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Klimakrise lässt Risiko für Flutkatastrophen steigen: Deutsche Umwelthilfe fordert Bundestag zur Nachbesserung der Wiederaufbauhilfen auf

Berlin (ots)

  • World Weather Attribution Initiative untermauert, dass Starkregenereignisse, wie sie zur Flutkatastrophe im Juli 2021 geführt haben, durch die Klimakrise immer wahrscheinlicher werden
  • Wiederaufbauhilfen morgen im Bundestag: Deutsche Umwelthilfe fordert natürliche Überflutungsflächen, renaturierte Gewässer und angepasste Bewirtschaftung
  • Bundesregierung muss Anstrengungen für Klimaschutz und Wiederherstellung von Ökosystemen verdoppeln, um die nächsten Extremwettereignisse abzumildern

Die Wahrscheinlichkeit, dass es durch extreme Niederschläge zu weiteren Flutkatastrophen kommt, steigt durch die Klimakrise deutlich. Dies untermauert eine Studie der World Weather Attribution Initiative unter Mitwirkung des Deutschen Wetterdienstes. Schon vergangene Woche hatte der Weltklimarat IPCC erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit und die Häufigkeit für Extremwettereignisse zunehmen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert deshalb die Bundesregierung auf, endlich wirksame Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen und die Aufbauhilfen für die zerstörten Gebiete an die Erfordernisse der Klimakrise anzupassen. Die Aufbauhilfen sollen morgen in einer Sondersitzung des Bundestags beschlossen werden.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Ergebnisse der Klimawissenschaft sind eindeutig: Die Flutkatastrophe aus dem Juli hängt mit der Klimakrise zusammen und die nächsten Extremniederschläge werden unweigerlich kommen. Alles am selben Ort wiederaufzubauen hieße, Menschen und Gebäude erneut dem Risiko der Zerstörung auszusetzen. Der Bundestag darf in der morgigen Sitzung deshalb nicht blind den Vorschlägen der Bundesregierung folgen, sondern muss vor einer Entscheidung den Entwurf nachbessern. Die bereitgestellten Mittel müssen drei Ziele verfolgen: Kampf gegen die Klimakrise, Klimaanpassung und ökologischen Hochwasserschutz. Ein gutes Wiederaufbauprogramm hält die natürlichen Überflutungsflächen frei von Bebauung und wandelt Äcker und intensiv genutzte Wiesen wieder in Feuchtgrünland um, das Wasser in der Landschaft hält und Kohlenstoff bindet. Kommunen brauchen Unterstützung dabei, ihre kleinen Gewässer zu renaturieren, Flächen zu entsiegeln und Siedlungen nach dem Schwammstadtprinzip klimagerecht zu modernisieren. Es braucht neue Anreize, damit durch angepasste Bewirtschaftung im Wald, auf den Feldern und im Weinberg die Speicherfähigkeit der Landschaft wiederhergestellt wird. Nur so lassen sich die verheerenden Folgen zukünftiger Starkregenereignisse abmildern."

Für einen ökologischen Hochwasserschutz und eine naturbasierte Anpassung an die Klimakrise hat die DUH ein 10-Punkte-Programm vorgelegt. Die DUH fordert Bundesregierung und Bundestag auf, das Wiederaufbauprogramm an diesen Punkten auszurichten.

Link:

10-Punkte-Programm ökologischer Hochwasserschutz und naturbasierte Klimaanpassung: http://l.duh.de/p210824

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de

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