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Neue Umfrage der Deutschen Umwelthilfe: Jedes dritte Handelsunternehmen verzichtet auf Verkauf von Pyrotechnik

Berlin (ots)

  • 19 von 61 Unternehmen mit Verkaufstopp: Große Handelsketten wie Hornbach, Bauhaus und Rossmann sowie einige selbständige Einzelhändler von Edeka und Rewe verzichten komplett auf den Verkauf von Feuerwerkskörpern
  • Gewinnmaximierung statt Verantwortungsbewusstsein: Discounter wie Aldi und Lidl halten fest am Silvester-Geschäft mit Pyrotechnik
  • Zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt: DUH fordert sofortiges Verbot privater Böller und ruft auf, unter www.duh.de/boellerciao offenen Brief an Innenministerin Faeser zu unterzeichnen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat 61 Handelsunternehmen nach dem Verkauf von Pyrotechnik für den privaten Gerbrauch befragt. Mit 19 Unternehmen verzichtet rund ein Drittel dieses Jahr vollständig auf Feuerwerkskörper zu Silvester. Das Ergebnis bestätigt ein zunehmendes Bewusstsein im Handel für die verheerenden Auswirkungen der Böllerei zum Jahreswechsel. 2020 waren es lediglich sieben Unternehmen, die komplett auf den Verkauf von Pyrotechnik verzichteten.

Entgegen aller Warnungen von Ärztevertretern, der Gewerkschaft der Polizei sowie Umwelt- und Tierschutzorganisationen halten jedoch 35 Unternehmen weiterhin an dem gefährlichen Geschäft fest - darunter führende Discounter wie Aldi, Lidl und Penny. Unter den Betrieben, die keine Feuerwerkskörper mehr verkaufen, befinden sich große Handelsketten wie Hornbach, Bauhaus, Woolworth, Tedi, Rossmann und dm. Auch einige selbständige Einzelhändler von sieben verschiedenen Unternehmen wie Rewe und Edeka verzichten komplett auf Pyrotechnik im Silvester-Sortiment.

So auch die neun Edeka-Märkte von Stiegler in der Pfalz. Auf Anfrage der DUH erklärte Benjamin Stiegler, einer der Geschäftsführer, dass dort im dritten Jahr in Folge keine Feuerwerkskörper mehr verkauft werden: "Ja, auch in diesem Jahr verzichten wir, aus Liebe zu Tieren und Umwelt sowie aus Respekt für alle Rettungskräfte auf den Verkauf von Pyrotechnik."

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "An 361 Tagen im Jahr ist der Verkauf und das Zünden von Pyrotechnik verboten. Ausgerechnet an Silvester, wenn Alkohol oft in Strömen fließt, werden gefährliche Feuerwerkskörper erlaubt. Das ist nicht nur völlig absurd, sondern auch hochriskant. Jahr für Jahr kommt es zu Todesfällen bei Menschen und etlichen Tieren, die sich ganz einfach vermeiden ließen. Wir appellieren daher an sämtliche Händler, Verantwortung zu übernehmen und auf den Verkauf von gefährlichen Sprengkörpern zu verzichten. Unbegreiflich ist, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser seit Jahren untätig bleibt und ein Böllerverbot als 'unverhältnismäßig' kleinredet. Das ist blanker Hohn für hunderttausende Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen, die in der Silvesternacht kaum Luft bekommen, und viele tausende Verletzte, die teils sogar ihr Augenlicht oder ganze Gliedmaßen verlieren. Nancy Faeser muss jetzt dringend handeln und das Sprengstoffgesetz endlich anpassen. Die Sicherheit und Gesundheit von Menschen und Tieren zu Silvester darf nicht länger ignoriert werden."

Die DUH fordert ein endgültiges Verbot der Silvester-Böllerei und ruft Bürgerinnen und Bürger auf, unter http://www.duh.de/boellerciao einen offenen Brief an Innenministerin Faeser zu unterzeichnen.

Hintergrund:

Dem wachsenden Aktionsbündnis für ein böllerfreies Silvester gehören neben der DUH 32 weitere Organisationen an: Gewerkschaft der Polizei, Bundesärztekammer, Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft, Bundesverband Bürohunde, Bundesverband Menschen für Tierrechte, Bundesverband Tierschutz, Deutscher Naturschutzring, Deutscher Tierschutzbund, Deutsche, Die Augenchirurginnen, Tinnitus-Liga, das Haustierregister FINDEFIX, Jane Goodall Institut Deutschland, Land der Tiere, Landesseniorenbeirat Berlin, Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg, NaturFreunde Deutschlands, PETA Deutschland, Pro Wildlife, Retinologische Gesellschaft, Senior:innenvertretung Tempelhof-Schöneberg, TASSO, Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft, Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz, Tierschutznetzwerk Kräfte Bündeln, VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz, Welttierschutzgesellschaft, Wildtierschutz Deutschland. Erst kürzlich hinzugekommen sind außerdem die Deutsche Atemwegsliga, die Deutsche Lungenstiftung, die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sprachen sich im vergangenen Jahr 59 Prozent der Menschen für ein generelles Verbot von privatem Feuerwerk aus.

Links:

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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