Bündnisses
"Rußfrei fürs Klima" der vier großen Umwelt- und Verkehrsverbände. 
"Unverantwortlich ist es jedoch, noch vor Einführung der Umweltzone, 
nach Ausstiegsszenarien aus der Luftreinhaltung zu suchen", so Kasek.
Die Bevölkerung in Leipzig leidet nachweislich unter den hohen 
Feinstaub- und Rußpartikelkonzentrationen in der Atemluft. Der Ruß 
bzw. die Partikel aus unvollständig verbranntem Dieselkraftstoff 
treiben jedoch auch den Klimawandel voran. Die feinen Rußpartikel 
werden von den Luftströmungen der Nordhalbkugel insbesondere in die 
Arktis und auf die Gletscher der Hochgebirge getragen, gehen dort auf
den Schnee- und Eismassen nieder und verhindern die natürliche 
Abstrahlung der Sonnenstrahlen von den eigentlich weißen Eisfeldern. 
Der Ruß geht als schwarzer Feinstaub auf den Gletschern nieder, 
verstärkt die Absorption der Sonnenstrahlen und schränkt die 
Reflexion ein  (sogenannter Albedo-Effekt). Die Dieselrußemissionen 
aus dem Auto- und Nutzfahrzeugeverkehr in Europa sind daher direkt 
für die Gletscherschmelze in der Arktis und im Hochgebirge 
verantwortlich. Dr. Axel Friedrich, internationaler Verkehrsberater, 
forderte die Stadt Leipzig auf, ihren Teil zum Klimaschutz 
beizutragen. "Umweltzonen sind einfach umzusetzen und sehr effektiv -
Leipzig kann mit einer weiträumigen Umweltzone den Anschluß an den 
internationalen Klimaschutz schaffen", sagte Friedrich. Die 
Versäumnisse der Stadt müssten dringend ausgeräumt werden, sagte auch
Alexander John, Sprecher der Klima Allianz Leipzig. "Bisher fehlt 
noch immer ein umwelt- und klimafreundliches Verkehrsmanagement, 
obwohl das eine langfristig wirksame Maßnahme wäre, mit der Stadt und
Bürger zum Luft holen kommen könnten", sagte John.
Hintergrund
Die Kampagne "Rußfrei fürs Klima!" setzt sich für eine drastische 
Verringerung der Dieselruß-Emissionen ein. Im Bündnis "Rußfrei fürs 
Klima!" arbeiten die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), der Bund für 
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund 
Deutschland (NABU) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) zusammen, 
um die Rußpartikel aus Dieselmotoren zu reduzieren und den 
Klimaschutz voranzutreiben. Denn insbesondere Rußpartikel sind eine 
wesentliche Ursache für das Abschmelzen der Hochgebirgsgletscher in 
Europa, Asien und Amerika und für das Schmelzen der Arktis. 
Rußpartikel entstehen in Europa vornehmlich aus der unvollständigen 
Verbrennung von Dieselkraftstoff, in weiten Teilen Asien ist zudem 
die Verbrennung von Holz und das Abfackeln landwirtschaftlicher 
Flächen eine bedeutende Rußquelle.
Eine Studie der EHZ Zürich zeigt, dass die Schweizer Gletscher 
seit den 1990er Jahren um zwölf Prozent geschrumpft sind. Ebenso 
dramatisch sei die Situation im Himalaya, vor allem in Nepal, wo bis 
2035 die Gletscher- und Eisfelder vollständig verschwunden sein 
könnten. Die Gletscherschmelze habe insbesondere in Asien ernste 
Konsequenzen für die Menschen. Das tibetische Eisplateau zusammen mit
dem Himalaya, dem Hindukusch und den umliegenden Bergregionen stellt 
das wichtigste Wasserreservoir für Asien dar. Die Gletscher speisen 
nicht nur den Gelben Fluss, sondern ebenso den Jangtse, den Mekong 
sowie die Flusssysteme Ganges und Indus mit davon abzweigenden 
Satlej, Yamuna, Ghaghara und Brahmaputra. Durch die starke 
Gletscherschmelze steigen die Wasserpegel der Seen und Flüsse in der 
Region. Diese treten über die Ufer und führen zu katastrophalen 
Überschwemmungen, auf die Dürren folgen. Dadurch werden die 
natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen in der Region zerstört 
sowie die sensiblen Ökosysteme wie Fluss- und Waldlandschaften 
vernichtet. Die Klimawirkung von Black Carbon hat inzwischen Einzug 
in die internationale Klimadiskussion gehalten. Die 
UN-Kyoto-Nachfolgekonferenz, die vor einigen Wochen in Bonn zu Ende 
gegangen ist, und auch das UN-Umweltprogramm (UNEP) befassen sich 
neuerdings mit den kurzlebigen Klima schädigenden Stoffen.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 0171 3649170, resch@duh.de

Dorothee Saar, Koordination "Rußfrei fürs Klima", Deutsche
Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400
867 72, 01511 6225862, saar@duh.de

Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater, Mobil: 0152 294
83857, axel.friedrich.berlin@gmail.de

Jürgen Kasek, Vorstandssprecher Bündnis90/Die Grünen, Vorsitzender
BUND Leipzig, Mobil 0179 - 490 63 48, juergen@kasek.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-86, 0151
55017009, fokken@duh.de

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