Müllflut in der Pflanzenbranche: Deutsche Umwelthilfe fordert Händler zu konsequenter Nutzung von Mehrwegpaletten auf
Berlin (ots)
- Rund 700 Millionen Wegwerfpaletten pro Jahr: Beim Pflanzen-Transport wird in Europa und auch Deutschland noch immer weitestgehend auf Einweg gesetzt
- Handelsunternehmen wie Ikea, Aldi und Lidl boykottieren Mehrweglösungen - trotz bestehendem klimafreundlicheren Mehrwegsystem
- Mehrweg beim Großteil der Transportverpackungen ab 2030 Pflicht: DUH fordert Hersteller und Händler auf, europäisches Mehrwegpaletten-System zu nutzen
Anlässlich der am 28. Januar startenden Internationalen Pflanzenmesse fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Hersteller und Händler auf, beim Pflanzen-Transport konsequent auf Mehrwegpaletten zu setzen. Jedes Jahr verbraucht die Branche europaweit bis zu 700 Millionen Wegwerfpaletten - allein 150 Millionen davon fallen in Deutschland an. Handelsriesen wie Lidl, Aldi und Ikea verweigern trotz existierender Mehrwegalternativen nach wie vor die Nutzung wiederverwendbarer Transportverpackungen und verschärfen damit Klimakrise und Ressourcenverschwendung.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: "Unnötiger Verpackungsmüll muss in allen Bereichen vermieden werden - auch in der vermeintlich grünen Pflanzenbranche. Beim Pflanzen-Transport spricht alles für wiederverwendbare Mehrwegpaletten: weniger Müll, eingesparte Ressourcen und bis zu 30 Prozent weniger CO2. Zudem gibt es mit der European Plant Tray EPT bereits ein europaweites Mehrwegsystem, das nur noch konsequent genutzt werden muss. Der Baumarktkonzern Hornbach geht als eines von wenigen Handelsunternehmen mit gutem Beispiel voran und hat nach eigenen Angaben inzwischen zwei Millionen Mehrwegpaletten geordert. Andere Baumärkte wie Obi beteiligen sich zwar an dem Mehrwegsystem, aber nicht ansatzweise in einem vergleichbaren Umfang. Auch toom und Bauhaus müssen viel stärker Mehrweg nutzen. Besonders enttäuschend ist Ikea: Dort setzt man auf umweltschädliche Einweg-Papplösungen und boykottiert Mehrweg beim Pflanzen-Transport. Gerade Unternehmen wie Ikea, die sich als besonders nachhaltig bewerben, müssen erst recht Verantwortung übernehmen und auf klimaschonende Mehrwegverpackungen umstellen."
Die EU-Verpackungsverordnung schreibt bis auf wenige Ausnahmen ab 2030 die Nutzung von Mehrwegverpackungen bei nationalen Transporten und bei Transporten innerhalb eines Unternehmens oder zwischen Partnerunternehmen in der EU vor. Unternehmen sollten bereits heute mit der Umstellung auf Mehrweg beginnen, damit die Vorgaben im Jahr 2030 überhaupt erreicht werden können. Besonders großen Handlungsbedarf sieht die DUH bei großen Supermarktketten.
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft der DUH: "Besonders schlecht ist die Situation bei den großen Discountern Lidl und Aldi, wo massenhaft Pflanzen verkauft werden. Dort wird voll auf Einweg-Transportverpackungen gesetzt. Allein Lidl ist pro Jahr für mehr als 7 Millionen Wegwerfpaletten verantwortlich. Von den Supermärkten Edeka und Rewe erwarten wir erst recht, dass beim Angebot von Pflanzen Mehrwegpaletten genutzt werden. Noch sucht man sie vergebens. Auch wirtschaftlich ist Mehrweg die bessere Wahl, denn die Wiederverwendung von Paletten spart im Vergleich zur immer teurer werdenden Neuproduktion von Einweg-Verpackungen schon nach kurzer Zeit viel Geld ein. Alle Discounter und Supermärkte sollten sich der europäischen Mehrweglösung European Plant Tray anschließen."
Link:
Hintergrundinformationen zu Verpackungen im Pflanzenhandel: https://www.duh.de/informieren/ressourcen-und-abfall/pflanzenhandel/
Pressekontakt:
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, fischer@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell