Verbrauchertäuschung bei Lidl: Deutsche Umwelthilfe mahnt Discounter ab
Berlin (ots)
Lidl lockt Verbraucher mit Werbung für Bier in angeblich pfandfreien Einwegflaschen der Marke "Argus Camaro Cerveza" in seine Filialen - Verpackungsverordnung sieht einheitliches Pfand auf Einwegflaschen vor und Verbraucher erhalten das versprochene Angebot nicht - DUH fordert Verbraucher auf, Getränke in umweltfreundlichen Mehrwegflaschen zu kaufen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht rechtlich gegen die Täuschung von Verbrauchern durch den Discounter Lidl vor. In einer deutschlandweit verbreiteten Broschüre bewarb die Supermarktkette das Bier "Argus Camaro Cerveza" in Einwegflaschen als pfandfrei. Allerdings zu Unrecht, denn nach der Verpackungsverordnung ist auf Bier in Einwegflaschen ein Pfand von 25 Cent zu erheben. Verbraucher sollten durch das ordnungswidrige Angebot in die Filialen gelockt und zum Kauf von Einwegflaschen angeregt werden. Allerdings gab es bei Lidl weder pfandfreie Einwegflaschen zu kaufen, noch das beworbene Bier "Argus Camaro Cerveza".
Die DUH hat als klageberechtigter Umwelt- und Verbraucherschutzverband Lidl am 25. Mai 2016 aufgefordert, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Der Discounter soll sich dazu verpflichten, die ordnungswidrige Bewerbung von Einwegflaschen als pfandfrei zu beenden und dies auch in Zukunft zu unterlassen.
"Bier in Einwegflaschen als pfandfrei zu bewerben ist ein fauler Trick, um Kunden zum Kauf unökologischer Einwegflaschen anzuregen. Mit diesem rechtswidrigen Vorgehen setzt Lidl seine Strategie der Verbrauchertäuschung fort. Bereits im Januar hat der Supermarktriese durch eine Kampagne versucht, Verbraucher davon zu überzeugen, dass Einwegflaschen umweltfreundlich seien. Belege für diese Behauptung konnte Lidl auf Nachfrage der Deutschen Umwelthilfe jedoch nicht vorlegen", kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Anstatt ausschließlich auf Einweggetränkeverpackungen zu setzen und Kunden zu täuschen, sollte Lidl umweltfreundliche Mehrwegflaschen anbieten, fordert die DUH.
Pro Jahr werden in Deutschland 17 Milliarden Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Die Herstellung dieser Wegwerfflaschen verschlingt 665.000 Tonnen Rohöl. Mit dieser Menge könnten eine halbe Million Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden. "Lidl ist deutschlandweit einer der größten Anbieter von Getränken in Einwegflaschen und trägt einen Großteil der Verantwortung für die Verschwendung von Ressourcen", sagt Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft. "Wenn Lidl wirklich die Umwelt schützen will, dann muss ein Wechsel von Einweg- auf Mehrwegflaschen stattfinden. Im Vergleich zur ständigen Neuproduktion von Einwegflaschen werden Mehrwegflaschen bis zu 50 Mal wieder befüllt. Das schont Ressourcen, spart Energie und schützt das Klima", so Fischer weiter.
Links: Weitere Informationen zu Mehrweg- und Einwegflaschen können Sie unter http://www.duh.de/mehrweg_klimaschutz0.html nachlesen.
Pressekontakt:
Jürgen Resch | DUH-Bundesgeschäftsführer
0171 3649170 | resch@duh.de
Thomas Fischer | Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400 867 43 | 0151 18256692 | fischer@duh.de
DUH-Pressestelle:
Daniel Hufeisen | Ann-Kathrin Marggraf | Laura Holzäpfel | 030
2400867-20 | presse@duh.de www.duh.de | www.twitter.com/umwelthilfe |
www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell