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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Kommunale Schadstoffsammlung im Test: Deutsche Umwelthilfe deckt fehlende Sammelstellen, falsche Beratung und verbesserungswürdigen Service auf

Berlin (ots)

  • Mehr als die Hälfte der von der DUH untersuchten Kommunen im Südwesten Deutschlands hat keine stationären Sammelstellen für schadstoffhaltige Abfälle wie Pestizide, Bauschaumdosen oder Elektroschrott
  • Vorhandene stationäre Sammelstellen mit überwiegend mangelhaftem Service und schlechten Öffnungszeiten: Nur 11 von 86 Kommunen schneiden gut ab
  • DUH fordert von allen Kommunen flächendeckende, bürgerfreundliche und stationäre Schadstoffsammlung

In vielen Landkreisen und Städten wird es Bürgerinnen und Bürgern schwer oder geradezu unmöglich gemacht, schadstoffhaltige Abfälle ordnungsgemäß zu entsorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland. Doch auf vielen kommunalen Wertstoffhöfen gibt es keine Annahme von Schadstoffen. Die DUH-Tests belegen, dass lediglich bei 36 von 86 untersuchten Kommunen eine stationäre Schadstoffsammelstelle angeboten wird. Das ist deshalb besorgniserregend, weil Schadstoffe ätzende, giftige oder gesundheitsgefährdende Wirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen haben können. So können Pflanzenschutzmittel krebserregend sein, Bauschaumdosen schädliches Isocyanat und Elektroaltgeräte Flammschutzmittel oder Schwermetalle enthalten. Dort wo Schadstoffe stationär angenommen werden, haben die Sammelstellen jedoch oft einen verbesserungsbedürftigen Service oder verbraucherunfreundliche Öffnungszeiten.

Die DUH fordert alle Kommunen auf, eine serviceorientierte stationäre Rücknahme für schadstoffhaltige Abfälle anzubieten, damit Bürgerinnen und Bürger diese nicht falsch entsorgen.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH:"Schadstoffhaltige Abfälle sind gefährlich für Mensch und Umwelt und dürfen keinesfalls im Gelben Sack, Restmüll oder der Umwelt landen. Deshalb sollte eine ordnungsgemäße Entsorgung möglichst einfach gemacht werden. Doch genau daran hapert es. In mehr als der Hälfte der von uns untersuchten Landkreise und kreisfreien Städte gibt es keine stationären und regelmäßig geöffneten Schadstoffsammelstellen, sondern lediglich mobile Sammelfahrzeuge. Bürgerinnen und Bürger müssen in zumutbarer Entfernung verlässlich Schadstoffe ordnungsgemäß entsorgen können. Ansonsten bleiben sie auf ihren schädlichen Abfällen sitzen oder entsorgen sie falsch - auf Kosten von Gesundheit und Umwelt. Schadstoffmobile können nur eine Ergänzung zur stationären Sammlung auf Wertstoffhöfen sein."

Unter Berücksichtigung der vorhandenen Sammelstellen, deren Öffnungszeiten, dem Informationsangebot und den Kosten für die Schadstoffsammlung schnitten lediglich 11 Kommunen "gut" ab, darunter Koblenz, Tübingen oder Ulm. Eine detaillierte Übersicht darüber, welche Kommunen bei der Schadstoffsammlung vorangehen und welche sich verbessern müssen, stellt die DUH auf ihrer Webseite bereit. In Kommunen mit stationären Sammelstellen hat die DUH zusätzlich Testbesuche auf 14 Wertstoffhöfen durchgeführt. Dabei wurden unter anderem Erscheinungsbild, Beschilderung, Beratung und die Bedingungen für die Rückgabe bewertet. Dabei wurde ein "guter Service" nur von fünf Sammelstellen in Heidelberg, Karlsruhe, Mettlach und St. Wendel erreicht. Diese Kommunen zeigen beispielhaft, wie eine bürgerfreundliche Problemabfallsammlung funktioniert.

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH: "Das Beratungsangebot der von uns getesteten Sammelstellen muss dringend verbessert werden. Bei mehr als einem Drittel der Sammelstellen wurde auf Nachfrage eine Entsorgung schadstoffhaltiger Bauschaumdosen im Gelben Sack empfohlen, obwohl dies gesetzlich verboten ist. Solche Falschinformationen durch Fachpersonal können fatale Folgen haben, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher entsprechende Produkte aus Überzeugung weiter falsch entsorgen. Schadstoffhaltige Abfälle im Gelben Sack können nicht nur das Recyclingergebnis erheblich verschlechtern, sondern auch andere Menschen durch die Freisetzung von Schadstoffen gefährden."

Kommunen, die ihr Serviceangebot bei der Erfassung von Wert- und Schadstoffen verbessern möchten, empfiehlt die DUH eine Orientierung an den Kriterien des RAL-Gütezeichens 950. Zudem zeichnet die DUH regelmäßig vorbildliche Wertstoffhöfe aus. Für den Wettbewerb "Grüner Wertstoffhof" sind aktuell wieder Bewerbungen möglich.

Links:

Pressekontakt:

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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