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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Aktuelle Ergebnisse zum CO2-Ausstoß von Neuwagen in Europa Umweltverbände: Deutsche Hersteller hinken nach wie vor hinterher

Berlin/Brüssel/Frankfurt am Main (ots)

Gemeinsame
Pressemitteilung
Die deutschen Autohersteller liegen mit dem CO2-Ausstoß ihrer 
Flotten noch immer deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Das 
ist eines der zentralen Ergebnisse einer Untersuchung, die der 
Europäische Verband für Verkehr und Umwelt »Transport & Environment« 
(T&E) heute in Brüssel veröffentlicht hat. Während die im Jahr 2008 
EU-weit verkauften Pkw im Schnitt 153 Gramm CO2 pro Kilometer 
ausstießen, lag dieser Wert bei den Autoflotten deutscher Hersteller 
um zehn Gramm höher. Daimler schneidet mit 175 Gramm CO2 pro 
Kilometer als schlechtester von 14 ausgewerteten Herstellern in 
Europa ab, Volkswagen liegt mit 159 Gramm auf Platz 12 und BMW mit 
154 Gramm auf Platz neun. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), 
die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der WWF forderten angesichts der 
Zahlen ihres europäischen Dachverbandes die deutschen Hersteller dazu
auf, ihre Anstrengungen für spritsparende Fahrzeuge zu erhöhen.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Unsere 
Zahlen widerlegen die Aussagen von VDA-Chef Matthias Wissmann. Im 
Rahmen der IAA preist er immer wieder die deutsche Autoindustrie als 
Vorreiter im Klimaschutz an. Im Vergleich zu anderen Herstellern 
haben die deutschen zwar hohe Effizienzgewinne zu verzeichnen, 
allerdings kommen sie von ganz weit hinten und dümpeln nach wie vor 
am Tabellenende vor sich hin. VDA-Präsident Matthias Wissmann setzt 
aufs falsche Pferd, wenn er stolz verkündet, dass 80 Prozent aller 
Premiumautos aus Deutschland kommen. Diese Autos sind nicht mehr 
zeitgemäß und nicht zukunftsfähig."
Die durchschnittliche CO2-Reduktion bei Neuwagen in Europa lag 
2008 bei 3,3 Prozent, und da-mit deutlich höher als im Vorjahr (1,7 
Prozent). Europa-Effizienzsieger ist BMW mit einer CO2-Reduktion von 
10,2 Prozent. BMW wende im Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern
sein »Efficient Dynamics«-Programm nicht nur bei einigen 
Vorzeigemodellen an, sondern quer durch seine Flotte. Auch Daimler 
liegt mit 3,8 Prozent Effizienzgewinn über dem europäischen Schnitt, 
VW genau im Mittel. Die Umweltverbände führen die relativ hohe 
Reduktion des CO2-Ausstoßes auf die Diskussion der letzten Jahre um 
einen europäischen CO2-Grenzwert für Pkw zurück. Letzten Winter hatte
die EU-Kommission unter dem Druck der Wirtschaftskrise zwar nur einen
laschen CO2-Grenzwert von 137 Gramm (inklusive sogenannter 
Öko-Innovationen) ab 2015 festgelegt. Ursprünglich war jedoch ein 
deutlich strengerer Wert vorgesehen.
Viviane Raddatz, WWF-Verkehrsexpertin: "Die derzeitige Entwicklung
zeigt, dass politische Vorgaben wirken. Auch Hersteller von großen 
und schweren Premiumwagen reduzieren nun den Verbrauch ihrer Modelle.
Diejenigen, die vorher in Sachen Klimaschutz am schlimmsten versagt 
haben, sind nun gezwungen, schneller aufzuholen. Deswegen ist es auch
dringend notwendig, dass sich die Hersteller an dem EU-Ziel von 
maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2020 orientieren. Außerdem 
brauchen wir CO2-Grenzwerte auch für Transporter. Hier fallen in den 
nächsten Wochen auf EU-Ebene wichtige Entscheidungen."
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die deutsche 
Autoindustrie bleibt weit hinter ihren Zielen zurück. Versprochen 
war, den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2008 auf durchschnittlich 140 
g/km zu senken. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Und nicht nur 
das: Die deutschen Autobauer waren maßgeblich daran beteiligt, den 
CO2-Grenzwert auf EU-Ebene zu verwässern. Damit haben sie einen 
Pyrrhussieg errungen, denn langfristig werden sich nur die 
Autohersteller durchsetzen, die auf sparsame Pkw setzen."
Die Untersuchung von T&E hat auch den CO2-Ausstoß von in 
unterschiedlichen EU-Ländern verkauften Neuwagen miteinander 
verglichen. Danach belegt Deutschland unter 25 europäischen Ländern 
einen schlechten 20. Platz. Alle hier 2008 verkauften neuen Pkw 
hatten im Schnitt einen Ausstoß von 165 Gramm CO2 pro Kilometer. Zum 
Vergleich: Im Siegerland Portugal betrug der durchschnittliche Wert 
aller Neuwagen nur 138 Gramm.
Tabellen über das Abschneiden der Hersteller und der EU-Länder 
beim CO2-Ausstoß von Neuwagen als pdf zum Download unter 
http://vcd.org/index.php?id=tabellen
Mehr Informationen zur den europaweiten Zahlen bei T&E unter 
www.transportenvironment.org.
Pressetermine auf der IAA:
Mittwoch, 16.09.09, 10.00 Uhr:  DUH-Pressekonferenz »Die "grüne 
IAA" 2007 - und was seither geschah«, Ort: Frankfurt Marriott Hotel, 
Hamburger Allee 2, 60486 Frankfurt/M., Raum Königstein; Teilnehmer: 
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH, Dr. Axel Friedrich, 
unabhängiger Verkehrsexperte, Remo Klinger, Rechtsanwalt
Mittwoch, 16.09., 11.00 Uhr bis 11.30 Uhr: Pressekonferenz der 
Verbraucherkampagne »für mich. für dich. fürs klima.« von 
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und VCD, Veröffentlichung 
einer neuen Studie zu Klimaschutz und Mobilität aus Verbrauchersicht,
Ort: Messe Frankfurt, Halle 8.0 Stand F 01, Teilnehmer: Gerd Billen, 
Vorstand des vzbv, Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des 
VCD, Jutta Gelbrich, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Hessen

Pressekontakt:

Almut Gaude, VCD-Pressesprecherin, Tel. 030 280351-12,
Mobil 0171 6052409, E-Mail presse@vcd.org, Internet www.vcd.org bzw.

Gerd Lottsiepen, Verkehrspolitischer Sprecher des VCD auf der IAA zu
erreichen unter Mobil 0171 8824449, E-Mail: gerd.lottsiepen@vcd.org;

Jürgen Resch, Bundeseschäftsführer DUH, Mobil 0171 3649170 (Mittwoch
auf der IAA erreichbar), Fax: 030 2400 867-19, E-Mail: resch@duh.de;

Viviana Raddatz, WWF-Verkehrsexpertin, Tel. 030 308742 39,
E-Mail: viviane.raddatz@wwf.de;

Kerstin Meyer, Verkehrsreferentin T&E auf der IAA zu erreichen unter
Mobil 0032 497800862, E-Mail: kerstin.meyer@transportenvironment.org

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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